Im Aachener Freizeitleben endet eine Ära: Die Diskothek „Starfish“, die auch von vielen Ostbelgiern aufgesucht wurde, schließt Ende März nach 20 Jahren ihre Pforten.
„Eine ganze Generation von Nachtschwärmern hat in den vergangenen Jahren die Tanzflächen in Aachens einziger Großraum-Diskothek an der Liebigstraße geflutet“, schreibt die Aachener Zeitung in ihrer Ausgabe von Mittwoch.
Wie die Zeitung von Marianne Limburg, der Eigentümerin des Tanzpalastes, erfuhr, öffnet der „Starfish“ noch 17 Mal – am 28. März 2020 ist dann endgültig Schluss.
Am 18. Dezember 1999 war die Diskothek vom damaligen Aachener Oberbürgermeister Jürgen Linden eröffnet worden. Von da an ging immer freitags und samstags von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens die Post ab. Bis zu 3.000 Besucher suchten an Wochenenden die Tanzarena auf, die sich schnell in der gesamten Region – Ostbelgien inklusive – einen Namen machte.
Es gab mehrere Tanzareale mit unterschiedlichen Musikstilen – von Schlager über HipHop bis Rock. Prominente wie Anke Engelke und Paul Panzer traten an der Liebigstraße auf.
Trotz privater Schicksalsschläge blieb der „Starfish“ ein Familienbetrieb. Die letzten Jahre führte Marianne Limburg zusammen mit ihrer Enkelin die Diskothek.
Indes hat sich mit der Zeit das Ausgeh- und Freizeitverhalten der jungen Leute gewaltig geändert. Während neuerdings in Deutschland und auch in Belgien Ü50-Partys boomen, haben die klassischen, auf die junge Generation ausgerichteten Tanzpaläste immer weniger Zulauf. In Ostbelgien hat vor einigen Jahren auch das „Graffiti“ in Lontzen geschlossen.
Nach Angaben der Aachener Zeitung besuchten zuletzt im Vergleich zu den Glanzzeiten in den 2000er und Anfang der 2010er Jahren nur noch rund 30 Prozent der Gäste das „Starfish“.
Ende März übernimmt eine Ingenieursgesellschaft den Bau. Die historische Kälbermarkthalle, die 1999 mit großem Aufwand zu einem Tanzpalast umgebaut wurde, wird künftig von dem Technologieunternehmen, welches dann über das gesamte Gelände verfügt, für firmeneigene und andere Events genutzt. (cre)
Wir haben zwar heute so viele Arbeitsplätze wie nie, aber diese werden im Vergleich mit den früheren Industriearbeitsplätzen zu schlecht bezahlt. Ganze Branchen sind doch im Dreiländereck wegen fehlender Wettbewerbsfähigkeit, im weltweiten Markt verschwunden. Die jungen Leute die nicht zur Oberschicht oder wenigstens zur gehobenen Mittelschicht zählen, müssen abwägen und schauen, das sie mit ihrem Budget über den Monat kommen. Heute holen sie sich ihre Getränke im Supermarkt und treffen sich dann privat, deutlich billiger als ein Discobesuch.
Privat feiern kostet weniger und zu Hause kann ich soviel Alkohol trinken wie ich will. Da gibt es keine Alkoholkontrollen.
…..es keine Alkoholkontrollen und es darf ohne jede Einschränkung geraucht werden.
Die Partyszene ist im laufe der Jahre in eine unaufhaltsame Abwärtsspirale geraten.
Vom Gesetztgeber gab es immer mehr Auflagen, Security, Polizeistunde, Rauchverbot usw. Das alles waren am Ende richtige Kostenfaktoren. Wenn die Gäste zum Rauchen raus müssen, können sie nicht im Saal konsumieren und lassen folglich dann auch kein Geld beim Veranstalter. Im Gegenzug müssen die Veranstalter dann die Eintrittspreise und Getränkepreise erhöhen, dass sorgte dann dafür, dass die potenziellen Gäste mit dem privaten Vorsaufen begonnen haben.
Es tut mir für die Jugend und Junggebliebenen schon leid, dass sie die „supergeile Zick“ die unsereins in den 60er 70er und auch noch in den 80er Jahren erleben durften, als solche nicht mehr haben. Schade drum!
@Pensionierter Bauer:
Eine Polizeistunde gibt es in Aachen schon seit kurz nach dem Fall der Mauer nicht mehr, dafür aber ständig Polizeieinsätze im und um den STARFISH herum wegen Massenschlägereien, die in aller Regel von einer Klientel initiiert worden sind, die eindeutig NICHT mit dem Wasser von Wurm oder Pau und auch nicht mit dem Wasser von Gueule oder Vesdre getauft worden sind….
Ist nicht schade drum …
Während neuerdings Ü50-Partys boomen, haben die klassischen, auf die junge Generation ausgerichteten Tanzpaläste immer weniger Zulauf. Foto: Pixabay
Endlich mal wieder etwas positives. Alle ab 30 wussten doch nicht mehr wohin. Jugendliche brauchen keine Disco mehr. Die feiern doch alle Tage egal wo, und was.
„Während neuerdings Ü50-Partys boomen, haben die klassischen, auf die junge Generation ausgerichteten Tanzpaläste immer weniger Zulauf. “
Das ist ja auch normal. Auf einen Jugendlichen kommen ja, Pillenknick sei dank, 4 Ü- 50-er. Wenn in ein paar Jahren die letzten in den 60- ern geborenen Arbeitnehmer in Pension gehen, bricht fast die Hälfte aller Arbeitnehmer weg. Dann wird es richtig interessant! Wer bezahlt dann für die Pensionen?