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Zahl der Verkehrstoten in Belgien um 40% gestiegen – Doppelt so viele Fußgänger – Tretroller immer gefährlicher

Antwerpen, Belgien - August 2022: Menschen auf elektrischen Rollern auf einer Straße im Stadtzentrum von Antwerpen. Foto: Shutterstock

Die Zahl der Verkehrstoten in Belgien ist in der ersten Hälfte des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent gestiegen.

Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Verkehrssicherheitsbarometer des Vias-Instituts hervorgeht. 231 Menschen kamen ums Leben, fast so viele wie vor der Coronavirus-Krise. Die Zahl der bei Unfällen getöteten Fußgänger hat sich mehr als verdoppelt.

Der Anstieg der Zahl der Todesopfer war in der Wallonie (111 statt 63) höher als in Flandern (113 statt 99). Letztendlich ist die Zahl der Verkehrstoten in Wallonien fast genauso hoch wie in Flandern, obwohl die Region Wallonien weniger Einwohner hat. In Brüssel stieg die Zahl der Todesopfer von 4 auf 7.

20.03.2022, Belgien, La Louvière: Einsatzkräfte treffen am Unglücksort Strépy-Bracquegnies ein. Allein bei diesem Unfall kamen sechs Fußgänger ums Leben. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Auf nationaler Ebene ist der besorgniserregendste Trend bei den Fußgängern zu beobachten, da die Zahl der Getöteten von 13 auf 35 gestiegen ist. Man muss zehn Jahre zurückgehen, um eine höhere Zahl zu finden. „Der schreckliche Unfall in Strépy mit sechs getöteten Fußgängern  allein kann diesen sehr deutlichen Anstieg nicht erklären“, stellt Vias fest.

Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden, d. h. Unfälle, bei denen mindestens eine Person verletzt wird, ist ebenfalls in allen Regionen gestiegen: +20 Prozent auf nationaler Ebene, +12 Prozent in der Wallonie, +21 Prozent in Flandern und +32 Prozent in Brüssel.

Vias stellt fest, dass die Zahl der Unfälle mit Personenschaden, an denen Nutzer von Elektro-Scootern oder E-Tretrollern beteiligt waren, um das 2,5-Fache gestiegen ist (von 339 auf 846).

Die erste Hälfte des letzten Jahres war von schwerwiegenden Gesundheitsmaßnahmen wie Ausgangssperren oder verpflichtender Telearbeit geprägt, was den plötzlichen Anstieg der getöteten Verkehrsteilnehmer teilweise erklärt. Die Zahl der Verkehrstoten nähert sich der von 2019.

„Es gibt also keinen strukturellen Rückgang auf nationaler Ebene, wie wir ihn vor einigen Jahren erlebt haben“, stellt Vias fest. „Einmal mehr zeigt dieses Barometer, dass in den kommenden Jahren alles getan werden muss, um die schwachen Verkehrsteilnehmer besser zu schützen.“

10 Antworten auf “Zahl der Verkehrstoten in Belgien um 40% gestiegen – Doppelt so viele Fußgänger – Tretroller immer gefährlicher”

  1. Peter Müller

    „Einmal mehr zeigt dieses Barometer, dass in den kommenden Jahren alles getan werden muss, um die schwachen Verkehrsteilnehmer besser zu schützen.
    Wer sind die schwachen Verkehrsteilnehmer? Die Fussgänger, oder die Elektroscooter und Radfahrer !!
    Es wird Zeit, dass die auch Strassensteuer und Nummernschilder bekommen , nicht auf dem Bürgersteig fahren dürfen, und mehr kontrolliert werden

    • Die Wahrheit

      @ Peter Müller
      Das sehe ich auch so!
      Ferner muss unbedingt ein Gesetz her, dass die Radfahrer und Elektroscooterfahrer (ich bin auch leidenschaftlicher Radfahrer) gut sichtbare Kleidung tragen müssen. Außerdem müssen Fußgänger an einem Zebrastreifen dem Autofahrer früh genug ein Zeichen machen, dass sie die Straße überqueren wollen. Und unbedingt notwendig. Kein Handygebrauch und Kopfhörer! Volle Konzentration auf den Verkehr!!! So könnten schon viele Unfälle vermieden werden!

  2. Piersoul Rudi

    Na ja, ist auch nicht erstaunlich wenn ich sehe wie der Mann, auf dem 1sten Bild, mit dem Kind vor sich fährt…
    Lebensgefährlich…und Gott sei Dank verboten.
    Leider fehlt es an, konsequente, Kontrollen…

  3. Zuhörer

    Das Bild oben zeigt Antwerpen. Da ist sowieso was los mit den E’Rollern und Fahrräder. Ich selbst bin gehbehindert, darum ist es sehr riskant durch Antwerpen zu geben. Roller und Fahrräder kommen aus allen Richtungen. Da hat man nicht viel Zeit und Möglichkeiten auszuweichen. Das Problem ist einfach, die Rad und Rollerfahrer fühlen sich immer im Recht. Sie bekommen durch Medien und auch Schulen immer wieder beigebracht, sie sind die guten, sie haben immer Recht.
    Aber was bringt es denn, wenn man Tod oder Schwerverletzt ist? Sowas bringt ihnen keiner bei.

    In Deutschland ( zum Beispiel Alsdorf, oder Würselen ) sind überall Umgehungsstraßen. Da stehen Schilder, für Fahrräder verboten. Trotzdem fahren sie unbeschwert einfach weiter auf den Schnellstraßen. An Kreisverkehren kommen sie einem auf der linken Seite entgegen. Es sind fast ausschließlich Rennräder. Wenn man hupt um sie aufmerksam zu machen daß sie falschherum fahren, bekommt man zuerst immer den Stinkefinger gezeigt.
    Aber was soll’s? Es sind doch die guten.

  4. Radler Alkoholfrei

    Vielleicht sollten Sie nochmal die (Fahr-)Schulbank drücken. Dort ist nämlich nicht die Rede von guten und bösen Verkehrsteilnehmern, sondern von schwachen und starken, und Idioten gibts in beiden Kategorien.

  5. Solche Statistiken sind völlig nichts sagend, insofern man nicht den Hintergrund, bzw. die Umstände kennt.
    „Geschützt werden“ ist OK, aber zunächst ist jeder selbst für seine Sicherheit verantwortlich.
    Auch als „schwacher Verkehrsteilnehmer“ hat man keinen Freibrief und ist ohnehin am Ende der Dumme…

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