Politik

Stadt Eupen will leere Geschäftslokale mit neuen Ideen füllen

Viele dieser Aufschriften sind in Eupen anzutreffen. Foto: OD

Bei der Zahl der leerstehenden Geschäftslokale steht Eupen an der Spitze in der Wallonie. Dagegen wollen die Stadt, der Arbeitskreis Wirtschaft des Rates für Stadtmarketing (RSM) und zahlreiche Akteure etwas unternehmen. Am Dienstag stellte Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) das neue Konzept unter dem Motto „Lebe dein Geschäft. Blühende Innenstadt“ im Rathaus vor.

Mit einer Vielzahl von Maßnahmen und einem Wettbewerb will die Stadt die Zahl der 54 leerstehenden Geschäftsflächen (ohne Eupen Plaza) verringern.

Wie RSM-Geschäftsführer Alain Brock erläuterte, richtet sich die Initiative an junge Selbstständige, die aufgefordert werden, ihre Projektidee für die Eröffnung eines Geschäfts in Eupen einzureichen.

Ein leerstehendes Geschäftslokal in der Eupener Innenstadt. Foto: OD

Ein leerstehendes Geschäftslokal in der Eupener Innenstadt. Foto: OD

Kriterien für die Teilnahme am Wettbewerb sind:

  • der innovative Charakter des Vorschlags
  • eine Ergänzung im vorhandenen Branchenmix
  • ein Mehrwert für die Stadt Eupen und den ansässigen Handel
  • das wirtschaftliche Potenzial des Kandidaten.

Als Zeitraum für das Projekt nannte Brock als Beginn den Informationsabend „Blühende Innenstadt“ am 3. April und als Schlusspunkt die Siegerehrung im Rathaus am 28. Juni.

Mietfreie Zeit von 6 bis 9 Monaten

Zu den Akteuren des Projekts gehören auch die Eigentümer der leerstehenden Geschäftslokale. Sie erlassen einen Teil der Miete. Den Rest übernimmt die Stadt Eupen für eine gewisse Zeit, so dass die jungen Selbstständigen anfangs mit einer mietfreien Zeit von 6 bis 9 Monaten rechnen können.

"Demnächst Neueröffnung": In diesem Laden an der Paveestraße scheint sich etwas zu bewegen. Foto: OD

„Demnächst Neueröffnung“: In diesem Laden an der Paveestraße scheint sich etwas zu bewegen. Foto: OD

Die Stadt Eupen lässt sich diese Unterstützung rund 25.000 Euro kosten.

Die drei Preisträger erhalten außerdem eine Existenzberatung durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) und eine permanente Unterstützung durch andere fachkundige Berater.

Schöffe Michael Scholl (PFF) erinnerte daran, dass die Ideen zur Stadtbelebung sich an den entsprechenden Erfahrungen in Tongern orientierten. Dorthin habe man bereits 2011 Kontakt aufgenommen und die flämischen Erkenntnisse in die Eupener Koalitionsvereinbarungen einfließen lassen. Scholl: „Warum sollte man das Rad neu erfinden?“

„Unsere Innenstädte stehen unter Druck“

Die Auftaktveranstaltung zur der Initiative „Lebe Dein Geschäft. Blühende Innenstadt“ ist am 3. April um 19.30 Uhr im Atelier Hütte.

Auf dem Programm steht u. a. ein Vortrag des Stadtmarketing-Experten Frank Heinze zum Thema „Unsere Innenstädte stehen unter Druck“. Es folgen Erlebnisberichte von jungen Selbstständigen, die in Eupen ein Geschäft eröffnet haben. Außerdem stellt die WFG ihre Unterstützungsmaßnahmen für Existenzgründer vor. (Kö)

 

20 Antworten auf “Stadt Eupen will leere Geschäftslokale mit neuen Ideen füllen”

    • Gerne in Eupen

      Bitte erlauben Sie dass ich Ihnen widerspreche. Eupen ist sehr wohl attraktiv, nur vermarktet es sich nicht gut genug.
      Eupen hat eine sehr schöne Innenstadt (wenn sie dann mal fertig ist) und eine außergewöhnlich gute gastronomische Auswahl. Nirgend kenne ich eine derartige Häufung von sehr hochwertigen Restaurants und Gaststätten.
      Leider sind die meisten Einzelhändler sehr konservativ. Neuen Gewerbetreibenden wird die Lust auf Gründung leider vermiest durch den irrwitzigen Mietpreisspiegel für Gewerbeflächen. Da sollte angesetzt werden. Die Hilfe für 6 – 9 Monate reicht leider nicht aus. Bis das sich ein Laden etabliert hat braucht es aus Erfahrung meist 3 Jahre. Also müssen die Mieten langfristig sinken, damit sich wieder Leute trauen in ein Geschäft zu investieren.

      • Wenn die hohen Mietpreise das Problem sind, warum passen die Vermieter mit Leerstand diese nicht nach unten an? Das verstehe ich nicht.
        Ich vermiete meine Raeumlichkeiten schon seit Jahren fuer weit unter 10 Euro/qm, aber immerhin besser als Leerstand…
        Das Problem scheinen wohl eher die Vermieter der Geschaeftslokale zu sein, oder?

