Politik

St. Vith: Nach Krings kommt 2018 Grommes – wer sonst?

Maxime Prévot (links) als Regionalminister bei einem Treffen mit dem CSP-Abgeordneten und St. Vither Schöffen Herbert Grommes im Dezember 2015. Foto: Frederik Wiesen

In St. Vith ist die Suche nach einem Karnevalsprinzen wahrscheinlich viel schwieriger als die Suche nach einem Nachfolger von Bürgermeister Christian Krings ab der nächsten Legislaturperiode 2018-2024. Der bisherige Schöffe Herbert Grommes wird wohl nach den nächsten Wahlen in drei Jahren die Geschicke der Büchelstadt lenken.

Herbert Grommes selbst gab sich noch zugeknöpft, als „Ostbelgien Direkt“ ihn am vergangenen Mittwoch – nach dem Treffen mit Regionalminister Maxime Prévot (siehe Bericht an anderer Stelle) – fragte, ob er bestätigen könne, dass er der nächste Bürgermeisterkandidat der Freien Bürgerliste (FBL) sein werde.

Schließlich möchte der CSP-Abgeordnete verhindern, dass er sich selbst durch eine viel zu frühe Bestätigung seiner Ambitionen auf das Amt des St. Vither Gemeindeoberhaupts in einen dreijährigen Wahlkampf stürzt. Dann lieber noch 1-2 Jährchen warten, bevor die Katze aus dem Sack gelassen wird.

Der amtierende Bürgermeister Christian Krings hatte im Januar 2015 bekanntgegeben, dass er am Ende der laufenden Legislaturperiode im Jahre 2018 seine kommunalpolitische Laufbahn beenden werde.

Viel näher am Bürger

Herbert Grommes ist geradezu prädestiniert für das Bürgermeisteramt. 50 Jahre alt, ledig, seit 1995 Mitglied des St. Vither Stadtrates, seit 2012 Erster Schöffe, also erfahren in der Kommunalpolitik, CSP-Politiker wie Krings. Darüber hinaus würde sich Grommes genauso intensiv in das Amt des Stadtoberhaupts einbringen wie der bisherige Bürgermeister Krings.

Nachfolgend das Interview mit Herbert Grommes.

OD: Herr Grommes, dass Sie 2018 der Bürgermeisterkandidat der FBL sein werden, ist das jetzt nur ein Gerücht oder doch viel mehr?

Besichtigung der Arbeiten auf der N626 von Eiterbach nach Setz: Im Vordergrund (von links) Minister Maxime Prévot, Bürgermeister Christian Krings und Herbert Grommes. Foto: Frederik Wiesen

Besichtigung der Arbeiten auf der N626 von Eiterbach nach Setz: Im Vordergrund Minister Maxime Prévot (2.v.l.), Bürgermeister Christian Krings (Mitte) und Herbert Grommes (2.v.r.). Foto: Frederik Wiesen

Grommes: Nun, wir haben die Hälfte der laufenden Legislaturperiode erreicht. Ich bin als Schöffe zuständig für wichtige und zukunftsweisende Bereiche wie Finanzen und Energie. Und ich habe die Absicht, die bis zum Ende der Legislatur verbleibende Zeit volle Pulle weiter zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass wir in diesen Bereichen in drei Jahren etwas vorzuweisen haben. Und was passieren wird, wenn 2018 die nächsten Wahlen stattfinden, das wird man dann sehen, wenn es so weit ist.

OD: Würde denn das Amt des Bürgermeisters Sie reizen?

Grommes: Die Kommunalpolitik interessiert mich schon, speziell die Bereiche Finanzen, Energie und Mobilität. In der Kommunalpolitik ist man nah am Bürger und man kann viel bewegen. Alles ist viel konkreter und praxisbezogener. Das hat schon seinen Reiz, zumal wir von der FBL ein sehr gutes Team bilden.

OD: Wenn man Sie also fragen würde, ob Sie der nächste Bürgermeisterkandidat sein möchten, was vielleicht auch schon längst geschehen ist, würden Sie nicht Nein sagen, richtig?

Grommes: Es ist noch zu früh, um diese Frage zu beantworten. Diese Frage stellt sich in dieser Form jetzt noch nicht. Bis es so weit ist, müssen wir noch ein bisschen arbeiten.

OD: Sie meinen also, wir sollten die Frage nach der Krings-Nachfolge 2017 wieder stellen?

