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Auch Sponsor Jupiler will der WM in Katar fernbleiben

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AKTIALISIERT – Eine Fußball-WM ist für die Sponsoren der Teams, die sich für das Turnier qualifiziert haben, eine ideale Möglichkeit, Werbung zu machen für ihre Marke und ihre Produkte. Bei der WM in Katar vom 21. November bis 18. Deuember 2022 ist das anders.

Nachdem bereits mehrere Sponsoren der holländischen Nationalelf, darunter die Großbank ING, angekündigt hatten, die WM in Katar nicht zu Werbezwecken zu nutzen, hatten in dieser Woche das Logistikunternehmen General Logistic Systems (GLS) und denr Supermarktriesen Carrefour verlauten lassen, dass sie ihr Sponsoring für die Roten Teufel für die Dauer der WM in Katar würden ruhen lassen. Die Fußball-WM im Wüsten-Staat sollte „nicht zu kommerziellen Zwecken genutzt werden“, hieß es bei GLS.

30.03.2021, Belgien, Löwen: Die Spieler Belgiens stehen vor dem Spiel auf dem Platz und tragen T-Shirts mit der Aufschrift „Football supports change“ (Fußball unterstützt Wandel). Eine eher symbolische Protestaktion gegen die Menschenrechtslage in Katar. Foto: Yorick Jansens/BELGA/dpa

Carrefour erklärte seinerseits, dass die Kette zwar immer noch kommerzielle Aktionen im Zusammenhang mit den Roten Teufeln plane, diese aber „keine Verbindung“ zur WM 2022 haben würden. Vor der Weltmeisterschaft wird Belgien im Juni und September in der Gruppenphase der Nations League antreten.

Am Freitag gab auch die Biermarke Jupiler, langjähriger Sponsor der Roten Teufel, durch den Brauerei-Giganten AB Inbev bekannt, man werde keine Delegation nach Katar zur Fußballweltmeisterschaft 2022 entsenden, da die Menschenrechte in diesem Land nicht respektiert würden.

„Es kann mehr getan werden“, um die Menschenrechte in Katar zu fördern, rechtfertigt AB InBev die Entscheidung. „Wir sponsern die Roten Teufel und glauben an die Kraft des Sports und die Möglichkeit, die er bietet, um Respekt und die Einbeziehung von jedem und jeder zu schaffen. Wir erkennen unsere Verantwortung an, die Menschenrechte zu achten, und glauben, dass die Welt besser ist, wenn sie geachtet werden“, fügte der Bierriese hinzu.

01.04.2022, Katar, Doha: Fifa-Präsident Gianni Infantino (l) und Hassan Al Thawadi, Generalsekretär des WM-Organisationsteam, unterhalten sich. Foto: Christian Charisius/dpa

Sechs weitere Unternehmen hätten die Menschenrechtssituation in Katar angeprangert, aber nicht ihren Rückzug für die WM angekündigt, meldete „Het Nieuwsblad“. Sie würden jedoch nur mit Unternehmen vor Ort zusammenarbeiten, die eine Charta zur Achtung der Menschenrechte unterzeichnet haben, hieß es.

Im März 2021 hatte die belgische Nationalelf mit einer T-Shirt-Aktion indirekt die Zustände in Katar kritisiert. Beim Gruppenfoto vor der WM-Qualifikationspartie gegen Belarus (8:0) trugen die Roten Teufel schwarze T-Shirts mit der roten Aufschrift „Football supports change“ (Fußball unterstützt Wandel) für die Einhaltung der Menschenrechte im Gastgeberland der WM 2022.

Dazu hieß es auf dem Twitter-Kanal des Nationalteams: „Wir setzen uns aktiv gegen Rassismus ein und ignorieren die Probleme in Katar nicht. Mit dieser symbolischen Aktion fordern wir internationale Organisationen und alle Fußballverbände auf, sich uns anzuschließen.“

25.03.2021, Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Die Spieler der deutschen Nationalmannschaft stehen zusammen und bilden den Schriftzug „Human Rights“. Foto: Tobias Schwarz/AFP-Pool/dpa

In einem weiteren Tweet stand zudem: „Wir fordern ein stärkeres Handeln, um die Arbeitsbedingungen und Menschenrechte in Katar zu verbessern. Fußball hat die Kraft, positiven Wandel zu schaffen. Lasst uns diese Kraft jetzt nutzen.“

Die Fußball-WM beginnt am 21. November und geht bis zum 18. Dezember. Als Reaktion auf Menschenrechtsverletzungen waren in den vergangenen Monaten immer wieder Rufe nach einem Boykott laut geworden.

Mehrere Sponsoren der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft hatten Anfang April angekündigt, wegen der Verletzung der Menschenrechte in Katar nicht zur Weltmeisterschaft zu reisen. Ein Sprecher der Großbank ING, Hauptsponsor von Oranje, erklärte: „Die Menschenrechtslage in Katar ist der Grund, warum wir bei diesem Turnier nichts tun werden.

