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3:1 gegen Island: Rote Teufel mit einigen Schwächen und vielen Stärken

Marouane Fellaini beim Kopfball. Foto: epa

Die belgische Fußball-Nationalmannschaft hat am Mittwoch ihr Länderspiel gegen Island mit 3:1 gewonnen. Lombaerts, Origi und Lukaku erzielten die Tore für die Roten Teufel. Die Begegnung diente als Vorbereitung auf das EM-Qualifikationsspiel am Sonntag gegen Wales (Anstoß: 18 Uhr).

Nationaltrainer Marc Wilmots musste und wollte für dieses Länderspiel auf eine Reihe von Leistungsträgern verzichten, in erster Linie auf Kapitän Kompany, der auch für die viel wichtigere Begegnung vom kommenden Sonntag gegen Wales nicht infrage kommt.

Im ersten Durchgang hatten beide Mannschaften eine Reihe von Möglichkeiten. Schon in den ersten Minuten konnten sich die Roten Teufel bei Torwart Courtois bedanken, der gleich zwei Mal einen Gegentreffer verhinderte. Beide Male sah die belgische Innenverteidigung schlecht aus.

Innenverteidung beim 1:1 nicht im Bilde

Indes hatten auch die Belgier Möglichkeiten durch Witsel (8.), Januzaj (10.) und Lombaerts (11.). In der 13. Minute führte Januzaj einen Freistoß perfekt aus, Lombaerts nahm den Ball ebenso perfekt an und brachte die Roten Teufel in Führung – 1:0.

Marc Wilmots durfte wieder auf Axel Witsel (Archivbild) zurückgreifen, der gegen Andorra und in Bosnien fehlte. Foto: Shutterstock

Marc Wilmots durfte wieder auf Axel Witsel (Archivbild) zurückgreifen, der gegen Andorra und in Bosnien fehlte. Foto: Shutterstock

Nur zwei Minuten später sah die belgische Innenverteidigung bei einem Eckstoß für Island wieder sehr schlecht aus. Finnbogason nahm das Geschenk dankend an und erzielte den Ausgleich – 1:1.

In der Folgezeit waren die Isländer, die auch nicht in Bestbesetzung antraten, noch zwei Mal gefährlich. Wieder wusste Belgiens Keeper Courtois Schlimmeres zu verhüten. Ansonsten erspielten sich die Belgier eine Serie von Chancen durch Benteke, Vertonghen, wieder Benteke (wuchtiger Kopfball) und Januzaj. Es blieb aber beim 1:1.

In der ersten Halbzeit wussten in den Reihen von Belgien vor allem Courtois, Vertonghen und Januzaj zu überzeugen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit blies Wilmots zur Offensive, indem er Lukaku und Origi brachte (für Hazard und den enttäuschenden Dembélé). Damit spielte Belgien mit drei echten Stürmern, denn Benteke blieb im Spiel.

Courtois zum „Man of the match“ gewählt

In der zweiten Halbzeit machten sich, wie bei Freundschaftsspielen oft der Fall, die vielen Wechsel negativ bemerkbar.

Nach einer Stunde Spielzeit kamen die Roten Teufel aber zu Chancen durch Origi, der erst den Pfosten traf (61.), und Benteke (62.), bevor Origi noch in derselben Minute Belgien in Führung brachte – 2:1.

Belgiens Torhüter Thibaut Courtois (Archivbild) gehörte wieder einmal zu den Besten. Foto: dpa

Belgiens Torhüter Thibaut Courtois (Archivbild) gehörte wieder einmal zu den Besten. Foto: dpa

Belgien gab sich mit der knappen Führung noch nicht zufrieden. In der 74. Minute erhöhte Lukaku nach glänzender Vorbereitung von Mertens auf 3:1.

Man muss aber nicht meinen, die Isländer, die in der EM-Qualifikation einen sehr guten Start hatten (u.a. mit einem Sieg gegen Holland), würden nach dem dritten Gegentreffer einbrechen.

Etwa 10 Minuten vor Schluss musste Belgiens Torhüter Courtois zwei Mal sein ganzes Können unter Beweis stellen, um die Isländer an einem zweiten oder sogar dritten Treffer zu hindern.

Nicht von ungefähr wurde Courtois von den Fernsehzuschauern der RTBF und der VRT zum „Man of the match“ gewählt. Dass der Torhüter der Gastgeber zum besten Spieler auserkoren wurde, beweist, dass der Sieg der Roten Teufel nicht ganz so einfach war. Vor allem die Innenverteidung mit Lombaerts und Alderweireld zeigte einige Schwächen, die vor dem Spiel gegen Wales unbedingt abgestellt werden müssen.

Allerdings hat Wilmots auch Grund, zufrieden zu sein. Im Mittelfeld und im Angriff hat der Nationaltrainer die Qual der Wahl. (cre)

Eine Antwort auf “3:1 gegen Island: Rote Teufel mit einigen Schwächen und vielen Stärken”

  1. Die Innenverteidung mit Lombaerts und Alderweireld ist nicht sehr sattelfest. Mit Courtois ist Kompany wahrscheinlich der einzige Belgier, der nicht ebenbürtig zu ersetzen ist. Für alle anderen Positionen hat Wilmots mindestens einen ebenbürtigen Ersatz.

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