Politik

Straßennetz in der DG soll keine Kraterlandschaft mehr sein

Besichtigung der Arbeiten auf der N626 von Eiterbach nach Setz im Dezember 2015: Im Vordergrund (von links) Minister Maxime Prévot, Bürgermeister Christian Krings und Herbert Grommes. Foto: Frederik Wiesen

Auf Initiative von Herbert Grommes, Mitglied der CSP-Fraktion im Parlament der DG, besuchte der wallonische Minister für Öffentliche Arbeiten, Maxime Prévot (CDH), am Mittwoch einige Straßen- und Ravelabschnitte in Ostbelgien. Im Rahmen einer Pressekonferenz in Schönberg kündigte der Minister zudem verschiedene neue Straßenbauprojekte für die DG an.

„Der Minister ist nicht mit leeren Taschen nach Ostbelgien gekommen. Ich freue mich über den Beginn verschiedener Arbeiten und über weitere wichtige Zusagen für den hiesigen Straßenbau“, erklärte Herbert Grommes zum Besuch des wallonischen Ministers.

Für die Arbeiten an der N626 von Eiterbach nach Setz, von denen sich der Minister vor Ort ein Bild machte, sind zwei Phasen vorgesehen. Zunächst werden zwei Kilometer zwischen Eiterbach und Setz für 1,9 Millionen Euro und danach 1,5 Kilometer für 650.000 Euro instandgesetzt. Die erste Phase ist bereits gestartet und wird rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Für die zweite Phase sind rund vier Monate vorgesehen.

Ebenfalls besichtigte der Minister den Straßenabschnitt der N632 zwischen Büllingen und Losheimergraben, wo der stark beschädigte Straßenbelag ab Frühjahr 2016 über fünf Kilometer für 971.000 Euro erneuert werden wird.

Des Weiteren wurde die Modernisierung der N67, der Herbesthaler Straße in Eupen, angesprochen, die zwischen Vervierser Straße und Hochstraße komplett erneuert wird, und für die zwei Millionen Euro von der Wallonischen Region eingeplant wurden. Hier ist ein Ende der Arbeiten bis Ende 2016 vorgesehen.

Zusagen für neue Projekte

Der Minister machte ebenfalls Zusagen für neue Projekte in Ostbelgien. Die N676 – Amel (Hochkreuz – Walleroder Brücke), ein Teilstück von drei Kilometern Länge, auch bekannt unter dem Namen „Betonstraße“, steht vor einer Renovierung ab Ende 2016. Für rund 1,6 Millionen Euro werden die Straßenfahrbahn und drei Brücken erneuert.

Auch die dritte Phase zur Neugestaltung der N626 – St. Vith bis Molkerei Prümer Berg (drei Kilometer) werde ab Ende 2016 mit einem Finanzvolumen von 2,8 Millionen Euro starten, so Prévot. Für diese Projekte sind die Ausschreibungen bereits Ende 2015 durchgeführt worden.

Besichtigung eines Ravel-Abschnitts in Büllingen: Minister Maxime Prévot, Bürgermeister Friedhelm Wirtz, Herbert Grommes und Schöffe Willy Heinzius (von links). Foto: Frederik Wiesen

Besichtigung eines Ravel-Abschnitts in Büllingen: Minister Maxime Prévot, Bürgermeister Friedhelm Wirtz, Herbert Grommes und Schöffe Willy Heinzius (von links). Foto: Frederik Wiesen

Minister Prévot kündigte überdies an, dass er aktuell an dem sogenannten Straßeninfrastrukturplan der Wallonischen Region arbeite, bei dem die Aufnahme weiterer Regionalstraßen auf dem Gebiet der DG analysiert werde.

Die Umgehungsstraße zur N62 von St. Vith in Richtung Wemperhardt bezeichnete Prévot bei seinem Besuch als wichtiges Projekt für die Mobilität in der gesamten Region.

In der vergangenen Legislaturperiode hatten Studienbüros die verschiedenen Trassen analysiert und untersucht. Dabei kam heraus, dass die Trasse 10 westlich von Thommen die geeignetste Lösung darstellt. Hierfür muss eine Summe von 25 Millionen Euro vorgesehen werden.

