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Studie entfacht neue Debatte über belgischen Atomausstieg

Das Atomkraftwerk Doel in der Provinz Antwerpen. Foto: Shutterstock

Eine Energiestudie hat in Belgien die Debatte über den für 2025 gesetzlich vorgesehenen Atomausstieg neu entfacht. Der belgische Netzbetreiber Elia bezeichnet die Abschaltung der Meiler darin als „beispiellose Herausforderung“ und erörtert die Option, einige der sieben Reaktoren (noch) länger am Netz zu lassen.

„Zusammen mit der geplanten Abschaltung einiger älterer Gaskraftwerke verschwänden fast über Nacht zwei Drittel der jetzigen Stromproduktion in unserem Land“, erklärte Elia am Mittwoch. „Im Fall eines vollständigen Atomausstiegs 2025 müsste Belgien der Studie zufolge spätestens bis zum Winter 2025/2026 mindestens 3,6 Gigawatt neuer Kapazitäten aufbauen.“

Die Menschenkette vor den Kühltürmen des AKW Tihange am 25. Juni 2017. Foto: OD

Ließe man Reaktoren mit der Leistung von zwei Gigawatt länger laufen, würde der zusätzliche Bedarf auf 1,6 Gigawatt schrumpfen. „Aber beide Szenarien würden zusätzliche Maßnahmen erfordern, um Ersatzkapazitäten zu entwickeln“, hieß es weiter.

Die flämische Regierungspartei N-VA forderte daraufhin, die Verlängerung der Laufzeit für einige Kraftwerke um mindestens zehn Jahre zu prüfen. „Die Sicherheit ist natürlich Priorität Nummer eins, aber die Versorgungssicherheit, die Kosten und die Nachhaltigkeit unserer Elektrizität sind ebenfalls wichtig“, erklärte der N-VA-Abgeordnete Bert Wollants der Nachrichtenagentur Belga.

Die belgischen Grünen schlossen hingegen aus der Elia-Studie, dass der Atomausstieg 2025 machbar sei.

Belgien hatte sich bereits 2002 zur Abschaltung aller sieben Meiler bis 2025 entschlossen und dies später bekräftigt, allerdings unter der Voraussetzung, dass keine Engpässe entstehen. Wegen häufiger Pannen sind vor allem die Reaktoren Tihange 2 (bei Lüttich) und Doel 3 (bei Antwerpen) umstritten. (dpa)

18 Antworten auf “Studie entfacht neue Debatte über belgischen Atomausstieg”


  1. Belgien hatte sich bereits 2002 zur Abschaltung aller sieben Meiler bis 2025 entschlossen und dies später bekräftigt, allerdings unter der Voraussetzung, dass keine Engpässe entstehen. Wegen häufiger Pannen sind vor allem die Reaktoren Tihange 2 (bei Lüttich) und Doel 3 (bei Antwerpen) umstritten. (dpa)

    Hier irrt dpa. Der Beschluss von 2003 lautete Ausstieg für 2015! Das wurde um 10 Jahre verschoben. Und wird 2025 wieder um 10 Jahre verschoben.

    • Hier irren Sie...

      … denn der Ausstieg wurde für den Zeitraum 2015-2025 beschlossen, also die ersten (ältesten) Reaktoren 2015 und die letzten (jüngsten) in 2025 mit einem Zwischenschritt in 2022. Dann kam tatsächlich die von Ihnen erwähnte Laufzeitverlängerung für die Reaktoren, die 2015 hätten abgeschaltet werden sollen, bis zum Jahr 2025.

  2. Es reicht!

    Solange die Politiker in den Vorständen der Stromkonzerne sitzen wird es nie ein Atomausstieg geben es sei denn ein Reaktor brennt durch aber dann bleibt den Politikern noch ihr 2. Wohnsitz in Südfrankreich.
    Wieso baut man keine neuen Reaktoren nach den jetzigen neuen Sicherheitsstandards auf den selben Gelände wie die bisherigen.

