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Toilettenpapier-Fabrik in Stembert voll ausgelastet: Von Rezessionsgefahr wegen Corona keine Spur

Wegen steigender Kosten für Energie und Fracht, aber auch einer wieder deutlich zunehmenden Nachfrage nach Altpapier und Zellstoff wird Toilettenpapier teurer. Foto: Shutterstock

Die Coronakrise macht den meisten Unternehmen schwer zu schaffen und bedroht nicht wenige von ihnen sogar in ihrer Existenz. Es gibt aber auch Betriebe, die in diesen Zeiten voll ausgelastet sind. Dazu gehört die Firma Essity (ex-Mabelpap) in Stembert, einem Stadtteil von Verviers. Dort wird u.a. Klopapier hergestellt.

Essity ist derzeit voll ausgelastet. Wegen des Coronavirus gab es in Deutschland und inzwischen auch in Belgien einen Massenansturm auf Toilettenpapier. Dadurch ist die Produktion in Stembert immer weiter hochgefahren worden.

Die Hamsterkäufe von Toilettenpapier seien nicht nachvollziehbar, „weil das Coronavirus keine Magenprobleme verursacht“, zitierte die Tageszeitung „La Meuse“ jemanden aus dem Werk in Stembert, der aber nicht namentlich genannt wurde. „Das Unternehmen arbeitet derzeit rund um die Uhr.“

Damit alles möglichst zügig geht, wird vor allem Standard-Klopapier hergestellt. Die Muster auf dem Toilettenpapier sind begrenzt, um keine Zeit zu verlieren.

17.03.2020, Baden-Württemberg, Göppingen: Ein Blatt mit der Aufschrift „Aus gegebenem Anlass können wir an jeden Haushalt nur 1 Packung Toilettenpapier abgeben. Wir bitten um Ihr Verständniss und Ihre Solidarität mit Ihren Mitmenschen“ hängt vor einem Regal mit Klopapier in einem Supermarkt. Foto: Tom Weller/dpa

Die Person, die „La Meuse“ bei Essity kontaktiert hat, zeigte indes kein Verständnis für die Hamsterkäufe von Klopapier. „Es gibt keinen Grund zur Aufregung, ehrlich gesagt. Wir haben im Moment genug Bestand. Und da wir Grundbedarfsgüter herstellen, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass wir gebeten werden, zu schließen“, sagt er.

Natürlich ist man bei Essity sehr darauf bedacht, die eigene Belegschaft zu schützen. Die Desinfektionsverfahren wurden verstärkt. Überall gibt es Händedesinfektionsgel. Handschuhe sind Pflicht. „Im Moment haben wir noch genug Personal, und wir haben auch Zeitarbeitskräfte zur Unterstützung herangezogen. Wir sind immer noch voll ausgelastet“, wurde ein Personalmitglied von „La Meuse“ zitiert.

Problematisch könnte es werden, wenn nicht mehr genügend Schutzmasken vorhanden sind, die benötigt werden, um vor Staub zu schützen. „Wir müssen zwar weniger oft wechseln als in Krankenhäusern, aber man sagt uns, dass wir erst 2021 neue Masken haben werden. Natürlich geht der gesamte Bestand an die Krankenhäuser, und das ist verständlich“, so der Essity-Mitarbeiter in „La Meuse“. (cre)

Mit den absurden Hamsterkäufen von Toilettenpapier befasst sich auch der Karikaturist Pad‘R, der montags in der Fußball-Talksendung „La Tribune“ der RTBF die Diskussionen mit seinen Zeichnungen anreichert:

Nachfolgend ein VIDEO mit einer Präsentation des Werks von Essity in Stembert:

27 Antworten auf “Toilettenpapier-Fabrik in Stembert voll ausgelastet: Von Rezessionsgefahr wegen Corona keine Spur”

  1. Peter Northman

    Um es deutlich zum Ausdruck zu bringen: Die Hamsterei von Toilettenpapier ist einfach nur schwachsinnig!
    Warum ausgerechnet Klopapier, während andere Waren reichlich vorhanden sind?
    Noch niemand konnte mir diese Frage bisher beantworten.

