Die Begeisterung für weißen Spargel, insbesondere in Deutschland, wird nach Experten-Einschätzung in den kommenden Jahren weniger werden und womöglich allmählich aussterben.
Der Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder hat beobachtet, dass sich jüngere Leute abwenden vom Spargel, vor allem vom damit verbundenen Setting in der Tradition gutbürgerlicher Küche – also Essen mit Gemüse, Soße, Fleisch und Sättigungsbeilage. Stangen, die man schneiden muss, empfinden viele demnach als unpraktisch. „Das passt überhaupt nicht dazu, dass man beim Essen mit dem Handy spielt. Sie brauchen am besten Dinge, die sie mit einem Löffel essen können.“
Angesagt seien Gerichte wie Bowls, die es etwa in Asia-Läden oder arabischen Lokalen gebe, sagt Hirschfelder, Herausgeber des Buchs „Wer bestimmt, was wir essen? Ernährung zwischen Tradition und Utopie, Markt und Moral“.
Außerdem ist der Ruf des Spargels als Luxusgemüse dahin, so der Experte. Heute werde an ihm als Saisongemüse am stärksten über Leiharbeit debattiert. „Der Spargel hat gerade bei jungen Leuten einen Image-Schaden erlitten als Gemüse der sozialen Ungleichheit.“
Während viele Ältere den Spargelverzehr geradezu zelebrierten, gebe es „vor allem eher Jüngere, denen Spargelessen zu aufwendig ist“, sagt auch der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs. Derzeit entscheide sich, ob die Spargelkultur hierzulande so bleibe, wie sie lange war oder ob die Deutschen dem weißen Spargel den Rücken kehrten. Derweil wächst etwa der Marktanteil des grünen Spargels, der international viel üblicher ist. „Viele Einwanderer kennen nur grünen Spargel, der weniger saisonal, vielseitiger anwendbar und einfacher zuzubereiten ist – auch auf dem Grill zum Beispiel.“ Der grüne Spargel habe den großen Vorteil, dass man den nicht schälen müsse, sagt Kulturwissenschaftler Hirschfelder.
„Das Bohei um den weißen Spargel ist ein mitteleuropäisches Phänomen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Schon die Holländer essen nur ein Sechstel von dem, was ein Durchschnittsdeutscher zu sich nimmt“, so Jakobs.
Der Pro-Kopf-Konsum von weißem Spargel ist nach einigen sehr starken Jahren zuletzt gesunken. Und die heimische Ernte ging deutlich zurück. Die Spargelsaison dauert etwa zwölf Wochen. Sie geht traditionell bis zum Johannistag am 24. Juni.
Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur aus dem Frühling 2022 mögen unter den 18- bis 24-Jährigen nur noch 47 Prozent Spargel. Bei den über 55-Jährigen sind es dagegen 74 Prozent.
Die deutschen Spargelanbauer wollen nun den Genuss nochmal auf die Spitze treiben. Sie haben als „Weltpremiere“ für den 5. Mai den „Tag des deutschen Spargels“ ausgerufen. (dpa)
„Gemüse der sozialen Ungleichheit“
Stimmt, wir leben 2023…
das hat doch auch sehr gute Seiten,
-weniger Spargelfelder und somit Bewässerung usw. wird benötigt.
-weniger Spargel-Ernter mit schlechter Bezahlung (moderne Sklaverei) werden benötigt.
-Die Spargelanbauer könnten die Spargel-Preise nach unten korrigieren, damit jeder Bürger
sich ein Spargelessen leisten kann oder dürfen den Spargel selber essen.
„Preis nach unten korrigieren“ sind Sprüche von Leuten die noch Herstellkosten kalkuliert haben. Und nein, sie essen den Spargel nicht selbst sondern passen das Angebot der Nachfrage an, d.h. Spargel essen dann die, die es sich leisten können.
Sind Erdbeeren noch sozial korrekt , oder Wein?
Welches Lebensmittel ist heutzutage noch „sozial korrekt“?
Was soll das denn ? „Gemüse der sozialen Ungleichheit“ ??? Generation Doof oder was ?
@ Juppi Jup(02/05/2023 14:45);
…Generation oder was???…
IdT, „generation doof“…so ist das.
Sie haben völlig Recht.
Was glauben Sie wieviel Leute, überhaupt, im Stande sind Spargel richtig zu schälen, ohne das man den Mund voller Drähte hat beim kauen???
Warum glauben Sie kann man „geschälten Spargel“ kaufen???
Ich bin mal sie frei und vervollständige ihren Satz mit…“und zu faul“…
…Denn viele sind zu faul frisch Gemüse zuzubereiten…und zu blöd…
Also, Spargeld, eigentlich.
