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Taliban ordnen Schließung von Schönheitssalons an

15.08.2021, Afghanistan, Kabul: Ein Mitarbeiter eines Schönheitssalons übermalt ein großes Foto einer Frau an der Wand, nachdem die Taliban in die afghanische Hauptstadt eingedrungen sind. Die Taliban haben die landesweite Schließung von Schönheitssalons für Frauen angeordnet. Foto: -/Kyodo/dpa

Die Taliban haben die landesweite Schließung von Schönheitssalons für Frauen angeordnet. Das berichtete der afghanische Nachrichtensender Tolo News am Montag. Eine Begründung für die Schließung liefern die militanten Islamisten nicht, die Lizenzen würden laut dem von Tolo News und anderen afghanischen Medien veröffentlichten Dekret im kommenden Monat jedoch ablaufen.

Für viele Frauen sind Schönheitssalons eine der wenigen verbliebenen Verdienstmöglichkeiten, viele sind aufgrund der herrschenden Wirtschaftskrise zudem Haupternährerinnen ihrer Familien. „Unsere Männer haben keine Arbeit“, so eine Kosmetikerin zu Tolo News. „Ich weiß nicht, was wir tun sollen, wenn sie diesen Ort schließen.“

31.08.2021, Afghanistan, Kabul: Vertreter der Taliban werden von Journalisten auf dem internationalen Flughafen Hamid Karzai nach dem Abzug der USA interviewt. Foto: Kathy Gannon/AP/dpa

Bei ihrer Machtübernahme im August 2021, die auf den überstürzten Rückzug der internationalen Truppen folgte, versprachen die Taliban die Wahrung von Frauenrechten. Mittlerweile sind Frauen jedoch aus einem Großteil der Berufe verdrängt, auch Universitäten und höhere Schulen dürfen sie nicht mehr besuchen.

Den Salons wurde ein Monat für die Schließung eingeräumt, damit sie ihre Bestände ohne Verluste abverkaufen konnten. Während der 20-jährigen Besatzung durch die US- und NATO-Streitkräfte und der anschließenden Rückkehr der Taliban an die Macht hatten sich in Kabul und anderen afghanischen Großstädten zahlreiche Schönheitsinstitute etabliert. Sie galten als sichere Orte für Frauen, um sich zu treffen, wenn keine Männer anwesend waren, und ermöglichten es vielen Frauen, ihr eigenes Geschäft aufzubauen.

Nicht alle Ankündigungen der Taliban werden in der Praxis gleichermaßen streng umgesetzt. So laufen vor allem in Kabul viele Frauen entgegen der Anordnung mit unbedecktem Gesicht durch die Straßen. Auch blieben nach der offiziellen Schließung von höheren Mädchenschulen eine Reihe von Privatschulen für ältere Schülerinnen offen. (dpa/cre)

38 Antworten auf “Taliban ordnen Schließung von Schönheitssalons an”

    • 9102Anoroc

      Da ist wohl einem der Obertalibanos der Kragen geplatzt, vor Neid , als seine Frau die Tageseinnahmen eines guten Tages , ihres Schönheitssalons auf den Tisch gelegt hat.
      Da sind wir im Prinzip ja gelassener.

      Ich suche übrigens noch eine Frau ;
      deren Kontostand mit mindestens einer 9 anfängt und weitere sechs Mal eine 9 folgen sollte.
      es wäre schön wenn wir uns hier auf diesem Wege einig würden ;
      UPS , meinte natürlich kennenlernen.-)

  1. Flüchtig

    Jetzt verstehe ich warum alle Männer zwischen 18 und 38 aus Afghanistan fliehen… die dürfen da nicht mehr zur Maniküre und die Mädchen und Frauen hier dürfen sich auch noch hübsch machen im Gegensatz zu dort…

    • Besorgter Vater

      Ich flüchte auch weil der Dönerladen in der Stasse geschlossen wurde !

      Ein Kumpel ist auch geflüchtet wei der Sexshop um die Ecke zu gemacht hat.

      Einen Grund zum Flüchten findet man immer und wenn es der verstorbene Hund des Nachbarn ist, oder das langweilige TV Programm ! 🤣

  2. Bäderkönig Eduard

    Das interessiert im Nachbarland China niemanden. dort überlegt man stattdessen wie man mit den Taliban vor allem im Bereich der Wirtschaft, vertrauensvoll zusammen arbeiten kann.

    • Für China ist wichtiger, dass Taliban die Schlafmohnfelde vernichtet. Das wird getan. Schon jetzt hat Afghanistan 80% weniger Schlafmohnfelde als früher. Wussten Sie, dass unter US-amerikanischen Regierung war Afghanistan der größte Drogen Hersteller der Welt?

