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Wieder ein tödlicher Unfall im Radsport: Muriel Furrer stirbt nach Sturz bei Rad-WM in Zürich

27.09.2024, Schweiz, Küssnacht: Radsport, Weltmeisterschaft: Die mutmassliche Unfallstelle der Schweizerin Muriel Furrer in der Abfahrt hinunter nach Küssnacht. Foto: Til Buergy/KEYSTONE/dpa

Wieder wird der Radsport von einem tödlichen Unfall überschattet: Nach ihrem schweren Sturz bei der Straßenrad-WM ist die Schweizerin Muriel Furrer ihren Verletzungen erlegen.

Das teilten der Weltverband UCI und die Organisatoren mit. Murrer starb im Universitätskrankenhaus von Zürich.

„Mit dem Tod von Muriel Furrer verliert die internationale Radsport-Gemeinschaft eine Fahrerin, die eine großartige Zukunft vor sich hatte“, hieß es in der UCI-Mitteilung. Murrers Familie habe um die Respektierung ihrer Privatsphäre in dieser schwierigen Zeit gebeten.

Bei ihrem Sturz im Juniorinnen-Rennen der Straßenrad-Weltmeisterschaften in Zürich hatte Furrer ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Sie war in einem Waldstück auf der Runde auf der Nordseite des Zürichsees zu Fall gekommen, die in allen Straßenrennen gefahren wird.

24.09.2024, Schweiz, Zürich: Muriel Furrer (Schweiz) beim Zeitfahren der Juniorinnen während der Rad-WM 2024 in Zürich. Foto: Roth/dpa

Furrer wurde mit einem Rettungshelikopter in ein Krankenhaus gebracht. Die Ärzte konnten ihr Leben dort jedoch nicht mehr retten.

Wie es genau zum Sturz gekommen war, ist noch unklar. Die Untersuchungen laufen. Am Freitag wurde die WM mit dem Rennen der U23-Männer fortgesetzt.

Furrer galt als aufstrebendes Talent im Schweizer Radsport. Sie war auf dem Straßenrad, dem Mountainbike und im Cyclocross aktiv. Bei der Mountainbike-EM in Rumänien gewann sie im Mai die Bronzemedaille im Team-Wettkampf. Furrer lebte in unmittelbarer Nähe der WM-Strecke und besuchte die United School of Sports in Zürich.

In der jüngeren Vergangenheit häufen sich schwere Stürze im Radsport. Im Juli war der Norweger André Drege bei der Österreich-Rundfahrt auf der Abfahrt vom Großglockner gestürzt und ums Leben gekommen. Im Juni 2023 war der Schweizer Gino Mäder einen Tag nach einem Sturz auf der Abfahrt des Albula-Passes bei der Tour de Suisse seinen Verletzungen erlegen. Mäders Tod hatte eine Debatte um die Sicherheit im Radsport angestoßen. (dpa)

Prominente Todesfälle im Radsport

Im Radsport kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen während Rennen. Der jüngste Todesfall der Schweizerin Muriel Furrer bei der Weltmeisterschaft in Zürich reiht sich ein in eine lange Liste. Ein Auszug:

Tom Simpson starb in den Hängen des Mont Ventoux. Foto: dpa

– Tom Simpson (England, 1967): Beim Aufstieg auf den Mont Ventoux bricht der Brite bei der Tour de France bei glühender Hitze tot zusammen. Die Autopsie ergibt: Simpson hatte einen Cocktail aus Alkohol und Amphetaminen im Körper.

– Jean-Pierre Monséré (Belgien, 1971): Monseré galt als eines der größten Talente seiner Generation. 1969 gewann er die Lombardei-Rundfahrt und wurde 1970 mit 21 Jahren der bis dahin zweitjüngste Weltmeister im Straßenrennen der Profis. Am 15. März 1971 prallte Monséré während des Großen Preises von Retie gegen ein Auto, das gegen die Rennrichtung auf die Strecke gefahren war, und starb noch am Unfallort.

– Fabio Casartelli (Italien, 1995): Der Olympiasieger stürzt bei der Tour auf der Abfahrt in den Pyrenäen und rast in die Straßenbegrenzung aus Beton. Er erliegt seinen Kopfverletzungen.

– Andrej Kiwiljow (Kasachstan, 2003): Er stürzt auf der zweiten Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza und zieht sich tödliche Kopfverletzungen zu. Anschließend wird die Helmpflicht für Profis eingeführt.

– Wouter Weylandt (Belgien, 2011): Nach einem Sturz beim Giro d’Italia stirbt der 26 Jahre alte Sprinter an seinen Kopfverletzungen.

– Annefleur Kalvenhaar (Niederlande, 2014): Die niederländische Mountainbikerin stürzt auf der Weltcup-Strecke im französischen Méribel und stirbt im Krankenhaus.

– Antoine Demoitié (Belgien, 2016): Der 25-jährige Demoitié wird bei Gent – Wevelgem nach einem Sturz von einem Motorrad überrollt und stirbt in der Nacht darauf im Krankenhaus.

