Nachrichten

Südtirol: Regierungspartei SVP verliert stark, bleibt aber vorn

23.10.2023, Italien, Bozen: Philipp Achammer (v.l.), Parteiobmann Südtiroler Volkspartei (SVP), und Spitzenkandidat und Landeshauptmann Arno Kompatscher anlässlich eines Pressestatements im Rahmen der Südtiroler Landtagswahl in Bozen. Foto: Wolfgang Eder/APA/dpa

In Italiens nördlichster Provinz Südtirol bleibt die Südtiroler Volkspartei (SVP) trotz schwerer Verluste bei der Parlamentswahl mit Abstand stärkste Partei.

Nach Auszählung fast aller am Sonntag abgegebenen Stimmen lag die SVP am frühen Montagmorgen nur noch bei etwa 34,5 Prozent. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte sie 41,9 Prozent erhalten. Trotzdem wird die SVP in der Provinzhauptstadt Bozen – wie bereits seit 75 Jahren – an der Regierung bleiben. Insgesamt legten vor allem Rechtsparteien zu.

Auf den weiteren Plätzen folgten die bislang stärkste Oppositionspartei Team K mit etwa 11,1 Prozent, die rechte Partei Süd-Tiroler Freiheit mit etwa 10,9 Prozent sowie die Grünen mit etwa 9 Prozent.

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (links) und DG-Ministerpräsident Oliver Paasch im Sommer 2015 vor dem Eupener Rathaus anlässlich des 35. Tirolerfestes. Foto: Gerd Comouth

Deutliche Zugewinne auf etwa 6 Prozent gab es für die rechtsnationalistische Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die in Rom seit einem Jahr ein rechtes Dreierbündnis führt. Durch Briefwahl und sogenannte Vorzugsstimmen können sich noch Verschiebungen ergeben. Das vorläufige amtliche Endergebnis soll an diesem Montag bekanntgegeben werden.

Aufgrund des Autonomiestatuts ist in Südtirol stets auch mindestens eine Partei des italienischen Bevölkerungsteils in der Regierung vertreten. Als Koalitionspartner käme neben den Fratelli d’Italia auch die rechte Lega infrage, mit der die SVP bereits in der abgelaufenen Legislaturperiode zusammenarbeitete. In Südtirol ist Deutsch ebenso wie Italienisch offizielle Amtssprache. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

9 Antworten auf “Südtirol: Regierungspartei SVP verliert stark, bleibt aber vorn”

  1. Patriot Belgique

    Falls nun irgendjemand auf die Idee kommt Autonomie ist gleich Autonomie liegt mit dem Vergleich zu Südtirol ziemlich falsch. In Südtirol ist JEDER zweisprachig. Deutsch ist in Hotels, Betrieben, Geschäften und sonst wo absolute Pflicht. Nicht wie bei uns „parlez vous francais“ im Supermarkt in Eupen. Die sind uns dort in jeder Beziehung um Lichtjahre voraus. Oder kann es auch daran liegen, dass Südtirol sich bestens selbst finanziert? Bei uns werden die zahlreichen Pöstchen ja aus Brüssel bezahlt. Getreu dem Motte „wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing“.

      • Walter Keutgen

        Logisch, in der Verfassung steht seit 1830 „der Gebrauch der Sprachen ist frei“ und da stand auch „die Staatsverwaltung geschieht auf Französisch“. Im Laufe der Zeit hat man den Sprachgebrauch der Verwaltunen anders geregelt, aber nicht den privaten Gebrauch. Wir dürfen natürlich anderswo kaufen gehen.

      • Patriot Belgique

        Danke für den Sarkasmus. Deutsch und Französisch! So wäre es Autonomie! Wie eben in Südtirol, deutsch und italienisch. Aber ich bin da auch bei Ihnen. Solange Brüssel hier alles bezahlt kann es von mir aus auch „une Bratwurst s il vous plait“ in Eupen heißen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern