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Tod eines 18-Jährigen aus Bütgenbach in Südfrankreich: Bahnhof von Port-Vendres gilt als gefährlich

Dieser Bericht einer französischen Regionalzeitung zeigt ein Foto vom Bahnhof von Port-Vendres, in dem sich am Mittwoch die Tragödie ereignete.

Der Bahnhof von Port-Vendres in Südfrankreich, nahe der spanischen Grenze, wo am Mittwoch ein aus Bütgenbach stammender 18-Jähriger von einem Zug erfasst wurde und dabei ums Leben kam, gilt schon länger als gefährlich. Bereits im Jahre 2011 hatte sich ein ähnlicher tödlicher Unfall dort ereignet.

„La Meuse“ sowie eine französische Regionalzeitung veröffentlichten am Freitagmorgen weitere Einzelheiten zu dem tragischen Unglück.

Im Gegensatz zu dem, was anfangs vermutet wurde, musste der junge Mann, genauso wie seine Mitschüler, die ihn begleiteten, das Gleis überqueren, weil es in dem Bahnhof von Port-Vendres keine Unterführung für Fußgänger gibt.

Warnlichter sind zwar vorhanden, jedoch scheint der 18-Jährige im Gegensatz zu seinen Mitschülern den herankommenden Güterzug nicht bemerkt zu haben, was ihm zum Verhängnis wurde. Eine Mitschülerin konnte noch in allerletzter Sekunde dem Zug ausweichen.

Mitschüler nach der Traödie unter Schock

Es waren auch noch andere Schüler einer Berufsschule in Ans, wo der junge Mann seine Berufsausbildung absolvierte, am Unfallort. Sie mussten nachher zu einem Krankenhaus in Perpignan gebracht werden, wo sie psychologische Betreuung erhielten, denn alle standen unter Schock.

Port-Vendres liegt nahe der Grenze zu Spanien.

Port-Vendres liegt nahe der Grenze zu Spanien. (Zum Vergrößern Karte anklicken).

Das Todesopfer stammte zwar aus Bütgenbach, lebte aber in Lüttich bei seinem Vater und besuchte die Berufsschule in Ans. Zusammen mit anderen Schülern war der 18-Jährige von Charleroi nach Südfrankreich geflogen, um im Rahmen des Erasmus-Programms einen dreiwöchigen Weinkursus zu belegen. Sein Ziel war es, Sommelier zu werden. 2014 hatte er sich im Rahmen eines großen Wettbewerbs in Spa um den Titel „Meilleur Barman junior européen“ beworben.

Der Kursus wurde in Banyuls-sur-Mer erteilt. Die Schüler wohnten aber in Port-Vendres, wo sie ein Appartement für die Zeit des Aufenthalts in Südfrankreich angemietet hatten. Die Strecke von Port-Vendres nach Banyuls-sur-Mer und zurück legten sie mit dem Regionalzug zurück. So auch am Mittwoch, als sie gegen 17 Uhr im Bahnhof von Port-Vendres ankamen und anschließend – einer nach dem anderen – das Gleis überquerten, was einen von ihnen das Leben kostete.

Den herannahenden Güterzug nicht gesehen

Laut Sudpresse hatte der junge Mann keine Kopfhörer, wie noch am Donnerstag vermutet worden war. Gleichwohl sah er den Zug nicht kommen.

Die Eltern des Todesopfers wurden am Mittwochabend verständigt. Ein Lehrer der Berufsschule in Ans ist am Donnerstagabend nach Südfrankreich gefahren, um den unter Schock stehenden Mitschülern des Todesopfers vor Ort und auch bei der Rückreise nach Belgien beizustehen. (cre)

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