    • Den Ahlen

      Weil der Rückbau der alten Anlage ziemlich zeitaufwändig ist (keine Anlage wurde bisher ganz zurückgebaut) und der Bau einer neuen Anlage nochmal weitere 6 Jahre dauert (wenn es keine Proteste gibt). Außerdem gibt es ein Gesetz, das den Bau neuer Anlagen verbietet … aber Gesetze könnte man ja noch ändern, wenn man wollte. Drittens ist der Bau und der Rückbau die grosse Kostenfaktoren bei Atomkraftwerken. Man würde also gleich zweimal sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen und die Kassen sind ja bekanntlich leer.

  3. Ekel Alfred

    @ Es reicht!, geht nicht….bedenken Sie doch, wir haben über 400 Milliarden Schulden….die Konten sind bereits überzogen….aber die EU druckt und besorgt uns bestimmt weiteres Geld….

    • Da irrst du aber, viele grünen Träume sind inzwischen wahr geworden und überall gibt es Beispiele, wo es funktioniert. es gibt sogar Länder die ohne die Atom- und Öllobby Strom erzeugen.
      Aber ok, scheinbar hast du keine Kinder, sonst würdest du einer jetzt schon maroden Technik (von menschen gemacht, von menschen überwacht) nicht zutrauen, noch in 20 Jahren aktiv zu sein.

  4. Merowinger

    Da sitzen hochbezahlte Manager in den Führungsetagen und die bemerken erst 15 Jahre nach dem Beschluss über den Atomausstieg das am Tag x mehr als 3 Gigawatt fehlen. Man könnte sich kaputtlachen wenn die Situation nicht so ernst wäre.

    „Die belgischen Grünen schlossen hingegen aus der Elia-Studie, dass der Atomausstieg 2025 machbar sei.“
    Bitte setzt die grünen Schlümpfe im Jahre 2025 auf ein Fahrrad und lasst sie Strom erzeugen. Dann sind sie müde und können keinen großen Schaden mehr an der Allgemeinheit anrichten.

  5. Die Vollpfosten konnten sich ja während den ganzen Jahren was neues ausdenken ? Alternativenergien ? Aber nein, die ganzen Kunden wurden gnadenlos abgezockt, null investierung. Jetzt liegt die Karre im Dreck. Sollen sehn das sie fertig werden.

  6. Vielleicht sollten einige sich mal überlegen was sie wirklich wollen.
    Sie wollen keine Kernernergie, keine Kohle und kein Gas. Die erneuerbaren Energien können den Bedarf aber nicht decken, und nun?
    Nun müssen sich andere dringend etwas einfallen lassen um diese utopischen Vorstellungen umzusetzen.
    Wenn Belgien in 2025 aus der Atomenergie aussteigen will, muss es jetzt beginnen 9 neue Gaskraftwerke zu bauen, die natürlich auch jede Menge des so geliebent CO2 ausstossen.
    Will man kein CO2 und will man wohl Energiesicherheit, so muss man (noch) auf Atomenergie setzen.
    Alles andere sind (noch) Wunschträume.

  7. Kernkraftwerk schließen : wohin mit dem Müll ????
    Windmühlen: Wo ??? im kleines belgenland
    Gaskraftwerke: und unsere Umwelt ????
    zu allen Grüns: Zentraler Abschluss, ok,
    Wir werden dich vom Netz abschließen.
    Wir bauen das Gaskraftwerk (hinter Ihrem Haus).
    wir stellen Windmühlen in Ihren Hinterhof.
    Kohlekraftwerk: viele Menschen verlieren ihr Zuhause: weil Deutschland es braucht…..JA JA die Belgen…….
    kein Strom, das heißt: kein Telefon, kein heißer Kaffee,
    kein heißes Wasser, keine Heizung,
    kein warmes Essen, keine Mikrowelle…..
    DAS IN 2017 2018
    lass uns raten: wer wird der Schnellste sein, die sich beschweren werde….
    ~~~~~~
    JAJA…. immer die Belgen???? !!!!!

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