Gesellschaft

Tagesmütter in der DG schlagen Alarm und fordern in einer Petition eine Aufwertung ihres Berufs

Eine Tagesmutter mit zwei Kindern. Foto: Shutterstock

Sie betreuen in der DG tagtäglich mehr als 1.200 Kinder und haben damit eine ungemein wichtige Aufgabe. Ohne ihre Arbeit bekämen unzählige Familien in ihrem Berufsalltag nichts mehr auf die Reihe. Weil sie aber nicht genügend abgesichert sind, sind immer weniger Tagesmütter bereit, diesen Beruf weiter auszuüben. Deshalb schlagen sie jetzt Alarm – mit einer Petition.

In der Unterschriftenaktion von Frauenliga, Vereinigung der Tagesmütter, FGTB und CNE wird für die Tagesmütter ein vollständiges Arbeitnehmerstatut gefordert, wie es für jeden anderen Arbeitnehmer in Belgien selbstverständlich ist.

„Auch wenn es sich hierbei um Föderalmaterie handelt, können die ostbelgischen PolitikerInnen sich bei ihren jeweiligen Parteien für diese Forderung stark machen und dafür sorgen, dass auf föderaler Ebene wieder Bewegung in diese Angelegenheit kommt“, heißt es in einem Begleittext zur Petition.

Außerdem wird die DG-Regierung dazu aufgefordert, das Statut der Tagesmütter, so wie es zurzeit in der Föderation Brüssel-Wallonie diskutiert werde, durch diverse Maßnahmen aufzuwerten, die da wären:

  • Erhöhung der Tagespauschale und die Zahlung eins festen Gehalts durch die Stabilisierung der Aufwandspauschalen abhängig von der Aufnahmekapazität der Tagesmutter (und nicht mehr abhängig von der Anzahl anwesender Kinder);
  • Auszahlung eines Urlaubsgeldes;
  • Einführung eines 8-Stunden-Tages für die Tagesmütter. Ab der 9. Betreuungsstunde gibt es eine zusätzliche Entschädigung.
Einer der Adressaten des Aufrufs der Tagesmütter ist sicherlich Minister Antonios Antoniadis (Bildmitte, hier beim "Picknick in Pink" auf dem Eupener Marktplatz).

Zuständig für Soziales und Familien in der DG ist Minister Antonios Antoniadis (Bildmitte, hier beim „Picknick in Pink“ auf dem Eupener Marktplatz).

„Die Tagesmütter befinden sich in finanziell schwierigen Situationen, obwohl sie auf sozialer, erzieherischer und wirtschaftlicher Ebene eine wichtige Rolle in der Gesellschaft übernehmen“, heißt es weiter in dem Text zur Petition.

„Es ist höchste Zeit diese Diskriminierung zu beenden und den Tagesmüttern ein vollständiges ArbeitnehmerInnenstatut zuzuerkennen. Gerade jetzt, wo immer wieder von der Qualität der Kinderbetreuung, von der Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und von der Schaffung neuer Betreuungsplätze gesprochen wird, ist es wichtig, neue Tagesmütter anzuwerben und ihnen ein vernünftiges Statut anzubieten.“

Nachfolgend finden Sie den Link zu der Petition:

https://lapetition.be/en-ligne/Finanzielle-Sicherheit-der-Tagesmutter-16382.html

13 Antworten auf “Tagesmütter in der DG schlagen Alarm und fordern in einer Petition eine Aufwertung ihres Berufs”

  1. Wieso streiken die Tagesmütter nicht eine Woche? Dann würde sich schnell was ändern. Dann sollen die Mütter sehen, wie sie klar kommen! Dann erhöht sich automatisch der Druck auf die Politik.

    • @Ernst, „dann sollen die Mütter sehen wie sie klar kommen“ ziemlich einseitig Ihre Einstellung! Wieso? werden Sie fragen, weil normalerweise auch eine männliche Person am Entstehen eine Kindes benötigt wird, also soll diese sich auch am Betreuen beteiligen, oder?!

  2. Mama Mia

    Was haben wir Tagesmütter doch sowas von Recht! Unsere Föderalen Politiker/innen stellen Fragen im Akkord an höhere Instanzen, jedoch für unsern Stand haben sie nichts im Petto. Man muss sich mit recht mal hinter Fragen warum wir diese Leute wohl alle haben müssen?