  2. Mockingjay

    In naher Zukunft wird das Toilettenpapier zum Ladenhüter werden. Alle Spinner haben jetzt Toilettenpapier für mehrere Monate gehortet und werden so bald keines mehr kaufen müssen.
    Dann haben die Produzenten von WC-Papier ähnliche Sorgen, wie jedes anderes Unternehmen in Corona-Zeiten. Nur eben Zeitversetzt.

  3. Ja die Hammsterkäufer, Idioten der Nation.
    Das dieses Unternehmen die Produktion hoch fâhrt ist klar.
    Aber dann nach der Krise, wenn diese Idioten Ihr Toilletenpapier aufbrauchen und die Kurzarbeitsregelung nicht mehr gilt! Ja dann haben diese Idioten durch Ihr verhalten einweiteres Unternehmen’szweig) in Bedrängnis gebracht. Geht wahrscheinlich nicht Pleite aber wird auf jedenfall geschädigt.

  4. „Wegen des Coronavirus gab es in Deutschland und inzwischen auch in Belgien einen Massenansturm auf Toilettenpapier.“
    Die Verblödeten outen sich zur Zeit, man muss nur genau hinschauen und kann dann die Spreu vom Weizen trennen!

  5. Zaungast

    Klopapier, das Gold des kleinen Mannes. Wer hätte das gedacht?
    Ohne Verfallsdatum, wertbeständig, unentbehrlich (Wer möchte schon auf Zeitungspapier zurückgreifen müssen, oder auf das von Illustrierten?
    Ein Nachteil: Es nimmt mehr Platz ein als ein Goldbarren.

  6. Unterstädter

    Papierhersteller produzieren heutzutage meheret Produkte. Würden Zahlen für Toilettenpapier sinken, werden die Maschinen umgerüstet, schließlich gibt es noch reichlich andere Produkte im Tissue Paper Bereich. Masken werden auch aus Papierfiltermedien hergestellt. Keine Sorge wir Papiermacher haben genug arbeit 😉

  7. Hans Eichelberg

    Klopapier muss sehr wertvoll sein:

    „Der Tag Streit um Klopapier eskaliert – Zwei Verletzte in Supermarkt
    In Mannheim ist ein Streit um Toilettenpapier zwischen einem 47-jährigen Kunden und zwei Supermarktangestellten in einer handfesten Schlägerei ausgeartet.

    • Nach Angaben der Polizei beleidigte der Mann zunächst eine Kassiererin und dann einen weiteren Angestellten des Markts, bevor es zu den Handgreiflichkeiten kam. Dabei soll der Angestellte von dem Kunden getreten worden sein.
    • Beim Eintreffen der Polizei lag der randalierende Kunde verletzt auf dem Boden und wurde in ein Krankenhaus gebracht.
    • Später am Tag musste die Polizei noch einmal zu dem Supermarkt ausrücken, weil offenbar Unterstützer des 47-Jährigen in dem Markt erschienen waren, um die „Angelegenheit mit den Angestellten zu klären“. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und Körperverletzung. Die Beamten suchen zudem Zeugen.“

    Offensichtlich ist Klopapier die neue Währung für „Kacker“.

  8. Gemein(d)e

    Ich könnte mir vorstellen , dass zusätzlich zu den Hamstern die gleich den Einkaufswagen voll Kloopapier machen ,alle die sonst nach Deutschland einkaufen gehen nun alle lokal einkaufen das schließt auch Kloopapier ein und der Bedarf ist einfach höher im Moment.

  9. peter Müller

    Wenn ich höre Klopapier. Es gibt nichts Unhygienischer als sich den Hintern mit Papier abzuwaschen.
    Es gibt Kulturen die kennen kein Klopapier, die waschen sich das Hinterteil mit Wasser ab. Ist sauberer und es wird kein Papier verschwendet. Aber wem erzähl ich das. Wir sind ja Zivilisiert, meinen wir jedenfalls.

  10. Zaungast

    Andere Völker, andere Sitten:
    „In Indien, im arabischen Raum sowie in Teilen Südostasiens wird der After mit der linken Hand unter laufendem Wasser, meist aus einem Becher oder Schlauch abgewaschen. Wegen dieser Aufgabe gilt die linke Hand als unrein und Essen ohne Besteck (von der Hand in den Mund) wird auch für Linkshänder nur mit der rechten Hand geduldet.“
    ( https://de.wikipedia.org/wiki/Analhygiene )
    Dann doch lieber Toilettenpapier.

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