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Shuttle von Brüssel nach Straßburg: 120 Autos sind meistens leer – EU leistet sich einen teuren Pendelverkehr

Eine Limousine parkt vor dem EU-Parlament in Straßburg. Foto: Shutterstock

In Sitzungswochen des EU-Parlaments werden regelmäßig rund 120 Autos des offiziellen Fahrdiensts von Brüssel nach Straßburg kutschiert – die meisten davon leer. Dies bestätigte eine Parlamentssprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Die Autos und ihre Fahrer würden in Straßburg gebraucht, um Abgeordnete vom Flughafen oder Bahnhof zum Parlamentsgebäude zu bringen. Doch nur wenige der 751 EU-Abgeordneten nutzen die Möglichkeit, in den Limousinen selbst nach Straßburg mitzufahren.

Bei der Novembersitzung hätten 25 Parlamentarier den Shuttle angefragt, sagte die Sprecherin. Demnach variiert die Zahl der Anfragen – doch die Auslastung der Wagen ist meist gering.

Die Betriebskosten der Flotte summierten sich pro Jahr auf gut eine Million Euro, sagte die Sprecherin. Die meisten Wagen seien Elektro- oder Hybridfahrzeuge. Sie würden regelmäßig ersetzt.

12.04.2016, Frankreich, Straßburg: Europafahnen und Nationalfahnen der EU-Mitgliedsstaaten sind vor dem Europäischen Parlament aufgezogen. In Sitzungswochen des EU-Parlaments werden regelmäßig rund 120 Autos des offiziellen Fahrdiensts von Brüssel nach Straßburg kutschiert – die meisten davon leer. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der aus der ZDF-„Heute Show“ bekannte Satiriker und EU-Abgeordnete Nico Semsrott fährt bei der Überführung der Limousinen mit nach Straßburg. Er habe erst kürzlich herausgefunden, dass es diese Möglichkeit gebe, sagte der gebürtige Hamburger der dpa. Semsrott kritisierte indes, dass die meisten Autos die rund 450 Kilometer zwischen Brüssel und Straßburg leer zurücklegen (siehe Artikel an anderer Stelle).

Auf die Frage, warum das EU-Parlament keine Autos in Straßburg stationiert, erklärte die Sprecherin, dass die aktuelle Handhabung bereits „im Interesse einer wirtschaftlichen Haushaltsführung“ sei.

Das EU-Parlament tagt meist im französischen Straßburg; die parlamentarischen Ausschüsse treten dagegen in Brüssel zusammen. Das hatten die Regierungen der Mitgliedstaaten einst einstimmig beschlossen.

Semsrott (Die Partei) kritisiert, dass das EU-Parlament seinen Sitz nicht selbst festlegen dürfe. Dies und das damit verbundene Pendeln alle vier Wochen sei demütigend, findet er. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

8 Antworten auf “Shuttle von Brüssel nach Straßburg: 120 Autos sind meistens leer – EU leistet sich einen teuren Pendelverkehr”

  1. delegierter

    Wenn das mal kein Schmuggel ist.
    Da war doch der Witz mit dem Bauern der jeden Tag mit einer Schubkarre Blumen über die Grenze fuhr, bis man nach Monaten merkte er schmuggelte Schubkarren.
    Das sind doch dann diese EU-Reimporte die man beim Händler kauft ! Oder nicht ;)

  2. Panzerwagen

    Es wurde zwar für das Gebiet der gesamten EU, ein Notstand ( Gefahr im Verzug ) verhängt, für den sich aber niemand interessiert. Das Haus brennt in voller Ausdehnung, aber keiner holt Wasser. Muss man die EU Abgeordneten noch ernst nehmen, Herr Macron hat die noch nie ernst genommen, und so konnte er ihnen auch die ehrgeizige Ursula vor die Nase setzen.

    • schlechtmensch

      Es holt nicht nur keiner Wasser sondern unseren Regierenden fällt nichts weiter ein als eine Erhöhung der Steuer auf Brände. Es ist zum Verzeifeln wie man verarscht wird. Zum Glück habe ich heute etwas zum saufen hier.

  3. Gaspijache

    Selbst da wo es am schlimmsten ist, nämlich hier, nicht zu vergessen den ADR Präsidenten den KM weit durch die E U fährt, im Ehrenamt, gehört hiermit zu den Klimaschädlingen erster Güte. Zum wiederholten male: Politiker mahnen und strapazieren die Bürger, und selber die grössten Verursacher! Komische Zunft?

  4. Akneverkäufer

    Ist auf jeden Fall top dass Ostbelgistan nen Vertreter da hat, der sich nie was zu schulden kommen lässt, und der gar nicht, nie, und in keinster Weise jemals von diesem perfiden System profitiert hat. Nicht so wie der Semsrott oder der Sonneborn, die das System ja tagtäglich kaputt reden. Zwinkersmiley. Wir sollte Europa nicht den“ Leyen“ überlassen… Wäre doch mal cool solche Bemerkungen auch vom Arimont zu hören, aber da hört man nix, warum eigentlich? Zwinkersmiley

  5. Jack aus Raeren

    Ja Herr Arimont, tun Sie mal was damit dieser Schwachsinn nach Straßburg aufhört.
    Und fahren Sie mal mit dem Zug nach Brüssel statt 4 x die Woche mit dem Auto.
    Ein bisschen guter Willen und man kann sich die Termine so legen daß alles passt !

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