Im Grenz-Echo-Bericht über die Stadtratssitzung fiel vor allem ein Satz auf, der da lautete: „Angesichts der vorgelegten Zahlen hatte Paasch kein Verständnis für ein in St.Vith kursierendes Gerücht, das Triangel stehe vor dem Bankrott, 'zumal diese Falschinformation von einer Person in die Welt gesetzt wurde, die ich noch nie im Triangel gesehen habe'.“
Es ist zu vermuten, dass Lorenz Paasch, der Vorsitzende der Autonomen Gemeinderegie, die das Zentrum verwaltet, mit diesem Satz den heutigen Interimspräsidenten der PFF-Lokalsektion St.Vith, Hermann Hack, gemeint hat, der kürzlich dem Grenz-Echo gegenüber erklärt hatte: „Das Triangel erweist sich zusehends als Sorgenkind (…) Es steht jedenfalls zu befürchten, dass sich schon bald große Löcher in der Stadtkasse auftun werden.“
„Eine Nummer zu groß für St.Vith“
„Ostbelgien Direkt“ wollte dazu mehr erfahren und richtete sowohl an Lorenz Paasch als auch an den St.Vither Finanzschöffen Herbert Grommes Interviewanfragen, die leider nicht beantwortet wurden. Kein Wunder, dass in der Öffentlichkeit viel gemunkelt und getuschelt wird. Ein St.Vither Politiker ging sogar so weit und behauptete, das Triangel sei „eine Nummer zu groß für St.Vith“ und könne, wenn zu vieles schief laufe, „ein kleiner Nürburgring“ werden.
Dabei ist das Triangel, was die Zahl der Veranstaltungen wie auch die der Besucher betrifft, eine Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2011 stieg die Besucherzahl gegenüber dem Vorjahr um rund 5000 auf 54.307. „Diese Menschen lassen Geld hier, der Impakt für die lokale Wirtschaft ist unverkennbar, auch wenn er sich unmöglich in Zahlen fassen lässt“, befand völlig zu Recht Lorenz Paasch. Das Zentrum hat nach allgemeinem Dafürhalten zu einer kolossalen Belebung des Kulturlebens in St.Vith und der gesamten Eifel beigetragen.
Insofern hinkt der Vergleich mit dem Nürburgring.
Abhängig von der Stadt und von der DG
Was jedoch vielen Sorgen bereitet, ist die Finanzstruktur des Triangels. Ganz abgesehen davon, dass in den Kosten die Leasing- und Finanzierungskosten nicht enthalten sind, also das Ganze dadurch etwas „beschönigt“ wird, kommen rund 45 Prozent der Einnahmen von der Stadt St.Vith und der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die darüber hinaus dem Vernehmen nach einen Teil des Personals finanziert und sich zudem darum bemüht, dass von ihr bezuschusste Einrichtungen und Organisationen Veranstaltungen im Triangel abhalten – anscheinend sehr zum Leidwesen anderer, privater Saalbetreiber in der Eifel.
Kurzum, auch das Triangel ist irgendwo auf Gedeih und Verderb von der Stadt St.Vith und der DG abhängig. Wenn das nur gutgeht…
GERARD CREMER
Hallo,
-Richtigstellung : Ich bin nicht der Interimspräsident der PFF
-Ich habe nie von einem Bankrott gesprochen; ich stimme dem letzten Abschnitt Ihres Artikels zu 100 % zu und dies habe ich auch gemeint mit meiner Aussage; ich wollte die genauen Zahlen raussuchen (Einnahmen Stadt, DG, Leasingkosten…)
Im übrigen habe ich schon ein Bier mit Lorenz Paasch im Triangel getrunken, also ich kann es nicht sein…
MfG
Hermann Hack
Hallo Herr Hack, ist ja eigentlich nicht so wichtig, aber nur zur Klarstellung: Soviel mir bekannt ist, waren Sie Vizepräsident der PFF-Lokalsektion St.Vith und Herr Keul Präsident. Da aber Herr Keul sein Präsidentenamt zur Verfügung gestellt hat, sind Sie als Vize automatisch Interimspräsident. So ist mir das jedenfalls dargestellt worden. Ist aber wie gesagt nicht so wichtig.
