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Polizei warnt vor Betrügern: Trick mit SMS u.a. in Eupen, Trick mit Wohnungsschlüssel in der StädteRegion Aachen

Fotos: Pixabay-Shutterstock

AKTUALISIERT – Betrüger haben zum Jahreswechsel im belgisch-deutschen Grenzland Hochkonjunktur. Sowohl im Eupener als auch im Aachener Raum bekommt es die Polizei mit Trickbetrügern zu tun. Ob Trick mit SMS oder mit Wohnungsschlüssel: Die Polizeibehörden mahnen die Bürger zur Vorsicht.

Während die Polizeizone Weser-Göhl vor einem Trickbetrug mit SMS warnt, dem in den letzten Tagen ein Mann in Eupen und eine Frau in Hauset zum Opfer gefallen sind, konnte im Aachener Raum eine Bande von Trickbetrügern festgenommen werden.

In den letzten Tagen sei es auf dem Gebiet der Polizeizone Weser-Göhl erneut zu mehreren Betrügen gekommen, heißt es im Bericht von Dienstag, 05/01.

– Am Sonntag, 03/01/2021, erhält ein Mann aus Eupen eine SMS, welche augenscheinlich von der BNP PARIBAS Bank zu kommen scheint. In dieser SMS wird dem Mann mitgeteilt, dass seine Zugangsdaten für das Internetbanking abgelaufen sind.

Ein Dienstfahrzeug der Polizeizone Weser-Göhl im Einsatz. Foto: OD

Um diese zu aktualisieren, wird der Mann aufgefordert, einen Link anzuklicken und den Anweisungen zu folgen. Der Mann geht auf die Aufforderung ein und muss später feststellen, dass von seinem Konto mehrfach Geld abgehoben worden ist.

– Eine Frau aus Hauset erhält am Donnerstag, 31/12/2020, eine SMS, die anscheinend von der Steuerbehörde kommt. Sie wird aufgefordert, eine Summe zu überweisen, um eine Beschlagnahmung zu verhindern. Die Frau klickt, wie aufgefordert, auf einen Link und muss sogar ihr Kartenlesegerät benutzen und ihren Pincode eingeben. Am nächsten Tag stellt sie fest, dass von ihrem Konto mehrfach Geld abgehoben wurde.

Diese Art des Betrugs komme in den letzten Monaten öfters vor, so die Polizeozone Weser-Göhl. Die Verdächtigen geben sich als Bank, Steuerbehörde, Ministerium oder Polizei aus und versuchen, sich auf betrügerische Art und Weise Zugang zum Konto des vermeintlichen Opfers zu verschaffen.

Meist geschieht dies über einen Link, über den man die Aufforderung erhält, seine Kontodaten aus irgendeinem Grund anzugeben. Mit diesen Daten erhalten die Verdächtigen dann Zugang zum Konto der Opfer und können Geld abheben.

Die Polizeizone Weser-Göhl bittet die Bürger darum, falls sie eine ähnliche SMS, WhatsApp oder E-Mail erhalten sollten, nicht auf die Forderungen einzugehen. Auf ihrer Internetseite hat sie nochmals zwei Artikel zu den Themen Trickbetrug und Erpressung im Internet veröffentlicht:

https://wesgo.be/site/index.php/aktuelles/215-erpressung-im-internet

https://wesgo.be/site/index.php/aktuelles/216-trickbetrug-im-internet

Aachener Polizei nimmt bundesweit agierende Bande fest

Seit November 2020 ermitteln in Aachen Kripo und Staatsanwaltschaft gegen Trickbetrüger. Die Betrüger verwickelten ihre Opfer, in der Regel Senioren, auf offener Straße in ein Gespräch. Sie gaben an, dringend eine Reparatur durchführen zu müssen, und fragten die Geschädigten nach dem Schlüssel ihrer Wohnung. Hilfsbereit gaben die Opfer ihren Schlüssel heraus.

Das war aber genau das, was sie nicht hätten tun sollen. Während der „Reparatur“ tauschten die Täter den Schlüssel gegen einen anderen, der ähnlich aussah, aus. Sie gaben also den falschen Schlüssel wieder zurück.

