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„100 Jahre Ostbelgien“: Vereine, Museen und Geschichtsinteressierte können Siegel beantragen

Das Siegel „100 Jahre Ostbelgien“. Foto: DG

„Vor 100 Jahren wurde Belgiens Ostgrenze neu definiert“, heißt es etwas zurückhaltend im offiziellen Sprachgebrauch der DG. Man könnte auch sagen, dass vor 100 Jahren aufgrund des im Juni 1919 unterzeichneten Vertrags von Versailles, der im Januar 1920 in Kraft trat, die ehemals preußischen Kreise Eupen und Malmedy dem Königreich Belgien übertragen wurden.

In jedem Fall blickt das heutige Ostbelgien auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Die 100-jährige Zugehörigkeit der heutigen DG zu Belgien soll gewürdigt werden in Form eines Siegels „100 Jahre Ostbelgien“, mit dem Vereine, Museen und Geschichtsinteressierte ihre Erinnerungsformate unter ein gemeinsames Dach für Jubiläumsaktivitäten stellen können.

Ziel sei es, möglichst viele und unterschiedliche Facetten der ostbelgischen Geschichte für die Menschen aus der Region sichtbar zu machen, so das Ministerium der DG in einer Pressemitteilung. Dabei soll immer wieder daran erinnert werden, wie sich Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in den vergangenen 100 Jahren entwickelt haben.

Das Parlamentsgebäude am 19. Januar 2019 anlässlich des Festakts „100 Jahre Ostbelgien“ und des Besuchs von König Philippe. Foto: Gerd Comouth

Der Hauptakteur der historischen Erinnerungsarbeit ist das selbst unter Historikern nicht unumstrittene „Zentrum für Ostbelgische Geschichte“ (ZOG). Andere Vereine und öffentliche Einrichtungen, die ebenfalls Veranstaltungen organisieren oder in anderen öffentlich zugänglichen Formen Aspekte der 100-jährigen Geschichte Ostbelgiens in den Fokus nehmen, können das Siegel „100 Jahre Ostbelgien“ beantragen.

Das Siegel kann per Formular beantragt werden. Sowohl private Personen als auch öffentliche Einrichtungen können sich bewerben.

Kriterien zum Erhalt des Siegels sind:

  • Das Erinnerungsformat (Veranstaltung, Projekt, usw.) sollte thematisch zu 100 Jahre Ostbelgien passen.
  • Es soll einen klaren Bezug zu Ereignissen zwischen 1919 und 2019 geben.
  • Ziel sollte es sein, die Geschichte Ostbelgiens zu vermitteln sowie eine kritische Auseinandersetzung mit dieser zu erlauben und anzuregen.

Eine Liste der vergangenen und bisher vorgesehenen Veranstaltungen findet man unter www.geschichte.be unter der Rubrik „100 Jahre Ostbelgien“.

Beispielsweise fand am 30. März 2019 der „Collection Day“ statt. Das Staatsarchiv in Eupen, der Geschichtsverein „Zwischen Venn und Schneifel“ und das „Zentrum für Ostbelgische Geschichte“ führen jährlich einen „Collection Day“ durch, bei dem Bürger ihre historischen Schätze dem Archiv übergeben können, um sie zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieser stand am 30. März 2019 ganz im Zeichen der 100-jährigen Zugehörigkeit der ehemaligen preußischen Kreise Eupen und Malmedy zum Königreich Belgien.

Nach dem Festakt „100 Jahre Ostbelgien“ am 19. Januar 2019 im Parlament der DG in Eupen nahm sich König Philippe etwas Zeit für Gespräche mit den draußen wartenden Bürgern. Foto: Gerd Comouth

Des Weiteren wird im November 2019 ein multimediales Bühnenstück im Rahmen von „100 Jahre Ostbelgien“ aufgeführt. Unter dem Titel „Es lebe das Vaterland! Was für ein Theater“ werden besondere Momente der ostbelgischen Geschichte dialogisch präsentiert und der Nationalismus als positive und negative Kraft in dieser Geschichte hinterfragt. Die genauen Aufführungstermine und die Anzahl der Aufführungen stehen noch nicht fest.

– Beantragung des Siegels: Die Arbeitsgruppe „100 Jahre Ostbelgien“, bestehend aus Mitgliedern des Parlaments und des Ministeriums der DG, des „Zentrums für Ostbelgische Geschichte“ VoG und des Staatsarchivs Eupen, entscheidet nach geschichtswissenschaftlicher Begutachtung per Abstimmung über die Vergabe des Siegels. Anträge können das ganze Jahr über eingereicht werden.

Nutzung des Siegels: Mittels des Siegels schließen Sie sich der Veranstaltungsreihe zu „100 Jahre Ostbelgien“ an. Antragssteller, deren Antrag zur Nutzung des Siegels durch die Arbeitsgruppe genehmigt wurde, sind berechtigt, das Siegel im Rahmen des im Antrag definierten Erinnerungsformats (Veranstaltungen, Projekte oder Publikationen) zu nutzen.

Zusätzlich werden die Akteure der Arbeitsgruppe das betreffende Erinnerungsformat über ihre Online-Portale und Printmedien bewerben.

Über eine Erlaubnis zur Nutzung des Siegels wird nach Antragstellung entschieden. Das entsprechende Formular ist bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „100 Jahre Ostbelgien“ erhältlich oder im Internet unter www.geschichte.be und www.ostbelgienlive.be. Das ausgefüllte Antragsformular ist im Fachbereich Außenbeziehungen und Regionalentwicklung des Ministeriums der DG einzureichen. (cre)

Eine Antwort auf “„100 Jahre Ostbelgien“: Vereine, Museen und Geschichtsinteressierte können Siegel beantragen”

  1. Arschkriecherei made in Ostbelgien

    Da müssen sich wohl einige Bürokraten langweilen.
    Ohne Versailles keinen Minderheitenstatus.
    Ohne Versailles keine Rekordbesteuerung.
    Ohne Versailles keine verfressene Politikerkaste.
    Ohne Versailles keine überdimensionierte Bürokratie.
    Ohne Versailles keine wallonische Gehirnwäsche mit Französisch statt Englisch als erster Zwangsfremdsprache.
    Ohne Versailles keine Zugehörigkeit zu Wallonien.
    Ohne Versailles kein Fähnchenschwenken für eine Fußballmannschaft, die noch niemals einen Weltmeistertitel holte.
    Ohne Versailles kein überflüssiges Siegel „100 Jahre Ostbelgien“.
    Und und und.

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