18.06.2023, Schweiz, La Punt: Ein Bild und ein Brief wurden am Unfallort des verunglückten Radfahrers Gino Mäder auf dem Albulapass abgelegt. Foto: Mayk Wendt/KEYSTONE/dpa

– Michael Goolaerts (Belgien, 2018): Der 23 Jahre alte Belgier starb nach einem Herzstillstand während des Frühjahrsklassikers Paris-Roubaix am 8. April 2018 in einem Krankenhaus in Lille.

– Bjorg Lambrecht (Belgien, 2019): Auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt prallt der 22-jährige Belgier Lambrecht gegen einen Betonpfeiler am Straßenrand. Kurz darauf verstirbt er im Krankenhaus an inneren Blutungen und durch einen Herzstillstand.

– Gino Mäder (Schweiz, 2023): Der 26 Jahre alte Schweizer stürzt bei der 5. Etappe der Tour de Suisse in der Abfahrt vom Albulapass und erliegt einen Tag später seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Sein Tod löst eine Debatte um die Sicherheit im Radsport aus.

– André Drege (Norwegen, 2024): Der 25 Jahre alte Profi aus Norwegen stürzt auf der Königsetappe der Österreich-Rundfahrt bei der Abfahrt vom Großglockner nach Heiligenblut schwer und erliegt seinen Verletzungen.

– Muriel Furrer (Schweiz, 2024): Die 18 Jahre alte Radsportlerin stürzt bei der WM in Zürich und erleidet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Einen Tag später stirbt sie im Krankenhaus. (dpa/cre)

5 Antworten auf “Wieder ein tödlicher Unfall im Radsport: Muriel Furrer stirbt nach Sturz bei Rad-WM in Zürich”

  1. Ostbelgien Direkt

    ZUSATZ: Prominente Todesfälle im Radsport

    Im Radsport kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen während Rennen. Der jüngste Todesfall der Schweizerin Muriel Furrer bei der Weltmeisterschaft in Zürich reiht sich ein in eine lange Liste. Ein Auszug:

    – Tom Simpson (England, 1967): Beim Aufstieg auf den Mont Ventoux bricht der Brite bei der Tour de France bei glühender Hitze tot zusammen. Die Autopsie ergibt: Simpson hatte einen Cocktail aus Alkohol und Amphetaminen im Körper.

    – Jean-Pierre Monséré (Belgien, 1971): Monseré galt als eines der größten Talente seiner Generation. 1969 gewann er die Lombardei-Rundfahrt und wurde 1970 mit 21 Jahren der bis dahin zweitjüngste Weltmeister im Straßenrennen der Profis. Am 15. März 1971 prallte Monséré während des Großen Preises von Retie gegen ein Auto, das gegen die Rennrichtung auf die Strecke gefahren war, und starb noch am Unfallort.

    – Fabio Casartelli (Italien, 1995): Der Olympiasieger stürzt bei der Tour auf der Abfahrt in den Pyrenäen und rast in die Straßenbegrenzung aus Beton. Er erliegt seinen Kopfverletzungen.

    – Andrej Kiwiljow (Kasachstan, 2003): Er stürzt auf der zweiten Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza und zieht sich tödliche Kopfverletzungen zu. Anschließend wird die Helmpflicht für Profis eingeführt.

    – Wouter Weylandt (Belgien, 2011): Nach einem Sturz beim Giro d’Italia stirbt der 26 Jahre alte Sprinter an seinen Kopfverletzungen.

    – Annefleur Kalvenhaar (Niederlande, 2014): Die niederländische Mountainbikerin stürzt auf der Weltcup-Strecke im französischen Méribel und stirbt im Krankenhaus.

    – Antoine Demoitié (Belgien, 2016): Der 25-jährige Demoitié wird bei Gent – Wevelgem nach einem Sturz von einem Motorrad überrollt und stirbt in der Nacht darauf im Krankenhaus.

    – Michael Goolaerts (Belgien, 2018): Der 23 Jahre alte Belgier starb nach einem Herzstillstand während des Frühjahrsklassikers Paris-Roubaix am 8. April 2018 in einem Krankenhaus in Lille.

    – Bjorg Lambrecht (Belgien, 2019): Auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt prallt der 22-jährige Belgier Lambrecht gegen einen Betonpfeiler am Straßenrand. Kurz darauf verstirbt er im Krankenhaus an inneren Blutungen und durch einen Herzstillstand.

    – Gino Mäder (Schweiz, 2023): Der 26 Jahre alte Schweizer stürzt bei der 5. Etappe der Tour de Suisse in der Abfahrt vom Albulapass und erliegt einen Tag später seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Sein Tod löst eine Debatte um die Sicherheit im Radsport aus.

    – André Drege (Norwegen, 2024): Der 25 Jahre alte Profi aus Norwegen stürzt auf der Königsetappe der Österreich-Rundfahrt bei der Abfahrt vom Großglockner nach Heiligenblut schwer und erliegt seinen Verletzungen.

    – Muriel Furrer (Schweiz, 2024): Die 18 Jahre alte Radsportlerin stürzt bei der WM in Zürich und erleidet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Einen Tag später stirbt sie im Krankenhaus. (dpa/cre)

  2. Eventuell könnte es in diesen Fällen, beim Radsport sinnvoll sein , auf jedem Fahrrad der Teilnehmer im Hochleistungssport , Eine Dashcam zu installieren, zwecks Unfall-ursachenermittlung .

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