Die spanische Fußball-Nationalmannschaft ist zum vierten Mal nach 1964, 2008 und 2012 Europameister: Die Iberer gewannen am Sonntag in Berlin 2:1 gegen England, das sich damit zum zweiten Mal in Folge im Endspiel geschlagen geben musste.
Spanien hat sich dank seiner jungen Zauberfußballer und Joker Mikel Oyarzabal zum Rekord-Europameister gekrönt und die quälende Wartezeit der Engländer verlängert. La Roja gewann am Sonntagabend das spannende, aber selten hochklassige Endspiel in Berlin mit 2:1 (0:0).
Der 22-jährige Nico Williams (47. Minute) nach Vorarbeit des 17 Jahre alten Lamine Yamal sowie der eingewechselte Oyarzabal (86.) trafen für die Spanier. Cole Palmer (73.) hatte England zwischenzeitlichen wieder hoffen lassen.
Unter den 71.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion waren deutlich mehr englische Fans, nur Teile der Ostkurve waren klar im spanischen Gelb-Rot. Doch die Unterstützung half nichts. Die Auswahl von Gareth Southgate um den erneut wirkungslosen Bayern-Star Harry Kane verlor verdient. Der Kapitän wurde bereits nach gut einer Stunde gegen Ollie Watkins ausgewechselt.
Die englischen und spanischen Fans hatten ihre Abschiedsfeier in Berlin schon lange vor dem Spiel begonnen. Zu Tausenden waren die Anhänger der Furia Roja und der Three Lions zum Olympiastadion gezogen. Auf der Ehrentribüne fieberten neben dem englischen Thronfolger Prinz William und der spanische König Felipe VI. mit ihren Kindern mit.
Während der gut zehnminütigen Abschlusszeremonie vor dem Anpfiff wurde gesungen und Pyrotechnik gezündet. Dazu brachte Giorgio Chiellini, der Kapitän der italienischen Sieger-Auswahl des vergangenen Turniers 2021, den EM-Pokal ins Stadion. Dann rollte endlich der Ball. Die Spanier übernahmen mit ihrem gepflegten Passspiel die Spielkontrolle, England setzte auf blitzartige Konter. Große Torraumszenen lieferte das Aufeinandertreffen zunächst aber kaum. Der Respekt war groß auf beiden Seiten, fast schon zu groß.
– Wieder Pfiffe für Cucurella: Spaniens Außenverteidiger Marc Cucurella musste dabei wieder bei jeder Ballberührung mit Pfiffen leben. Die deutschen Fans hatten ihm das Handspiel aus dem Viertelfinale immer noch nicht verziehen. Von den spanischen Anhängern wurde Cucurella dagegen mit Sprechchören gefeiert.
Auf dem Rasen passierte ansonsten kaum Aufregendes, mal abgesehen von den frühen Gelben Karten für die Bundesliga-Stars Kane und Dani Olmo. Zunächst kaum auffällig war Jungstar Yamal, der einen Tag nach seinem 17. Geburtstag zum jüngsten Spieler avancierte, der in einem EM-Finale auf dem Platz stand. Er löste damit Portugals Renato Sanches (18 Jahre, 328 Tage) ab. Am ehesten liefen die spanischen Angriffe aber über die linke Seite durch Williams.
Aber Torchancen? Darauf warteten die spanischen Anhänger in den ersten 45 Minuten vergebens. Auf der Gegenseite dauerte es bis kurz vor der Pause, als Phil Foden den spanischen Keeper Unai Somon erstmals prüfte (45.+1). Zuvor hatte Rodri einen Schuss von Kane gerade noch rechtzeitig abgeblockt. Ansonsten trat der Bayern-Torjäger kaum in Erscheinung.
– Rodri raus, aber Spanien trifft: Zur zweiten Halbzeit mussten die Spanier den angeschlagenen Rodri, ihren vielleicht besten Spieler des Turniers, ersetzen. Geschockt waren sie aber keineswegs – im Gegenteil. Nur 69 Sekunden nach Wiederanpfiff legte der immer besser ins Spiel kommende Yamal für Williams auf, der aus halblinker Position traf. Schon gegen Deutschland hatten die Spanier kurz nach der Pause zugeschlagen.
Kane, der immer noch einem Titel hinterherrennt, munterte seine Kollegen sogleich auf. Doch Olmo hatte schon die nächste Chance (49.), kurz darauf folgten gute Gelegenheiten durch Alvaro Morata (55.) und Williams (56.). Endlich nahm das Finale an Fahrt auf.
England war in Not. Southgate musste handeln – und nahm überraschend Kane vom Feld. Für ein erstes Lebenszeichen sorgte Bellingham (64.), bevor Jordan Pickford seine Engländer mit einer Parade gegen Yamal (66.) im Spiel hielt. Southgate wechselte auch Palmer ein und hatte wieder ein glückliches Händchen. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung traf der Mann vom FC Chelsea aus der Distanz.
Alles wieder auf Null – jetzt war es ein packendes EM-Finale. Yamal hatte die große Chance zum Siegtreffer auf dem Fuß, doch wieder war Pickford zur Stelle (82.). Spanien wollte aber in der regulären Spielzeit alles klarmachen – und wurde belohnt. Nach Flanke von Cucurella spitzelte Oyarzabal den Ball ins Tor. England warf nochmal alles nach vorne, Olmo rettete auf der Linie aber den Sieg. (dpa/cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Es war ein gutes Finale mit einem verdienten Sieger, aber England hat es den Spaniern nicht leicht gemacht.
Nicht verdient- aber gewonnen
Einzig Sie meinen das! Wenn einer es verdient hat, dann Eviva Espana!
Spanien hat das Gewinnen verdient.
Es war die Kompletteste Mannschaft, und hatten in den letzten drei Spielen das Quäntchen Glück was man zum Titel braucht.
Man darf nicht vergessen dass die Deutschen jetzt ca. 6 Monate Cucurella auspfeillen nur weil er sich seinen linken Arm vor dem Spiel nicht hat amputieren lassen.
Was für ein gemeines Volk. Ich würde mich schämen wenn meine Kinder so einen dreckigen Charakter hätten und eine Person fur das Versagen von der „Mannschaft“ verantwortlich macht.
Dieser Mann hat eine konstante gute EM gespielt, und, Hut ab, hat sich nicht von diesem „Auspfeiffen“ der Deutsch entmutigen lassen.
Die EM fur Spanien ist mehr als verdient. Basta.
Da kann D so viel heulen wie so wollen.
HINWEIS – Triumphaler Empfang für Spaniens Fußball-Europameister in den Straßen von Madrid https://ostbelgiendirekt.be/triumphaler-empfang-fuer-spanien-391506
HINWEIS – Englands Nationaltrainer Southgate erklärt Rücktritt https://ostbelgiendirekt.be/southgate-erklaert-ruecktritt-391545