Grommes: Es kann gut sein, dass Sie 2017 auf Ihre Frage eine konkretere Antwort bekommen. (cre)

Siehe auch Artikel „Straßennetz in der DG soll künftig keine Kraterlandschaft mehr sein“

Herbert Grommes (rechts) im Februar 2014 bei einem Treffen der CSP mit dem damiligen wallonischen Minister für öffentliche Arbeiten, Carlo Di Antonio, in Wiesenbach. Foto: OD

Herbert Grommes (rechts) im Februar 2014 bei einem Treffen der CSP mit dem damaligen wallonischen Minister für öffentliche Arbeiten, Carlo Di Antonio, in Wiesenbach. Foto: OD

44 Antworten auf “St. Vith: Nach Krings kommt 2018 Grommes – wer sonst?”

  1. parteiloser Beobachter

    Dann sollte man ihn 2017 ebenfalls fragen, ob er seinen Nebenjob im Nachbarland für die Dauer der Legislaturperiode kündigt oder ob er diesen weiterhin 2-3 Tage ausüben werden wird und somit nur die restliche Zeit für seine Gemeinde Zeit hat (so wie er es zu der Zeit als Regionalabgeordneter im Wallonischen Parlament getan hat, wo er zudem noch zeitgleich Schöffe in Sankt Vith war)…..

        • Dreimerscheid

          aber der Prophet darf ruhig mal hier und da im Dorf Initiative ergreifen, sich für die Vereine zumindest interessieren, die News aus dem Dorf mitkriegen. Da spricht „die Wahrheit“ schon die Wahrheit.

          • @ „die Wahrheit“ & vor allem „Dreimerscheid“ : Es mag ja sein, dass an Ihren Aussagen ein Fünkchen Wahrheit dran ist … aber: Haben Sie noch nie was von Kirchturmspolitik gehört? Gemeindepolitik sollte schon das Wohl der zumindest der gesamten Gemeinde im Augen haben.

            • Exstudiosus

              @ Revolte: kein fünkchen – nein ein FUNKEN Wahrheit ist da dran. Herbert darf sich mehr an der Our einsetzen, ohne natürlich die anderen Dörfer zu vergessen. Das muss er noch lernen.

      • Gerüchte

        „Laut meinen Informationen soll er sich aber nicht besonders für sein Heimatdorf einsetzen. Ob dies stimmt kann ich nicht sagen, da ich nicht von dieser Ortschaft stamme.“

        Das klingt wie dieser Spruch hier: „ich habe mal neben einem gesessen, der hat einen gesehen Forellen essen“

  2. Job Sammler

    Es ist heut zu Tage Usus bei der Politik, sich mehrere Posten zu krampfen. Da kann man z Beispiel seine Machtmuskeln so richtig zeigen, und ausser dem jede Menge Fettpölsterchen sammeln in Sachen Einkommen, Pension und vielem weiteren.
    Es ist höchste Zeit das den Leuten mal Bremsklötze angelegt werden. Im normalen Berufsleben geht sowas nicht, also soll das auch nicht bei der Politik der Fall sein.

    • Job Sammler

      Zwei Hochzeiten?? zu Eifeler. Mindestens ein halbes Dutzend, manche sogar ein ganzes. Schaffen das mit links…oder rechts…..Zumindest das Annehmen. Danach geht vieles per Unterschrift, oder…!?

  3. R.A. Punzel

    Dabei war ich bisher der Auffassung, das die Bürger entscheiden wer die Ämter antritt. Scheint aber etwas abgewandelt worden zu sein. Anscheinend werden die Computer schon jetzt manipuliert, damit keine „Pannen“ mehr entstehen. Obacht – Nichts ist unmöglich: Es muss unbedingt vermieden werden, dass der Bürgermeister mit mehr Stimmen gewählt wird, als Bürger abstimmen, bzw. ein kürzlich Verstorbener Schöffe wird.

    • parteiloser Beobachter

      Ein Bürgermeisteramt oder ein Mandat im Wallonischen Parlament ist für mich ein Vollzeitjob und wird dementsprechend auch entlohnt (insbesondere der „Job“ im WP). Ich denke der Bürger kann da erwarten, dass man sich zu 100% auf EINE Aufgabe konzentriert und nicht noch 1-2 andere (Vollzeit)Jobs „nebenher“ ausübt. Mit den Mandaten sind ja häufig noch diverse Mitgliedschaften in Kommissionen oder Verwaltungsräten verbunden (die teilweise auch noch mal entlohnt werden)….Finanzielle Abhängigkeit dürfte gegeben sein. Ein solches Amt noch neben einer anderen beruflichen Beschäftigung auszuüben ist meiner Meinung nach ungesund….