      • Neneewaa

        @Gast.
        Das ist ein pervers genialer Schachzug von China und der Taliban.
        Kommt kein Heroin mehr in den Westen, dann nehmen die Drogenabhängigen die gefährliche synthetische Ersatzdroge Fentanyl, dessen Hauptchemikalien von China nach Mexiko geht und dann als blaue Pillen in die USA und Europa.
        China verdient Geld und die Taliban schädigen uns Ungläubige.

  3. Schöne Wüstenfrau

    Man schaue sich mal die Jungs auf dem unteren Foto an, zum Teil in Sandalen unterwegs, mit dem Handy am spielen, dann noch für gewisse Aktivitäten eine völlig ungeeignete Kleidung. Die sehen jetzt nicht so aus, als ob die mit einer Schönheit, wie sie auf dem oberen Foto zu sehen ist, etwas anzufangen wissen. Deshalb besser die Läden dichtmachen, damit sich keiner von den Jungs in Gegenwart einer Schönheit in voller Erwartung blamiert.

  4. Robin Wood

    Was genau haben die 20 Jahre USA- und Nato-Besatzung nun dem Volk gebracht? Krieg, Verwüstung, Tote auf allen Seiten, Hoffnung für die Frauen, die nun mehr denn je zerschlagen werden. Die Frauen werden von den Männern so bewacht, sie werden nicht flüchten können und müssen sich diesem schrecklichen Schicksal ergeben.

    Wie die USA und Nato dann auch noch beim Abzug mit den dortigen Verbündeten umgingen, war auch alles andere als ruhmreich. Wenn das die westlichen Werte repräsentiert, kann man sich nur dafür schämen.

  5. Anonymos

    „Unsere Männer haben keine Arbeit“

    diese Frauen meinen wohl „Unsere Männer wollen nicht Arbeiten“

    Die Männer dort, lassen ihre Frauen auch noch die schweren Einkäufe Tragen, dass die Frauen immer 10 Meter vorlaufen müssen, besagt nur dass die Männer sich für ihre Frauen Schämen.

    Und Sorry, wozu Schönheitssalons ? Die Frauen dürfen doch nicht einmal ein Haar von sich zeigen.

    Und wer ist es Schuld ? Nicht Putin ! Sondern die Religion !

  6. Guido Scholzen

    Mit dem Zeigefinger auf die Taliban zeigen, wie es der Westen tut, hatte bis vor einigen Jahren (vor Corona) vielleicht noch einen Sinn. Inzwischen nicht mehr.
    Warum?
    Ja sieht es bei uns denn besser aus?
    In der „Opfer-Hierarchie“ der Gutmenschen stehen die Muslime (nicht Muslima!) ganz oben, noch höher als Opfer von Rassismus oder Vergewaltigung. Das Werte-Gefüge unseres westlichen Kultur-Kreises wird dadurch invertiert.
    ERGO: Die gepredigte Diversität ist in Wahrheit eine PERVERSITÄT.
    Wie gesagt, die Muslime stehen in der Opfer-Hierarchie (ein anderes Wort fällt mir nicht ein) ganz oben: Islamkritiker ist islamophob, also ein de facto intoleranter Mensch, nach Gutmeschen-Lesart.
    also: man darf keine Muslime kritisieren, sogar dann wenn diese gegen das weibliche Geschlecht in den eigenen Reihen vorgehen!
    Wie an diesem kleinen Vergleich zu sehen ist, sind sich MultiKulti-Gutmenschen und Taliban in der Einengung von Menschenrechten gar nicht so unähnlich.
    „Intolerante Ideologen aller Weltanschauungen, vereinigt euch!“

    Warum kämpfen Feministinnen nicht für muslimische Frauen? Frau Ayaan Hirsi Ali erklärt
    https://www.youtube.com/watch?v=tDtfeaHJSgw

    • Robin Wood

      @Guido Scholzen
      Sehr interessanter Bericht, danke. Da bringen Sie einen Aspekt in die Diskussion, an den ich bisher nicht gedacht hatte.
      Beim Schauen des Berichts fiel mir ein, dass – ich glaube es war Baerbock – vor der Wahl gesagt hatte, man müsse den muslimischen Frauen in Deutschland erlauben, selbst zu entscheiden, ob sie ein Kopftuch oder eine Vollverschleierung tragen möchten. Das gab damals einige Diskussionen, weil eine Verschleierung als Unterdrückung gesehen wird bzw. werden kann, je nach Sichtweise.
      Was mir ehrlich gesagt mächtig auf den Senkel geht ist die Tatsache, dass der Westen anderen Ländern immer wieder mit moralisch erhobenem Zeigefinder vorschreiben will, wie sie zu leben haben oder was sie zu tun haben. Dies stösst auch einigen Ländern bitter auf, u.a. auch den Brics-Staaten.

  7. Das sichere Örtchen

    „Sie galten als sichere Orte für Frauen, um sich zu treffen, wenn keine Männer anwesend waren“…
    Dann haben ja Kochclubs, Tupperware Versammlungen und Haushaltsschulen wieder eine Chance.

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