          • Miete runter klar, Steuern rauf auch klar:
            Doch von welchem Geld soll bei dieser Stammtischtheorie der Unterhalt und die Reparaturen des Hauses (die man nicht steuerlich geltend machen kann), Steuern (welche die Hälfte der miete ausmachen), Mietausfälle und städtische Gebühren für Kanal- und Bürgersteiganlage und neue Stromzähler (die im Zuge der Erneuerung angeschafft werden müsseb) bezahlt werden?

            3 Jahre bis ein Geschäft gefestigt hat, meinetwegen:
            Aber wieviele von 10 Versuchen scheitern bereits im 2. Jahr? Die Hälfte?

            Es gibt keine einfachen Antworten auf diese Problematik, nicht in der Politik, nicht im RSM, nicht in den Gremien der Geschäftsleute und noch weniger hier im Forum.

            • Gerne in Eupen

              Ob es sich um eine Stammtischtheorie handelt oder nicht. Eines ist mir unklar: All die von ihnen angeführten Kosten fallen auch an wenn ein Ladenlokal nicht vermietet ist. (Bis auf die Steuern)
              Warum dann nicht günstiger vermieten und dem Gründer nicht gleich mit hohen Kosten den Hals zudrehen?!
              Das es min. 3 Jahre dauert bis sich ein Geschäft etabliert hat ist ein Fakt den ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann.
              Und ich gebe Ihnen Recht, dass es nicht jede Neugründung schafft das 3. Jahr zu erreichen, aber da sind wir wieder beim Anfang: nämlich zu hohe Kosten.

    • Kinder, ähnliche Probleme wie Eupen haben sämtliche Kleinstädte.
      Die Leute kaufen viel mehr online oder gehen in Supermärkte.
      Kleine Läden können nur überleben wenn sie sich spezialisieren. Nur dafür ist in Eupen das Einzugsgebiet zu klein. Das geht nur in größeren Städten.
      Da kann noch so viel Geld ausgegeben werden, ändern wird sich an der Situation nichts.

  1. brf4ever

    Ja in St. Vith, aber da sind es die Geschäftsleute die an einem Strang ziehen und da liegt in Eupen der Hase im Pfeffer.

    EIn Teil der Eupener Geschäftsleute ist sehr dynamisch und arbeiten zusammen und verdienen noch gutes Geld und dann gibt es all die anderen die sich nicht anstrengen und jeder für sich sein Süppchen kocht.
    Da kann die Politik und der RSM machen was er will, wenn in den Köpfen nicht rein will, dass es nur gemeinsam geht wird sich nichts ändern.

  2. 4701Kettenis

    Ja,als ehemaliger betroffener Geschäftsmann kann ich nur sagen…Die Zusammenarbeit mit dem RSM,als denn nach 2Jahren nach der Eröffnung mal jmd. kam,kannste vergessen…
    Von der Stadt kriegt man dann als Dank die Parkpiraten geschickt,die das bisschen Kundschaft noch mit 20€,für s Wiederkommen belohnen…

  3. 4701Kettenis

    Da macht einkaufen wirklich Spass…und man kommt gerne nach Eupen zurück,oder behält es gut in Erinnerung..muss man sich nicht wundern…
    Für 20€ kann ich nämlich viel Online einkaufen…

  4. 4701Kettenis

    @ Frau Mahlzahn

    Mein Geschäft ist nicht gescheitert…im Gegenteil…aber das wissen Sie wahrscheinlich auch besser,wie immer…

    Es gibt eben Menschen,die können sich noch nicht mal im Kommentaren auf einem vernünftigen Niveau ausdrücken und reagieren immer direkt verletzend…dass beweisen Sie uns jedesmal aufs Neue…
    Dafür ecken Sie immer wieder an…

    Aber,der Klügere gibt nach…in diesem Sinne…schön weiter dissen…

  5. gerhards

    Einfach etwas mehr belgisches Flair in eure belgische Stadt und dann klappt’s auch mit der Kundschaft aus Aachen. Die Trikolore aus’m Fenster hängen hilft da nicht. In Eupen kommt man sich vor die in einer x beliebigen Öl Kleinstadt in D.

  6. Also wenn ich das ganze hier lese habe ich schon keine Lust mehr mich in Eupen mit meinem neuen Konzept nieder zu lassen!
    Was die Miete angeht , ist schon eine Frechheit teilweise! Ihr habt preise die in Lüttich verlangt werden, nur da ist wenigstens genügend Potenzial !
    In eupen ist nicht nur das Problem dass das Einzugsgebiet nicht groß genug ist und die meisten nach Aachen fahren ihr Geld ausgeben, oder online was dann auch meistens aus Deutschland kommt, Sondern das asoziale Tratsche und der Neid in Eupen! Jeder weis über einen besser Bescheid als man selber, Gerüchte Werden verbreitet die an den Haaren herbei gezogen sind, und das ist für jeden Geschäftsmann schädigend und das nur aus Neid ! Wenn jeder sich über den Erfolg des Nachbarn freuen würde, sich ein Beispiel daran nehmen würde, dann hätten wir diese ganzen Lehren lokale erst garnicht!

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