        • parteiloser Beobachter

          @Mo: Ich sprach auch davon, wie er in der Vergangenheit gehandelt hat, als er im Wallonischen Parlament saß und mindestens auf drei Hochzeiten gleichzeitig am tanzen war (WR, SV + Lux)! Daher sollte 2017 die Frage erlaubt sein, insofern er denn für die BM-Wahl antritt, wie er es dieses Mal mit seinen anderen Aktivitäten handhabt….
          @ die Wahrheit: Mit dem Ver…. ist das so eine Sache. Wie man in den Wald ruft…….

          • parteiloser Beobachter

            @Mo: Ich sprach auch von der Vergangenheit, als er gleichzeitig auf drei Hochzeiten am tanzen war (im Wallonischen Parlament, in SV als Schöffe + in Luxemburg). Und ich denke, falls er sich 2018 zur Wahl stellen wird, dürfte die Frage, wie er es mit seinen anderen Tätigkeiten im Falle eines Wahlsieges handhaben wird, durchaus legitim sein…
            @die Wahrheit: Mit dem Verar…..ist das so eine Sache. Wie man in den Wald ruft……..

              • parteiloser Beobachter

                „nur“ 2 Posten, die damals mit mindestens 6.500 € (WR) + 2.500 € (SV) = 9.000 €/MONAT honoriert wurden….und das ist noch tief angesetzt. Zuzüglich der Abschiedsprämie, Sitzungsgelder, Rentenansprüche, etc. dabei. Ich denke, bei so einer Entlohnung kann der Bürger 100%igen Einsatz für EINE EINZIGE Sache einfordern. Das Argument, dass andere es auch so machen, ist nicht tragbar. Nur weil X eine Sache macht, legitimiert dies in keinster Weise, dass Y das auch machen kann.
                Ein Schöffenamt ist auch nicht vergleichbar mit dem Bürgermeisteramt oder einem Mandat als Parlamentsabgeordneter im WP….Dass ein Schöffe weiterhin arbeitet, darin sehe ich kein Problem, da solch ein Amt in der Regel weniger Zeitaufwändig ist wie ein Bürgermeisteramt.

                • Réalité

                  Wenn man nur mal bedenkt was diese Leute früher bekamen!? Der Wahnsinn wie sie dagegen heute entlohnt werden! Kein Wunder das die sich so um die Posten streiten und raufen. So richtig die Kopie der Finanzleute. Welche sich auch so bedienen, auf Kosten der Kunden und der Aktionäre.
                  Schon der Hammer, diese Abzocke!

  4. der Bürger

    Sehr geehrter Herr Cremer,
    sehr geehrte „CSP“,

    die Wahl des Bürgermeisters „entscheided“ der Wähler mit seiner Stimme und NICHT eine Partei.
    Es sind schon viele von Ihrem hohen Rosse hinuntergefallen, wenn plötzlich ein Anderer auf der Liste mehr Stimmen erhalten hat.

  5. Jockel Fernau

    Ach, wer braucht schon Wahlen in einem Landstrich, in dem man mit weniger Stimmen Minister werden kann als so manches Gemeinderatsmitglied erhält?

    Und da wundert man sich ernsthaft über Politikverdrossenheit und Wahlverweigerung?

    Pass mal gut auf, Herbert… Es könnte durchaus sein, dass ich auch antreten werde…

    • Büttenredner

      Allaf, drei mol Jockel…

      Wie sachte doch der Jeck:
      Do mosste och mulle konne!
      E so schnell kann dat john heut ze Tage!
      In de Politik! Do lachs de dich kapott.On dat nennt mer Frottmanche.

  6. die Wahrheit

    Ehrlich gepostet : Mir ist es egal, ob Grommes Herbert Bürgermeister von Sankt Vith wird. Ich wohne nicht in dieser Gemeinde, muss wohl zugeben, dass ich in dieser Stadt gerne eins oder mehrere trinken gehe und dann Politik betreibe. Und an der Theke wird viel erzählt. Persönlich kenne ich Herr Grommes auch nicht.

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