Sicherlich kann von Bankrott keine Rede sein, solange Stadt und DG die Raten brav bezahlen.
Außerdem investiert die öffentliche Hand gerne und großzügig in Freizeitinfrastrukturen.
Man könnte fast meinen, ein Grundrecht auf Kultur und Sport wäre in der Verfassung verankert.
Den Wirtschaftsfaktor solcher Zentren sollte man jedoch relativieren, weil die vermeintlich positiven Effekte gerne auf Mutmaßungen und Schätzungen beruhen.
Ob nun Trinagelbesucher oder nicht, jeder Bürger hat das Recht auf eine transparente Darlegung der Fakten, da ja schließlich öffentliche Steuergelder investiert werden. Offensichtlich scheinen die Herren Paasch & Grommes kein Interesse daran zu haben.
Dass das Triangel “eine Nummer zu groß für St.Vith” sei, ließen auch schon ehemalige Mitarbeiter des Triangel verlauten.
Man bedenke auch, dass der Urvater des Projektes und Kulturexperte J. Schröder an selbigem fast zerbrochen ist ….
Na, Na, Herr Cremer! Wenn Fakten und Tatsachen bei Ostbelgien Direkt nicht so wichtig sind, dann kann es mit diesem Medium für Vordenker, Querdenker und Nachdenker nicht so weit her sein.
Im Triangel werden viele interessante Veranstaltungen angeboten.
Leider erlauben die saftigen Eintrittspreise, Kleinverdienern und Rentnern, nur eine beschränkte Anzahl Besuche.
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Bei der Planung und Realisierung des Areals rund um Triangel und
Diestleistungszentrum an der Vennbahnstraße in St. Vith sind, wie ich schon früher bemerkt habe, Fehler historisches Ausmaßes begangen worden. Auch zu früheren Zeiten meinten selbstherrliche Ratsmehrheiten, einen großen Wurf gelandet zu haben als sie eine Industriezone in der Neustadt, direkt am Rande eines Wohngebietes errichteten.
Ich habe rechtzeitig davor gewarnt, das Areal direkt neben dem Triangel zu veräußern und sich somit Raum für weitere städtische Entwicklungsmöglichkeiten zu verbauen.
Dass die jetzigen Verantwortlichen, des schnöden Mamons wegen, (oder was steckt sonst noch dahinter ?) dieses Gelände dann auch noch zum Bau von Wohnungen freigeben, grenzt an Selbstverstümmelung.
Wie dumm kann man nur sein, in der direkten Umgebung des Tiangels, eines Ortes, von dem man eine rasante Entwicklung der Besucherzahlen (Lärm- und Verkehrsbelästigung eingeschlossen) erwartet, als Wohngebiet zu erklären. Es hätten für diese Investoren (die die Stadt natürlich auch braucht) andere Orte zur Verfügung gestanden beziehungsweise geschaffen werden können oder müssen.
Mit der Gesaltung des Areals an der Vennbahnstraße hat die jetzige Mehrheit das Konzept „Kulturzentrum Triangel“ ad absurdum geführt. Schmach über Euch !
Danke für diese korrekte Offenlegung der Finanzen, Herr Cremer.
Ich bin mal gespannt wie schnell der Palast seinen Glanz verliert falls in Zukunft das Interesse an dem „neuen Saal“ abebbt, die Einnahmen sinken und Personal entlassen werden muss. Die Sankt-Vither High-Society will ja in der Kulturhauptstadt der DG (Sankt-Vith) „professioneller“ arbeiten wie in den „bäuerlichen“ Dorfsälen, man lässt sich hier halt eben gern bedienen. Nur gut das ich nicht in dieser Gemeinde wohne und für die „geschönten“ Verluste Pate stehen muss!