Notizen

Starke erste, aber schwache zweite Halbzeit: Belgien kassiert 1:2-Niederlage in Wembley gegen England

11.10.2020, Großbritannien, London: Belgiens Romalu Lukaku (vorn) und Englands Harry Maguire kämpfen um den Ball. Foto: Michael Regan/POOL Getty/dpa

Der englischen Fußball-Nationalelf ist gegen Belgien die Revanche für die Doppel-Niederlage bei der WM 2018 in Russland gelungen. Die Roten Teufel kassierten am Sonntag im leeren Wembleystadion eine unnötige 1:2-Niederlage.

Für dieses Topspiel der Gruppe 2 der A-Liga musste Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez auf die Stammspieler Thibaut Courtois, Eden und Thorgan Hazard sowie Dries Mertens verzichten. Auch Rekordnationalspieler Jan Vertonghen stand nicht zur Verfügung.

Somit entschied sich Martinez für folgende Startelf: Mignolet – Alderweireld, Boyata, Denayer – Meunier, Witsel, Tielemans, Castagne – De Bruyne, Carrasco, Lukaku.

11.10.2020, Großbritannien, London: Belgiens Kevin De Bruyne (r) und Englands Declan Rice (l) kämpfen um den Ball. Foto: Michael Regan/PA Wire/dpa

Bei den Engländern hatte sich kurzfristig Harry Kane verletzt. Der Stürmer von Tottenham saß beim Anpfiff auf der Bank.

Zur Pause stand es nach ersten 45 interessanten Minuten 1:1, was für die Gastgeber eher schmeichelhaft war, denn die Belgier hatten die besten Chancen, angefangen bei dem Tor von Carrasco in der 11. Minute, das aber zu Recht aberkannt wurde, weil beim Schuss des Spielers von Atlético Madrid Castagne im Abseits stand und eine aktive Rolle spielte, weil er Englands Torhüter Pickford die Sicht versperrte.

In der 16. Minute gingen die Roten Teufel trotzdem in Führung, nachdem Lukaku im Strafraum der Engländer klar gefoult worden war und den Strafstoß selbst verwandelte, 0:1.

Unnötiges Foul von Meunier führt zum 1:1-Ausgleich

Danach war Belgien klar dominant, die Engländer zogen sich zurück. Doch statt 0:2 hieß es am Ende des ersten Durchgangs 1:1, nachdem Meunier nach einem Eckstoß eigentlich völlig unnötig im Strafraum Henderson festgehalten hatte. Rashford verwandelte den Elfmeter sicher, 1:1.

11.10.2020, Großbritannien, London: Belgiens Romelu Lukaku (l) erzielt per Elfmeter das Tor zum 1:0 gegen Englands Torwart Jordan Pickford. Foto: Michael Regan/POOL Getty/dpa

Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Carrasco noch eine klare Torchance, die der Ersatz von Eden Hazard jedoch nicht nutzen konnte. Abgesehen von den ersten zehn Minuten und nach Eckbällen waren die Engländer nicht sehr gefährlich in diesen ersten 45 Minuten.

Das sollte sich aber ändern. Nach dem Pausenpfiff agierten die Engländer deutlich druckvoller und hatten in der 65. Minute Glück, als ein Schuss von Mount durch Alderweireld in hohem Bogen ins eigene Tor abgefälscht wurde, 2:1.

Von den Roten Teufeln war in der zweiten Halbzeit wenig zu sehen. Jetzt mussten die Belgier reagieren. In der 72. Minute verfehlte Carrasco nach einem Zuckerpass von De Bruyne nur knapp das Ziel.

Kurz danach wurde De Bruyne ausgewechselt. War der Spielmacher von Manchester City verletzt? Für ihn kam der junge Verschaeren. Bei den „Three Lions“ war nach dem Treffer zum 2:1 Kane eingewechselt worden.

11.10.2020, Großbritannien, London: Englands Harry Kane (r) beim Kopfball, der knapp das belgische Tor verfehlt. Foto: Neil Hall/POOL EPA/dpa

Dieser hatte in der Schlussphase eine gute Chance, auf 3:1 zu erhöhen, ebenso Rashford kurze Zeit später. Die zweite Halbzeit der Belgier war eindeutig schlechter als die erste. So blieb es bei der aus belgischer Sicht enttäuschenden 1:2-Niederlage.

Mit dieser ersten Niederlage nach 13 Spielen muss Belgien auch die Tabellenführung an England abgeben, das am kommenden Mittwoch, dem 14. Oktober, Dänemark empfängt, während die Roten Teufel in Reykjavik gegen Island spielen. Im November kommt es dann zum Rückspiel zwischen Belgien und England in Brüssel.

Statt sich auf die Ausrede zu berufen, dass man auf wichtige Spieler wie Thibaut Courtois, Eden Hazard und Dries Mertens habe verzichten, sollte die belgische Nationalmannschaft aus dieser Niederlage im Wembleystadion die richtigen Lehren ziehen, so wie es ihr nach der 2:5-Pleite in der Schweiz bei der ersten Auflage der Nations League gelungen ist. (cre)

Welche Lehren kann Belgien aus der Niederlage in England ziehen? Lesen Sie dazu folgenden Kommentar von Sporza-Journalist Peter Vandenbempt:

25 Antworten auf “Starke erste, aber schwache zweite Halbzeit: Belgien kassiert 1:2-Niederlage in Wembley gegen England”

  1. Politikmüll

    Das ist das Problem der Belgier, Sie können gegen starke Mannschaften nicht mehr reagieren. War taktisch ein ansehnliches Spiel mit einem glücklichen Tot für England. Leider wurde Belgien durch ein sehr dummes Foul von Meunier aus dem Konzept gebracht, hatten bis dahin alles im Griff. Man muss halt auch aus Niederlagen lernen !

