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Todesrisiko auf E-Bike dreimal höher als auf Fahrrad

Ein Mann hat seine Hände am Lenker seines Elektrofahrrads. Foto: Caroline Seidel/dpa

Bei einer Fahrt auf dem Elektrorad ist die Gefahr eines tödlichen Unfalls nach Berechnungen der Allianz dreimal höher als auf einem normalen Fahrrad ohne Motor. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Allianz, Europas größtem Versicherer, in Auftrag gegebene Analyse.

Eine größere Unfallgefahr bestehe keineswegs nur für Senioren. „Über alle Altersgruppen zusammengefasst ist das Getötetenrisiko im Fünf-Jahresmittel auf dem Pedelec dreimal so hoch wie auf dem herkömmlichen Rad“, sagte Jörg Kubitzki, Unfallforscher bei der Allianz. Das Risiko, bei einer Verletzung ums Leben zu kommen, sei sowohl in der Gruppe der Senioren über 65 als auch in der Gruppe aller Jüngeren bis 64 signifikant höher.

Die Allianz hat für die Berechnung die Unfalldaten des Statistischen Bundesamts in Beziehung zu den geschätzten Fahrkilometern gesetzt, die das Bundesverkehrsministerium in der Studie „Mobilität in Deutschland“ veröffentlicht hatte.

Foto: Shutterstock

“Pedelecs sind auch dann gefährlicher gegenüber nicht motorisierten Fahrrädern, wenn die Fahrleistung beider Fahrzeugarten berücksichtigt wird“, sagte Kubitzki.

Pedelec ist der Fachbegriff für die gängigen E-Bikes mit 25 km/h Höchstgeschwindigkeit, bei denen die Fahrer noch selbst in die Pedale treten müssen. Demnach kommen im statistischen Schnitt pro Milliarde gefahrener Kilometer 11,64 Pedelec-Fahrer ums Leben, die vergleichbare Quote für nicht motorisierte Fahrräder liegt bei 8,96.

Unter den geschätzt 77 Millionen Fahrrädern in Deutschland sind nach der Studie des Bundesverkehrsministeriums bislang vier Millionen Pedelecs, gut fünf Prozent. Der Anteil der getöteten Pedelec-Fahrer an allen tödlich verunglückten Radlern beträgt aber fast 18 Prozent. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

11 Antworten auf “Todesrisiko auf E-Bike dreimal höher als auf Fahrrad”

  1. Meine Erkenntnisse mit dem Pedelec nach 25.000 km: Das Fahren unterscheidet sich in Nichts gegenüber ein normales Fahrrad. Mit dem Pedelec ist man auch nicht schneller. Es ist nur weniger mühsam, von A nach B zu kommen. Bergab kann man natürlich bis 60 km/h schnell sein. Das schafft man aber auch mit einem alten klapprigen Hollandrad. Also am Pedelec kann es kaum liegen, dass es mehr Radunfälle gibt.

      • Das ist falsch: Man muss sich sehr wohl auf einem Pedelec anstrengen. Nur nicht so sehr wie mit einem Fahrrad. Wenn ich mit dem Pedelec fahre, beträgt mein Durchschnittspuls 100 Schläge anstatt 50, wenn ich nichts tue. Man soll nicht Dinge behaupten, die man selber noch nie ausprobiert hat.

  2. Bill Gates

    Logisch- sie sind anscheinend nie mit einem normalen Fahrrad gefahren, wenn sie meinen, daß es keinen Unterschied gibt . Wozu sind die denn entwickelt worden? Der Motor arbeitet nur bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit ( 20- 25 Kmh) dann schaltet der aus und man muß drücken. Bis zu dieser Geschwindikeit kann man aber ohne Mühe rennen.Das hängt natürlich von der Einstellung die man währen dem Fahren machen kann .Und diese Geschwindigkeit ist für viele alte Tanten und Onkels zu viel. Also bergab mit 60 sind sie bestimmt nie gefahren .