Ein deutsches Polizeiauto mit eingeschaltetem Blaulicht (Foto mit Zoomeffekt). Foto: Carsten Rehder/dpa

Erst zu Hause bemerken die Geschädigten, dass sie Opfer eines Trickdiebstahls wurden, denn die Täter hatten vor der Tat den Wohnort ausgekundschaftet und konnten mit dem getauschten Schlüssel in die Wohnungen einbrechen. Diebesgut bestand hauptsächlich aus Schmuck und Bargeld.

Die intensive Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Aachen, die umfangreichen bundesweiten Ermittlungen sowie verdeckte Maßnahmen der Kriminalpolizei führten letztendlich am 29. Dezember 2020 zum Erfolg: Nach zwei erneuten Trickbetrügereien in Eschweiler nahmen die Ermittler die Bande an ihrem Aufenthaltsort in Düren fest. Bei Durchsuchungsmaßnahmen fanden die Polizisten das Diebesgut und Bargeld im unteren vierstelligen Bereich.

Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen konnten den Trickbetrügern zehn Taten in der StädteRegion Aachen, ein Betrug in Düsseldorf und zehn weitere Straftaten in Baden-Württemberg nachgewiesen werden. Die Ermittlungen dauern an.

Die Begehungsweise und das Eindringen in die Privatsphäre ist für die Opfer oft ein sehr belastendes Ereignis. Im Rahmen der Opfernachsorge werden die Geschädigten von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle betreut. Dort werden auch Kontakte zu weiteren Hilfsorganisationen vermittelt.

Die Polizei Aachen rät: Seien Sie auch weiterhin vorsichtig, wenn Sie von unbekannten Personen auf der Straße in ein Gespräch verwickelt werden. Geben Sie an Unbekannte auf keinen Fall den Wohnungsschlüssel heraus. Halten Sie Abstand und vermeiden Sie Körperkontakt. Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie benötigen. Rufen Sie im Zweifel die Polizei. Weitere Tipps unter folgendem Link:

https://www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/228-im-alter-sicher-leben

5 Antworten auf “Polizei warnt vor Betrügern: Trick mit SMS u.a. in Eupen, Trick mit Wohnungsschlüssel in der StädteRegion Aachen”

  1. Peter Müller

    Es ist schon schlimm, dass es so viele, besonders Alte Leute gibt die darauf reinfallen. Eine Nachfrage beim Nachbarn, Freunde oder Familie könnte helfen um dieses zu verhindern. Natürlich sind es auch einige ,die sehr neugierig sind, die darauf herein fallen.

  2. Kaukasische Sitten und Gebräuche

    Gegen Trickbetrüger, Einbrecher und andere Kleinkriminelle hilft seit mehr als 600 Jahren der kaukasische Hirtenhund. Ganz von alleine schützt dieser große und kräftige Hund seine Familie und deren Hab und Gut. Opa und Oma können sich gemütlich auf ihrem Rollator setzen und lassen sich vom Hirtenhund ziehen, niemand wird sie ansprechen oder gar belästigen. Bleibt der Hund zu Hause wird er jeden fremden und ungebetenen Gast auf seine ganz spezielle Art begrüßen. Im Kaukasus werden diese vom Hund bearbeiteten Einbrecher auf dem Dorfplatz offen aufgebahrt um Nachahmer abzuschrecken.

    • Das ist ja schön. Machen wir auch so, und alles ist in Butter! Was gibt es doch für liebenswerte Traditionen im Kaukasus, der mir aus beruflichen Gründen gut bekannt ist, fast so wie in Molwanien (siehe den sehr lesenswerten Reiseführer für Molwanien, zur Not den Buchhändler fragen). Dort wird jeder Einreisende mit einer Kette aus Knoblauchwurst umkränzt, die Einbrecher natürlich nicht. Ein sicheres Reiseland, in den besseren Restaurants sind die Kellner bewaffnet, Corona spielt eher keine Rolle.

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