  2. De Bruyne relativ schwach, zur Halbzeit hätte Belgien alles klar machen müssen. Carrasco unglücklich im Abschluss. Die belgische Abwehr stand ganz gut. Der von Meunier verursachte Elfmeter war völlig unnötig und brachte die Engländer zurück ins Spiel. Besser so eine Niederlage jetzt als bei der EM. Belgien muss beten, dass Eden Hazard bis zur EM zur Bestform findet.

  3. Überraschung.
    Ich schliesse mich Lukaku an : Romelu Lukaku, Stürmer Belgien: „Wir haben zwei Gegentore gefangen, die wir an einem anderen Abend vielleicht nicht kassieren, und am Ende haben wir ein Spiel verloren, das wir vielleicht nicht nochmal verlieren würden. Niemand hätte etwas sagen können, wenn wir zur Pause mit 3:0 geführt hätten.“

  4. Der Martinez scheint ein grosser Anderlecht Fan zu sein… zwei Ex „Feilchen“ im Spiel bringen ohne jegliche Internationale Erfahrung, obwohl Spieler wie Trossard und vor allem Batshuayi auf der Bank waren…

    • Ich glaube mit Verschaeren und Doku von Anfang an, statt Carrasco und Castagne ,wären wir besser aufgestellt gewesen.Was haben die beiden Jungspunde auf der rechten Seite Musik gemacht gegen Island.
      Carrasco läuft und läuft und sucht oft den Abschluss,wo er besser abspielen würde,schießt dann jemanden an ,am Tor vorbei oder drüber. Castagne sucht noch seinen Platz im Team.Im Spiel gegen die Elfenbeinküste,hatte er wohl die meisten Fehlpässe. Hat ja auch als Carrasco, das Tor mal traf, den Treffer „verhindert“. Was wohl nur einer von 10 Schiedsrichtern abpfeifen würde. Apropos Schiedsrichter. Den Zupfer von Meunier abseits vom Geschehen(Ball) und der theatralische Fall des Engländers,würde auch nicht jeder Schiedsrichter ahnden.
      Aber was soll’s. So ist Fußball.

      Warum Martinez De Bruyne ,immer für ne geniale Idee gut, beim Stande von 2-1 vom Platz nimmt, bleibt wohl sein Geheimnis

  5. Das Problem in der belgischen Mannschaft ist, dass sie auf eine Handvoll Schlüsselspieler angewiesen ist. Wenn die fehlen oder nicht zünden, wie gestern Kevin de Bruyne, dann hakt es im Spiel nach vorne. Gestern war zudem etwas Pech im Spiel, denn die Engländer profitierten von einem unnötigen Elfmeter und einem Glückstor.

    • Ohne Beckenbauer, Netzer, Müller Maier und Overath wäre Deutschland damals auch nicht Weltmeister geworden. Ist doch klar, dass ein kleines Land wie Belgien eine schwächere Bank hat als ein grosses Land.
      Die Generation die wir jetzt haben ist die beste ever, und wird es auch bleiben. Da ändert es auch nichts, dass sie bei der WM nicht das Ziel erreicht haben.
      Allerdings sind die Schlüsselspieler jenseits des Zenitys und wir werden bald wieder Mittelmass sein.

      • Halb richtig :-)
        Jenseits des Zeniths?
        Das sehen die Verantwortlichen der europäischen Spitzenklubs (Mailand,Madrid,Neapel,Bayern,Dortmund,“Leicester“,…)offensichtlich auch anders.
        Oder gibt man Millionen für Spieler über dem Zenith aus?
        Uns bleiben mit dieser Formation 2-3 Turniere. Und was nachwächst, da reicht ein Blick auf die U21 ,heute um 16Uhr, ist auch nicht schlecht.Mit dem deutschen Nachwuchs gleich zweimal den Boden gewischt

  6. Es wird immer offensichtlicher, dass einige Leistungsträger der belgischen Mannschaft keinen Bock auf die Nation-League hat. Kevin de Bruyne klagt schon lange über einen zu vollen Spielkalender. Gegen Island wird er daher nicht spielen. Thomas Meunier war noch deutlicher und sprach schon vor Wochen von einer sinnlosen Veranstaltung. Mit solch einer Einstellung braucht man solche Spieler gar nicht aufzusetzen.

  7. Peter Müller

    Die letzte Chance auf einen Titel ist die E.M. Danach ist Schluss mit lustig. Die Mannschaft wird nicht mehr besser. Die U21 spielt gut, aber ob da was brauchbares bei raus kommt, muss sich noch beweisen. Wenn es 3-4 Spieler zu Ruhm und Ehren schaffen, kann man schon froh sein. Wenn man sieht , wieviele von der Bildfläche verschwinden, obwohl man den Spielern eine grosse Zukunft zugetraut hat.

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