    • @Bill Gates: Ich bin 50 Jahre lang mit einem Fahrrad gefahren und jetzt knapp drei Jahre mit dem Pedelec. Es gibt fahrtechnisch nicht den geringsten Unterschied. Nur der Kraftaufwand ist geringer. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 20 km/h. Viel schneller geht es nicht. Dazu ist das Pedelec zu schwer. Früher mit dem Rennrad fuhr ich einen 30er-Schnitt.
      Mein Bergab-Rekord mit dem Pedelec beträgt 62 km/h. Der Bordcomputer zeigt die Höchstgeschwindig an. Ist das schnell? Alles relativ. Ich bin mit dem Motorrad mal 230 gefahren. Ist auch noch nicht schnell. Bei der Motorrad-WM ist der Rekord 360. Und bei dieser Geschwindigkeit ist ein Franzose im letzten Jahr beim GP von Australien gestürzt. Er hatte sich nur ein paar Schrammen zugezogen. Wieso sollten also 20-30 km/h auf dem Pedelec gefährlich sein? Gut, wenn man mit dieser Geschwindigkeit gegen einen Baum fährt, macht es Aua. Aber dann sollte man sich ein anderes Hobby suchen. Fahrradfahren ist generell nicht ganz ungefährlich. Aber ein Pedelec zu fahren ist garantiert nicht gefährlicher als ein normales Fahrrad.

  3. Wer sein Pedelec beherrscht, so wie er sein Fahrrad beherrscht, geht mit Sicherheit kein größeres Risiko ein. Pedelecs schaffen bei entsprechendem Kraftaufwand max. 25 km pro Stunde. Die meisten Rennradfahrer sind mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs.
    Das Problem ist jedoch, dass sich ungeübte Fahrradfahrer wieder mit einem Pedelec aufs Rad begeben und ihnen grundsätzlich die Erfahrung fehlt, da sie möglicherweise Jahre oder Jahrzehnte nicht mehr gefahren sind. Genau hier liegt die Ursache für das Problem. Das Pedelec selbst ist für die Unfallzahlen mit Sicherheit nicht verantwortlich.
    Ich bin Anfang 60 und mittlerweile rund 20.000 km mit einem Pedelec gefahren. Ich hatte noch nie einen Unfall, ja noch nicht einmal eine brenzlige Situation zu meistern, bin jedoch mein ganzes Leben Fahrrad gefahren.
    PS. Wer glaubt, Pedelecfahren sei wie Mofafahren: Bei einer 3-stündigen Fahrt über z.B. 45 km macht ein Pedelecfahrer rund 10.000 Beinumdrehungen gegen eine – je nach Unterstützungsstufe – größeren oder kleineren Widerstand. Aber immer gegen einen Widerstand. Mofa? Lächerlich!

  4. Peter Müller

    Jeder Pflichtbewusste Mensch hat eine Haftpflichtversicherung, wenn er Sport, oder sonstiges treibt.
    Aber für viele sind die 40.00 Euro ja zu teuer. Hauptsache das Handy kostet 700.00 Euro.
    Ich bin für eine Haftpflicht.

    • Eine Haftpflichtversicherung kommt wie eine Autoversicherung nur für den Schaden der Dritten auf. Für den eigenen Schaden muss man selber aufkommen. Und da alle Leute die obligatorische Haftpflichtversicherung haben, sind sie rechtlich gesehen in Ordnung. Man kann natürlich noch eine weitere Versicherung abschließen, die den eigenen Schaden deckt. Ist aber nicht Pflicht. Mit weiteren Steuern und Versicherungen wird man die Radfahrer auch gar nicht belasten, denn Radfahren gilt als Umweltfreundlich und wird daher von der Politik eher gefördert als belastet. Also liebe Autofahrer und Fahrradhasser, der Fahrradverkehr wird euch auch in Zukunft nerven.

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