Am vergangenen Sonntag wurden die beiden ersten Wahldebatten von Radio Sunshine ausgestrahlt. Der Sender hatte im Vorfeld seine Hörer gebeten, Fragen an die Spitzenkandidaten aus Raeren und Eupen zu formulieren.
Das Konzept, wonach die Hörerschaft aktiv die Inhalte der Debatten formulieren sollte, war erfolgreich. Zahlreich waren die Fragen zu den unterschiedlichsten Themen. Immer wieder wurde punktuell hinterfragt und somit das breite Spektrum der Gemeindepolitik erfasst.
Die Moderatoren hatten im Vorfeld die Fragen den verschiedenen Themenblöcken wie u.a. Finanzen und Steuer, Leben und Wohnen, Mobilität und Verkehr, Freizeit, Gemeindepolitik und lokale Demokratie inhaltlich zugeordnet.
Alle anwesenden Spitzenkandidaten nutzen die Gelegenheit, ihre Standpunkte zur angesprochenen Problematik darzulegen. Ihnen war ein Zeitfenster vorgegeben, um somit die einzelnen Redezeiten entsprechend gleich zu verteilen.
Aus der Großgemeinde Raeren stellten sich Erwin Güsting (Liste „Mit uns“), Ulrich Deller (Ecolo) und Roland Lentzen (CSL) den oft kritischen Zuhörerfragen. Alle drei Spitzenkandidaten waren sich einig, dass die Gemeinde über ein sehr gutes Finanzpolster verfügt.
Zukünftig wollen sie aber eine gerechtere Steuerkultur im Hinblick auf die Zweitwohnungen in der Großgemeinde. Diese bezahlen ihre Einkommenssteuer im Herkunftsland. Lentzen stellte eine Senkung der kommunalen Einkommenssteuer auf 7 Prozent in Aussicht.
Deller möchte gerne die Kommissionssitzungen für die Bevölkerung öffnen und eine aktive Mitgestaltung im Vorfeld von Gemeindeentscheidungen ermöglichen. Güsting sieht rund um den Bahnhof Raeren ein großes Gestaltungspotenzial, will aber Massentourismus vermeiden.
Die Liste „Mit uns“ und die CSL streben beide die absolute Mehrheit im Gemeinderat an, während Ecolo gerne ihre derzeitigen 5 Sitze behalten möchte, um wieder Zünglein an der Waage zu sein.
Offen für eine Direktwahl des Bürgermeisters
Vereinzelt blitzte bei der Eupener Runde der vier Spitzenkandidaten ein Hauch von Wahlkampf auf. Die Spitzenvertreter der derzeitigen Mehrheitsfraktionen Claudia Niessen (Ecolo), Werner Baumgarten (SPplus) und Philippe Hunger (PFF) mussten sich mitunter mit der Kritik des CSP-Spitzenkandidaten Joky Ortmann auseinandersetzen. Der Einzelkandidat Ermal Ndini war zum Bedauern des Senders nicht erschienen.
Einen Schwerpunkt hatten die Zuhörer durch ihre Fragen zur Mobilität und Verkehr gesetzt. Unterschiedlich fielen dann auch die Bewertungen der Mehrheit- bzw. des Oppositionsvertreters über die Verkehrssituationen an den neuralgischen Punkten (u.a. Begegnungszone, Schulumfeld, Werthplatz, Innenstadt) in Eupen aus.
Gemeinsam analysierten alle Kandidaten den derzeitigen Wahlmodus bei den Kommunalwahlen. Wählen gehen sei ein Demokratiegut, und dies sollte man auch nutzen, selbst wenn nur eine Liste antrete (in Anlehnung an die Gemeinden Büllingen und Burg Reuland), so der Tenor.
Offen zeigten sich die Parteivertreter bei der Möglichkeit einer Direktwahl des Bürgermeisters. Dies könne sicherlich zu einer aktiveren und direkten Meinungsäußerung der Bürger(-innen) führen. Die Wahlgesetzgebung fällt in den Kompetenzbereich der DG. Hier kann schnell ein Meinungsaustausch initiiert werden.
Auf die Frage nach einer Wunschsitzaufteilung strebt die CSP insgesamt 10 Sitze (+2) an, die SPplus 5 (+2), die liberale PFF 8 (+1) an. Ecolo möchte gerne nach dem Spitzenergebnis von 2012 ihre 7 Sitze behalten.
Letztendlich sind aber nur 25 Mandatare wählbar, und somit bleibt es für den einen oder anderen dann ein frommer Wunsch. Fehlt dann noch der Ergebnis des Einzelkandidaten. Ob dies dann ausschlaggebend sein wird, erfahren wir am Abend des Wahlsonntags. Überraschungen sind nicht ausgeschlossen.
Am kommenden Sonntag, dem 7. Oktober 2018, geht es auf Radio Sunshine in die 2. Runde der Wahldebatten. Zwischen 11.00 und 13.00 Uhr sind die Spitzenkandidaten aus Kelmis zu Gast, ehe dann von 18.00 bis 20.00 Uhr die Listenersten aus der Gemeinde Lontzen auf die Fragen der Hörer antworten. Diese können bis zum Sendetermin noch unter wahlen2018@radio-sunshine.info eingereicht werden. EDGARD HUNGS
Joky zu spät. Emarl Ndini garnicht erst erschienen. Geht garnicht!
nicht erscheinen geht garnicht. Gerade Herr Ndini spricht von Transparenz und stellt sich im Vorfeld nicht den Fragen (der Bürger). Sehr bedauerlich. Ansonsten nicht wirklich konkretes, niemand möchte sich wehtun und alle scheinen froh wenn es so bliebe wie es ist
Was machen alle die Leute, die keine der vorgesetzten Parteien wollen….und die eigentlich eine N-VA oder FN bevorzugen (wählen) möchten?….
Die gehen zu Arzt und lassen sich krank schreiben, essen Gyros und machen Urlaub in Italien.
Klasse Antwort :)
Ermal Ndini? Wer ist das?
Sehr peinlich von Herr Ndini. Bis jetzt ist sein Wahlkampf eine Farce und außer Parolen in sozialen Netzwerken noch nicht wirklich etwas gekommen. Geschweige denn mal ein vernünftiges programm. Das macht es leider unmöglich so jemanden zu wählen. Schade eigentlich. Wenn er wirklich etwas erreichen will dann sollte er sich mal anstrengen und nicht nur hier und da auf Facebook etwas schreiben.