Politik

Heftige Kritik im Netz an zwei deutschen SPD-Ministern wegen eines Fotos mit Sektglas bei Klitschko in Kiew

25.07.2022, Ukraine, Kiew: Nancy Faeser (l-r, SPD), Bundesministerin für Inneres und Heimat, Anka Feldhusen, Botschafterin von Deutschland in der Ukraine, Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und ehemaliger Boxprofi, und Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, stehen auf einem Balkon der Residenz der deutschen Botschafterin in der Ukraine. Foto: Christophe Gateau/dpa

Zwei Mitglieder der deutschen Regierung sind wegen eines Fotos während ihres Ukraine-Besuchs scharf kritisiert worden.

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) hatten gemeinsam die Hauptstadt Kiew besucht und dabei Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko getroffen.

Auf dem Foto der Deutschen Presse-Agentur ist eine lachende Faeser gemeinsam mit dem lächelnden Arbeitsminister Heil, der deutschen Botschafterin in der Ukraine, Anke Feldhusen, und Vitali Klitschko zu sehen. Alle sind bei guter Laune, auch Klitschko lächelt leicht.

Unter dem Hashtag „#Sekt“ sammelte sich in den sozialen Medien schnell Kritik an dem Foto.

17.07.2021, Nordrhein-Westfalen, Erftstadt: Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, lacht während Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (nicht im Bild) ein Pressestatement gibt. Foto: Marius Becker/dpa

Faeser und Heil wurde unter anderem vorgeworfen, unsensibel mit der Situation umzugehen und den oft kritisierten „Kriegstourismus“ zu betreiben. Das Bild sende eine falsche Botschaft, da der Krieg auch mehr als fünf Monate nach dem russischen Angriff immer noch in vollem Gang sei.

CDU-Generalsekretär Mario Czaja twitterte: „Was von einer Zeitenwende übrig bleibt. Mit Champagner in der Hand einen Logenplatz ergattern. Sinnbild für die SPD-Riege der Scholz-Regierung. Bilder haben Wirkung – und die Wirkung dieses Bildes spricht Bände“, schrieb Czaja.

In den sozialen Medien wurde das Foto schon mit Armin Laschets Lacher während der Flutkatastrophe im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen verglichen.

Im Juli 2021 hatte der damalige Kanzlerkandidat der Union während einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Erftstadt gescherzt und gelacht. Das Foto sorgte für große Empörung, woran auch Laschets Entschuldigung nichts mehr zu ändern vermochte. (cre)

35 Antworten auf “Heftige Kritik im Netz an zwei deutschen SPD-Ministern wegen eines Fotos mit Sektglas bei Klitschko in Kiew”

  1. Typisch für diese Branche! Wasser predigen, aber Sekt trinken, und viele Häppchen , der Heil hat sowieso dicken Appetit! Na ja, fast so traurig wie das Lachen vom CDU Laschet! Abdanken! Währenddessen wird draussen geschossen! Grausame, arme Welt!

  2. Die Bilder der Not in der Ukraine sind für die „Opferbereitschaft“ der EU-Bürger gedacht. Die Herrschenden in der Ukraine leiden trotz Krieg keine Not. Hat wohl einer nicht aufgepasst und das falsche Bild ist in die Öffentlichkeit geraten….

    • Robin Wood

      @Dax
      So ist es! Leider.
      Das Volk kämpft und stirbt, die Elite lacht und trinkt… Kriegstourismus vom Feinsten. Von den Sekttrinkern wird auch garantiert niemand im Winter frieren. Das einfache Volk aber schon.

  3. Hallo zusammen. Seid doch mal Gönner und gönnt diesen scheinheiligen , attraktionssüchtigen Hungerleider doch ihren Spaß . Sonst haben die Armen doch nichts zum Lachen .Es ist ja nur Steuergeld das verschwendet wird .

  4. volkshochschule

    Die Klitschko Brüder sind doch beide noch immer in bester Kondition und daher in vollem Umfang wehrfähig. Warum helfen sie nicht ihren bedrängten Kameraden in den vordersten Linien. Man kann nicht immer wieder neue Waffen fordern wenn man selber aber Angst vor dem Tod hat. Da wäre es besser wenn man das Feuer einstellt und sich an den Verhandlungstisch begibt.

  5. Corona2019

    Sekt oder Selters ?, das war hier die Frage.
    Selters ist in diesen Kreisen eher selten.
    Eine andere Theorie zum Thema könnte auch folgende sein :
    Wenn man sich schon in einem Kriegsgebiet aufhält und die Gefahr eines Angriffs besteht, dann wollten die Damen wohl lieber betrunken sterben als nüchtern.
    Ist das so gewesen ? ;
    Die Chancen stehen schlecht, ich muss noch mal drüber nachdenken .-)

    Eine gewisse Respektlosigkeit gegenüber der ukrainischen Bevölkerung könnte dieses Foto aber auch beweisen , sollte es sich beim Anstoßen mit Sekt um reines Amüsement handeln .

    Man darf gespannt sein, welche Begründung der Presse für die augenscheinlichen Feierlichkeiten mitgeteilt werden.
    Sicherlich wird jetzt schnell eine geburtstags-begründung aus der sektkiste gezaubert.

    • Robin Wood

      @Corona2019
      Es ist nicht nur Respektlosigkeit der ukrainischen Bevölkerung gegenüber. Es ist auch Respektlosigkeit den Menschen im Westen gegenüber, die im Winter für den Frieden frieren und hungern werden und jede Menge Geld für ukrainische Flüchtlinige spenden und deren Steuergeld für Waffen ausgegeben wird.