Und außerdem ist weißer Spargel voll rassistisch
@BLM ….richtig gute Bemerkung zu einem total bescheuerten Titel !!!!!!!
Zucker ist auch nicht gut, also kein Zuckerfest mehr.
Das haben wir alles nicht gekannt,gebraucht. Ausser Pflaumen, Äpfel, Birnen und Kirschen. und wir sind alle gross geworden und es hat uns nix gefehlt.
Ja, wenn man nicht auf Steingarten steht kann sich jetzt schon einen kompletten Salat von der Wiese pflücken…
Weisst du noch Peter, damals gab’s noch kein Gemüse… Wir ernährten uns nur von Fruchtsalat…
Von „Spargeldöner“ habe ich noch nie gehört, stimmt…
Auch wenn Sie noch nicht davon gehört haben, den gibt es!
Arbeitete auf dem Markt da bekomme ich Spargel gratis 5Tage Spargel die Woche und du hast die Schnauzer voll selbst wenn es Bruchsaler Spargel sind
es sind die besten nur hier ist der Boden optimal für die
Grüner Spargel ist auch nicht gut 🤣
Also, ich habe mir heute bei Mario an der Grenze eineinhalb Kilo halbdicker Spargel gekauft und eben mit kleinen Kartoffeln, Hähnchenschenkel und Sauce Hollandaise so richtig mit fast meiner ganzen Familie herrlich verköstet.
Auf den frischen Spargel freuen wir uns mehr als ein halbes Jahr. Zu Beginn der Saison geben wir auch gerne mal 25€/Kg. Diesen Genuss lassen wir uns gerne etwas Kosten.
@ – Besorgte Mutter
Freut mich dass es ihnen und ihrer Familie gemundet hat.
Wenn aber jetzt schätzungsweise mindestens fünf Kommentare mit negativem Feedback eintreffen werden , ist eine Eigenverschuldung ihrerseits aber auch nicht auszuschließen.-)
Es ist nicht so , dass ich Ihnen den teuren Spargel nicht gönne;
aber, 🤫 psssst .
Genau, wer ihn gerne hat, soll ihn Kaufen. Ist immer noch viel preiswerter als ins Restaurant zu gehen. Im Restaurant bezahlt man gerne 20 bis 25.00 Euro pro Kopf. Dann haste noch keinen Schluck guten Weiswein an de Lippen
Früher war man stolz wenn der erste „Spargel“ sprießt. So ändern sich die Zeiten!
Ein Meisterwerk der Neonormalität: Es ist zu kalt für die Jahreszeit und die Ursache ist die Erwärmung.
Das Schlimme ist, die verstehen nicht einmal was daran bescheuert ist…
„Stangen, die man schneiden muss, empfinden viele demnach als unpraktisch. „Das passt überhaupt nicht dazu, dass man beim Essen mit dem Handy spielt. Sie brauchen am besten Dinge, die sie mit einem Löffel essen können.“
Das sagt ja schon einiges über unsere Jugend aus…
Dabei dachte ich, gerade die jungen Leute legen Wert auf Essen/Gemüse/Obst der Saison.
Wer Spargel essen will, soll es tun. Und wer nicht, soll es eben lassen.
Mir schmeckt der saisonale frische Spargel sehr gut und auch das Schälen macht mir keine Probleme.
Wenn ich ihn aus Gründen der „sozialen Ungleichheit“ nicht essen würde, dürfte ich auch so manches andere nicht essen.
Was ist mit Schwarzwurzeln? Willkommen in der EU-Irrenanstalt.
Ich bin gegen Verspargelung, erst recht gegen die schwarzen Wurzeln
@Alter beutel; Ich liebe schwarze Wurzeln, immer her damit, das Schälen der unglaublich leckeren Kost übernehme ich selten, den Genuss dagegen liebe ich.
Doch gibts im Leben Vor- und Nachteile. Schmecken tuts am Ende Beiden.
Schwarzwurzel ist das billige Spargel.
So ist er der dekadente Westler, lässt sich das Gemüse von Billigarbeitern pflücken, Oma und Opa kriegen eine osteuropäische Pflegekraft rund um die Uhr ans Bett gestellt. Wo ist da der Unterschied zu den Sklavenhaltern früherer Zeiten, es gibt ihn nicht.
Es gibt genug „Billigarbeiter“ mit einem netten Haus in Rumänien.
Dann noch Kindergeld und man gilt dort als reich.
Denke nicht, das die Billigarbeiter aus Osteuropa im Westen zur Arbeit gezwungen werden?
Korrekt.
Ich war auch im Ausland um mehr zu verdienen als hier…