Auch andere Sponsoren von Oranje wie der Telekomprovider KPN, die Supermarktkette Albert Heijn oder die Niederländische Lotterie reisen nicht zur WM und bestellen auch keine Eintrittskarten für ihre Geschäftskontakte. (cre/dpa)

30 Antworten auf “Auch Sponsor Jupiler will der WM in Katar fernbleiben”

    • Gebranntes Kind

      Akoholwerbung sollte generell in allen Medier verboten sein. Bei Tabakwerbung hat das ja auch geklappt. Alkohol mach wie Nikotin sehr schnell abhängig und ist eine starke Droge und ein starkes Nervengift. Haben Sie schon mal einen Alkoholiker auf Entzug erlebt? Sollte jeder mal gesehen haben.

    • Besorgte Mutter

      Verbieten, verbieten und nochmals verbieten.
      Was soll das?
      Auch schon mal über Eigenverantwortung nachgedacht?
      Alkohol ist mit Sicherheit genauso wenig ein Teufelszeug wie zB. ein Auto oder das Internet.
      Es kommt sich nur darauf an, wie verantwortungsvoll man damit umgeht.

      • Vater der Realist ist

        Also sie wollen eine „besorgte Mutter“ sein? Das ich nicht lache, eine besorgte Mutter würde den Alkohol niemals verharmlosen, da sieht man was sie für eine verantwortungslose Mutter sind, weit entfernt von einer Mutter die sich Sorgen macht!

        • Besorgte Mutter

          @Vater der Realist ist, wann und wo habe ich den Alkohol denn verharmlost?
          Ich finde den verantwortungsvollen Umgang für wichtig. Alkohol ist da und wenn es verboten würde, dann würden wahrscheinlich viele Brauereien und Brennereien in irgendwelchen Hinterhöfen und dunklen Kellern entstehen und das ganze ohne Braumeister und anderen Experten. Auch würde es dann keine Kontrollen mehr geben. Alkohol ist da, genau wie Motorräder, Autos, leichte und harte Drogen, Zigaretten, gefährliche Sportarten, uva.
          Für die gute Stimmung bei allerlei Veranstaltungen ist der Alkohol in Maßen immer und absolut unabdingbar. Einen verantwortungsvollen Umgang muss man den Kindern frühzeitig beibringen.

  1. Robin Wood

    Jetzt boykottieren finde ich ein bisschen spät. Hätte man sofort machen sollen, als Katar zum Austragungsort gewählt wurde. Dass Katar die Menschenrechte nicht achtet, ist ja wohl schon länger bekannt.
    Und wieder die Doppelmoral des Westens: Boykott in Katar, aber Öl von Saudis kaufen…

  2. Keine Werbung für Alkohol und Zigaretten, aber zuckerhaltige Produkte welche auf Dauer zu schlimmen Krankheiten führen werden weiterhin auf Reklameschildern geduldet.
    Entweder Werbung für alles verbieten oder alles erlauben, alles andere ist scheinheilig.

      • Das ist ja toll. Und ich gehe oft ins Schwimmbad und habe trotzdem keinen Fußpilz, und es gibt einen, der hat sich in den Kopf geschossen und ist trotzdem nicht gestorben, und ich habe von einem gehört, dessen Hinterlassenschaften gar nicht stinken usw usw. Was soll uns das sagen? Zucker ist gesund? Im Schwimmbad gibt es keinen Fußpilz? Kopfschuss ist ungefährlich? Kacke stinkt nicht? Wohl kaum!

  3. Keine Werbung für Früchte.Enthskten zu viel Zucken und können bei übermassigem.Konsum zu Krämpfen, Blähungen und Durchfall führen.
    Keine Werbung für Zahnpasta. Die Mikroschleifmittel gelangen in die Flüssen und innden Magen der Gische und die in unserem. Es sri denn man isst lieber Fleisch. Apropos keine Werbung für Fleisch.
    Keine Werbung für Autos.Die Abgase oder die Akkus verseuchen die Umwelt,………
    Und zu letzt keine Werbung für Fussball.
    Die brkommen den Ball zu oft auf den Kopf verblöden total und schmieren ihren Körper mit bunter Farbe an allen möglichen und unmöglichen Stellen.

  4. juhu
    Es wird keiner gezwungen Werbung anzuschauen oder anzuhören der Radio oder das Fernsehgerät hat einen Schalter zum ausschalten, bei Werbeplakate kann man wegschauen also wo ist das Problem dann

  5. Was soll das?

    Hi.
    Hier geht es ja richtig rund.
    Wenn eine Firma sich da gegend entscheidet ,per Werbung sich irgenwo heraus zu profilieren, werden es woll wirtschaftliche Gründen haben. Sind auch schließlich nicht gerade kleine Summen bei Internationalen Veranstaltungen… Bei Jupiter werden woll ein Gremium das besprochen und entschieden haben.
    Diese sitzen doch zu recht auf diese Posten.
    Entscheidung bleibt doch bei der Führung.
    Dafür geht die Welt doch nicht unter!
    Im Bier ist auch Zucker….
    Und es gibt auch Bier ohne Alkohol…

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