Der Minister hat weitere technische Analysen in Auftrag gegeben, die zur Erstellung des Lastenheftes (Bau einer Brücke, Straßenführung, etc.) und der Baugenehmigung erforderlich sind. Im Rahmen des Infrastrukturplans könnte bereits eine erste Phase der Arbeiten vor Ende der aktuellen Legislaturperiode 2014-2019 vorgesehen werden. Der Minister sprach bei einer solchen Möglichkeit von einem Finanzrahmen von acht bis zehn Millionen Euro für ein erstes Teilstück.

Ravel-Rad- und Wanderwege

Ebenfalls auf der Agenda standen die für den Tourismusstandort Ostbelgien wichtigen Ravel-Rad- und Wanderwege. In den letzten Jahren hat die Wallonische Region mehr als neun Millionen Euro in den Ausbau des Ravel-Netzes in Ostbelgien investiert. Die Gelder stammen aus Eigenmitteln oder wurden aus europäischen Fördergeldern mitfinanziert.

Minister Prévot legte in diesem Rahmen besonderen Wert auf die internationalen Fahrradwege, die sich zwischen Aachen und Troisvierges befinden.

Drei Projekte – Teerung der Strecken sowie Sicherung der Übergänge – werden in Ostbelgien durchgeführt:

  • Linie 48 – Steinbach bis Montenau – Länge: 6,5 Kilometer: 1,1 Millionen Euro – Beginn der Arbeiten: Frühjahr 2016.
  • Linie 48 – Montenau bis St. Vith – Länge: 9 Kilometer: 1,5 Millionen – Beginn der Arbeiten in der Folge zu Teerung „Steinbach-Montenau“.
  • Linie 47 – Auel bis Oudler – Länge: 7,5 Kilometer: 1,3 Millionen – Beginn 2018.

Das Teilstück der Linie 45A, Worriken bis Buchholz (Länge: 6,8 Kilometer), wird 2019 ausgeführt, wobei eine frühere Verwirklichung nicht ausgeschlossen wird. Die Teerung ist auf zehn Kilometern vorgesehen und wird 1,5 Millionen Euro in Anspruch nehmen.

HINWEIS: Anlässlich des Besuchs von Regionalminister Prévot sprach „Ostbelgien Direkt“ mit dem St. Vither Schöffen und PDG-Abgeordneten Herbert Grommes. Das Interview wird zu einem späterem Zeitpunkt veröffentlicht.

25 Antworten auf “Straßennetz in der DG soll keine Kraterlandschaft mehr sein”

  1. Eastwind

    Dann bin ich mal gespannt, wie viele dieser Zusagen eingehalten werden. Oder haben die in Namur wirklich Angst, die DG könnte auch noch die Zuständigkeit für den Straßenbau bekommen?

    • Angst? Wohl kaum, denn da sitzt Namür eindeutig am längeren Hebel. Das müsste die DG j erst einmal aushandeln. Das wird mit dem aktuellen MP schwierig, weil der bei solchen Verhandlungen eher eine schwache Figur macht (fehlende Verbindungen nach Brüssel und Namür).
      Ich halte das aus finanziellen Gründen aber auch für Schwachsinn. Die DG ist ja jetzt schon mehr als pleite. Und so etwas kosten- und personalintensives wie Strassenbau kann man ohne eigene Steuereinnahmen gar nicht bezahlen. Also Schuster bleib bei deinen Leisten.

  2. Réalité

    Es tut sich zumindest mal endlich etwas! Was ich richtig dumm und dämlich finde, dass da die hiesigen Politiker von so einem „Event“ profitieren, und auf den Zug(Presse-) auf springen.
    Es muss doch völlig egal sein wer die Sache ans rollen bringt, Hauptsache der Sache, dem Bürger wird geholfen. Traurig ist immer noch, wieviel an Steuergeldern da in andere Kanäle versiegt, anstatt all die gewaltigen Summen rund um das Auto in den Strassenbau zu investieren.
    Wenn das endlich mal der Fall wäre, dann brauchten wir uns von heute auf morgen nicht mehr über das Übel auf zu regen!