  3. Hurra die Welt geht unter

    Tagesmütter in allen Ehren nur sollten die besser Verdienenden keinen Anspruch auf diese Kinderparkstellen haben dürfen.
    Eigentlich sollte man, wenn Mann und Frau Kinder in diese Welt setzen sich das alles vorher mal überlegt haben. Besonders Jene die Geld zu Genüge haben. Ich schreibe hier von Menschen, die NICHT zum ÖSHZ abhängig sind um über die Runden zu kommen aber ARBEITEN gehen müssen um dem Staat nicht weiter auf der Tasche liegen zu müssen.
    Schlimm genug, dass das Elternteil, welches ne Tagesmutter in Anspruch nimmt nicht einmal Arbeiten gehen MUSS.
    Ich finde wenn die Regelung der InAnspruchsnehmer mal geregelt würde, dann erst müssen Tagesmütter im vollem Umfang abgesichert werden.

    • Urlauber

      Zuerst, sorry aber muss leider Anonym bleiben, sonst ist die Stelle meiner Partnerin in Gefahr, so wie das RZKB mit Kritik umgeht……

      Ich kann da nur bedingt zustimmen, meine Frau ist Tagesmutter und leider werden sogenannte „sozial-schwache“ vom RZKB bevorzugt, diese sorgen aber durch nicht vereinbarten, aber vom RZKB akzeptierten „Alternativen“ zu Lohnausfälle bei Tagesmütter, zB. werden die Kinder, trotz 5-Tages-Vertrag (damit diese Sozialfälle eine „Sprachkurs“ genießen können – wovon die meisten nur gemacht werden um nicht arbeiten zu müssen), ohne sich vorher abzumelden, einfach zuhause gehalten, zu Freundinnen/Familie gebracht und so bleibt die Tagesmutter ohne Lohn aber mit Kosten (da täglich frisch gekocht wird) sitzen. Daher bevorzugen Tagesmütter auch die Besserverdienenden , da diese Leute wenigstens arbeiten und diese Hilfe auch wirklich brauchen, statt sich vom Staat durchfüttern zu lassen. Mir ist sogar ein Fall bekannt, wo die Mutter zwar in Kelmis gemeldet ist, alle soziale Rechte wie Tagesmutter, Kindergarten, Arbeitslosengeld genießt, aber in Wirklichkeit wohnt diese Frau afrikanischen Ursprungs in Aachen.

  4. caro2002be

    Ich finde gut, dass sich endlich mal was bewegt…und ehrlich gesagt, finde ich, dass sich eigentlich mehr Leute einsetzten sollten und die laufende Petition unterschreiben sollten…. Ich kenne viele werdende Mütter, die Angst haben keinen Betreuungsplatz für ihre Kinder zu erhalten. Ich finde, jeder der arbeitet sollte Anrecht auf Kinderbetreuung haben und jede Tagesmutter sollte dafür vernünftig situiert und entschädigt werden, und ehrlich gesagt bezahlt man dann auch gerne etwas mehr, wenn man sein Kind in guten Händen weiss…

    • caro2002be

      Es ist wirklich schade, dass es nirgends eine Plattform gibt wo man gute Sachen nach vorne bringen kann…Leider ist es so, dass viele Leute eine Meinung ( welche auch immer…) zu diversen Themen haben, auch gerne Ihren Senf zugeben, doch bei den Themen die uns direkt angehen, unsere Wirtschaft in der Gegend betreffen, Frauen die Chance geben Ihren Job weiter auszuführen um ihre Familien finanziell zu unterstützen,Familien bereit sind für Betreuung zu zahlen anstatt vom Staat zu kassieren…. da kann sich komischerweise keiner zu äussern, da das leider jegliches Pöbeln unterbindet ;)

  5. Wie bitte?

    Das Betreuungsproblem für Kleinkinder würde sich schnell verringern und qualitativ aufgebessert wenn sich 2 qualifizierte ( sprich ausgebildete) Tagesmütter an einem Ort außerhalb ihrer eigenen Wohnung zusammen um circa 10 Kinder kümmern dürften. Die Miete und Nebenkosten sollten als Aufwand erstattet werden und die Tagesmütter korrekt entlohnt werden. Für die Kosten, die der Bau und der Unterhalt einer Krippe mit 10-15 Plätzen verursacht, inklusive Personalkosten, könnte man hunderte Kleinkinder über Jahre hinweg durch Tagesmütter betreuen lassen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern