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Auch SP Ostbelgien fordert mehr Erste-Hilfe-Kurse

Wiederbelebungskurs mit automatisierter externer Defibrillatorvorrichtung. Foto: Shutterstock

Der dramatische Vorfall im EM-Spiel zwischen Dänemark und Finnland um den Dänen Christian Eriksen hat in der DG eine Diskussion um Defibrillatoren entfacht. Nach der ostbelgischen föderalen Abgeordneten Kattrin Jadin (PFF-MR) fordert auch die SP Ostbelgien breit angelegte Erste-Hilfe-Kurse. Anfangen könne man in den Schulen, so die SP in einer Mitteilung.

Eriksen, Star der dänischen Fußball-Nationalelf, ist inzwischen zum Glück auf dem Weg der Besserung. Das verdankt er dem schnellen Eingreifen der Akteure vor Ort. Wäre ihm das gleiche anderswo passiert, wären die Folgen deutlich schlimmer. Denn in einer solchen Situation zählt jede Minute.

12.06.2021, Dänemark, Kopenhagen: Dänemarks Christian Eriksen (l) und Finnlands Paulus Arajuuri kämpfen um den Ball. Foto: Friedemann Vogel/POOL EPA/AP/dpa

„In Ostbelgien haben wir zum Glück ortsnahe Rettungsdienste. Diese gilt es zu erhalten! In lebenswichtigen Bereichen darf nicht gespart werden. Jederzeit muss gut ausgebildetes Personal überall in Ostbelgien schnell vor Ort gelangen“, so SP-Präsident Matthias Zimmermann.

Doch auch wenn die Rettungsdienste noch so gut sind, reicht das nicht aus. Die ersten lebensrettenden Maßnahmen können nur von den Leuten direkt vor Ort ergriffen werden. „Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele einen Erste-Hilfe-Kurs belegt haben oder belegen“, so SP-Regionalsekretär Jean-Pierre Wetzels.

Unterschiedliche Akteure bieten bereits Erste-Hilfe-Kurse an. Leider werden die verfügbaren Angebote noch zu wenig genutzt, obwohl bereits gute Voraussetzungen geschaffen wurden. Erste-Hilfe-Kurse sind andernorts im Rahmen des Führerscheinerwerbs Pflicht.

V.l.n.r.: Die SP-Abgeordnete Céline Kever, Regionalsekretär Jean-Pierre Wetzels, SP-Präsident Matthias Zimmermann und SP-Fraktionsvorsitzender Charles Servaty. Foto: Gerd Comouth

„Das Parlament der DG hat ganz bewusst die Führerschein-Vorbereitungskurse in den Schulen an Erste-Hilfe-Kurse gekoppelt“, so Kirsten Neycken-Bartholemy. Die SP Ostbelgien teilte ihre Bereitschaft mit, das Dekret im Austausch mit allen Akteuren zu verbessern, damit es stärker genutzt wird.

Die SP Ostbelgien möchte aber viel früher ansetzen. Denn schon Vierjährige können Leben retten. Anfangen kann man ganz klein: „Wie reagiere ich, wenn ich mit einem Freund spiele und er sich verletzt?“ oder „Was mache ich, wenn jemand umfällt?“ Wenn Kinder sich mit solchen Fragen auseinandersetzen, damit sie im Ernstfall schnell einen Erwachsenen zu Hilfe holen oder selbst den Notruf tätigen, können sie bereits Leben retten.

„Deswegen fordern wir eine Verallgemeinerung von Erste-Hilfe-Kursen in den Schulen. Ab 4 Jahren, spätestens aber im 1. Schuljahr. Mit Einstiegskursen, in denen man beispielsweise lernt, den Notruf zu tätigen, sollte angefangen werden. Für ältere Schüler können dann richtige Erste-Hilfe-Kurse organisiert werden“, so Charles Servaty, SP-Fraktionsvorsitzender.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

3 Antworten auf “Auch SP Ostbelgien fordert mehr Erste-Hilfe-Kurse”

    • DerPostbote

      Gar nicht mal so blöde Idee! Wenn die Kosten vom Staat getragen werde, wäre dagegen prinzipiell nichts einzuwenden.

      Und @nööööö: Ja, ist echt ne Schande, in der Lage zu sein, anderen Menschen in Notsituationen zu helfen. Sie sind sicher einer, der am Unfallort überfordert ist, mit beiden Händen nichts anzufangen weiß, außer Handy zücken?

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