  3. Waldschrat

    Hurra !

    In Grenznähe Elsenborn sind die Straßen ähnliche Gebilde geflickt worden !
    Leider hat man die Schilder mit der Aufschrift ….
    > Meister, ich habe die Arbeit fertig ! … Soll ich sie reparieren ? < …
    vergessen !
    Unter einer geschlossenen Schneedecke sehen die Flickstellen garantiert hervorragend aus !

    • Ganz genau, naja.
      Was der Wasserkopf uns alleine an Lohn- und Strukturgeldern kostet!,
      Und das alles für unsere 2 kleinen Kantone!
      Da hilft nur ein: Schnellstens abschaffen das ganze Gebilde!
      Lieber noch heute als morgen.

  4. Wenn man schon mal die vielen kleinen Löcher flicken würde. Hier eine Auswahl von Straßenschäden die seit min. 10 Jahren! Den Autofahrer durchrütteln..
    N68 Eupen Eynatten. Hinter der Bahnbrücke ein „ewiges“ Loch. Vor der Kreuzung Schnellewindgasse, eine Katastrophe, vor Heinen, immer schon alles kaputt.. An der Ampel , am Türmchen, zwischen Delhaize und Aldi in Eynatten…. Wie gesagt immer an den selben Stellen und niemand repariert. Wir haben Ministern, Berater, Auslandsvertretung… aber keiner kümmert sich um die Probleme vor der Haustüre. Willkommen in Absurdistan….

  5. die wahrheit

    Was die Fahrradwege betreffen : hier müsste die Strecke Bütgenbach-Buchholz zuerst geasphaltiert werden. Diese Strecke ist einfach eine Katastrophe und ist den Namen RAVEL nicht würdig.

  6. senfgeber

    Herrlich herrlich, Sprechblasen, Sprechblasen, Sprechblasen.

    „Auf Initiative von Herbert Grommes, Mitglied der CSP-Fraktion im Parlament der DG, besuchte der wallonische Minister für Öffentliche Arbeiten, Maxime Prévot (CDH), am Mittwoch einige Straßen- und Ravelabschnitte in Ostbelgien.“

    Hört, hört. Auf Initiative von Grommes.

    Auf Initiative, der Grommes hat also „Initiative“.

    Dann besucht der Wallonenminister nicht Hinz oder Kunz, nein, er „besucht“ wen wohl?

    Ja richtig, er „besucht“ Straßenabschnitte.

    Und es gibt weitere schöne Sprechblasen.

    „Ich freue mich über den Beginn verschiedener Arbeiten und über weitere wichtige Zusagen für den hiesigen Straßenbau“

    Also, über den Beginn kann er was sagen.

    Aber wir sind ja in „Belgien“, und da tut man sehr gut daran, nichts über das ENDE der Arbeiten zu sagen.

    Wann werden denn die Arbeiten für die Umgehungsstraße zur N62 BEENDET?

    Monsieur Cremer, fragen Sie mal nach?

    • Vielleicht fragen sie auch mal nach wieso in Recht/St. Vith, dem Schöffendorf ein Lohnunternehmer direkt neben Wohnhäuser eine neue Halle aus dem Boden stampfen darf obwohl die Industriezone noch viel Platz auf weist und die Nachbarn mitten im Dorf Recht schon auf die Barikaden gegangen sind ? Ob das auch etwas mit Klüngel zu tun hat ? Ich auf jeden Fall wollte nicht mehr da wohnen !

      • @Grüne: Davon habe ich auch gehört, schlimme Sache für die Anwohner ! Aber da kann man nochmals sehen, wie auch in der Eifel so wie im ganzen Land politische Beziehungen sich über Gesetz und Allgemeinwohl hinwegsetzt ! Und wenn der angefangene Bau einmal steht dann bleibt er sicher auch stehen ?

        • Stimmt genau Gaby, und ich weiß auch aus gut unterrichteter Quelle wie die POLITISCHE BEZIEHUNG aus Recht heißt. Beim nächsten Stadtrat komt es auf die berühmte Tapete, dann wird er Tacheles reden müssen! Aber der CDHminister wird ihn wahrscheinlich unterstützen, à la belge eben……

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