      Zu Ihrer Bemerkung: „Wenn man sich schon in einem Kriegsgebiet aufhält und die Gefahr eines Angriffs besteht, dann wollten die Damen wohl lieber betrunken sterben als nüchtern.“
      Guter Humor! ;-)

      • Da ist er wieder, der Robin mit seinen Horrorgeschichten. Seit Monaten prophezeit er uns den Hungertod. Und stinken werden wir. Hat er denn keinen Waschlappen und etwas Seife? Man weiß es nicht. Hoffen wir für ihn das Beste.

    • Joseph Meyer

      @Burger
      Szelinskij steht bei ca. 800 Millionen Dollar, manche aus seiner Clique schon bei der Milliarde, und der Waffenhandel mit den vom Westen gespendeten, auch schweren!, Waffen floriert und füttert die Konten …

      • Verschwörungskiste

        Wieder tief in die Verschwörungskiste geschaut, Dr. Meyer.
        Ist ja wohl ihr Steckenpferd.
        Selenskys Vermögen beziffert Forbes Ukraine auf 20 Millionen US-Dollar. Forbes US spricht von weniger als 30 Millionen US-Dollar.
        Ok, auch viel Geld aber von den 800 Millionen Dollar gaaaanz weit entfernt.
        Können Sie auch etwas anderes als dummschwätzen?

  6. Ein bisschen Spaß muss sein, Schreckensszenarien, zerbombte Städte, Tote… ist das Futter fürs kleine dumme Volk,, damit man auch weiterhin die Preise schön hoch halten kann. Spendet doch noch was, kommt bestimmt in die richtigen Hände.
    Die Ukrainer, die ich bisher gesehen habe hier hatten allemal ein etwas größeres Auto , vielleicht liegt es aber auch daran das mein Auto zu klein ist. Frage mich schon länger wie es wohl sein würde mit einem Ukrainischen Fahrzeug einen Unfall zu haben, ob der dann sein Versicherungsbüro in der Ukraine anruft???
    Vielleicht übernimmt ja das Sozialamt den Schaden, hoffentlich auch meinen.

    • Walter Keutgen

      Schelm, auf meiner seit dem 22.10.2021 gültigen „internationalen Versicherungskarte für Kraftverkehr“ ist die Ukraine durchgestrichen. In der Regel sind Autos aus dem Ausland größer. In den Siebzigern glaubten die Wallonen, alle Deutschen hätten Mercedes.

  7. Kriegsgegner

    die 3 bezw. 4 bekommen keine Kritik wegen ein Foto sonder wegen ihr Benehmen.
    Die leben in Ihrer eigenen Welt, besuchen auf unsere Kosten die Ukraine, werden beschütz
    wie die Gummibärchen von Haribo,
    machen Party und haben eine bomben Stimmung.

    Die sollte man einmal an die Front, ohne Schutzpersonal einen Tag lang im Einsatz einsetzen,
    dann würden die nie mehr in die Ukraine reisen wollen.

    Mit nur ein kleines bisschen Anstand würden alle 3 sofort zurücktreten.
    Aber die haben keinen Anstand vor tote Soldaten und Bürger, und machen einfach weiter.

  8. Sehr komisch übrigens, man sieht noch hört man etwas davon in den deutschen Medien!? Herr Cremer, wissen Sie warum? Denn die Sache Laschet war ja bombastisch und sehr schnell durch die ganze Welt!

  9. Robin Wood

    Und noch ein „Fettnäpfchen“ für Faeser:

    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/%e2%80%9eblack-rifles-matter%e2%80%9c-scharfe-kritik-an-nancy-faeser/ar-AA101XtT?li=BBqg6Q9

    Berliner Zeitung:
    „„Black Rifles Matter“: Scharfe Kritik an Nancy Faeser.
    Eine Reportage der ARD über den Staatsbesuch der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und ihrem Genossen und Arbeitsminister Hubertus Heil in der Ukraine ist mit einem Foto bebildert, das eine ultrarechte Symbolik enthält.

    Doch was nun in den digitalen Medien für Empörung sorgt, ist das Bild, mit dem der Bericht des ARD-Korrespondenten veröffentlicht wurde. Darauf stehen Faeser und Heil in Schutzwesten, zwischen ihnen zwei Personen, sie tragen keine Westen, sondern T-Shirts. Bei einer der beiden Personen soll es sich den Metadaten des Fotos zufolge um die Leiterin des Stadtrats von Irpin handeln.
    Die blonde Frau trägt ein olivegrünes Shirt. In der Mitte ist ein kreisrundes Logo zu erkennen. Darin befindet sich das Abbild eines Gewehrs. Auch der Schriftzug, der um die Waffe herum gedruckt ist, ist zu erkennen: „Black Rifles Matter“, steht da in weißen Buchstaben („schwarze Gewehre zählen“). Sie selbst äußerte sich offenbar zu dem Logo auf ihrem T-Shirt nicht.
    „In der extremen Rechten und in Neonazi-Kreisen ist das T-Shirt mit dem Aufdruck ‚Black Rifles Matter‘, in dessen Mitte ein Sturmgewehr zu sehen ist, sehr beliebt“, sagt dazu der Vorsitzende der hessischen Landtagsfraktion der Linkspartei, Jan Schalauske. „Zum einen steht es für die Verhöhnung der Bewegung ‚Black Lives Matter‘, zum anderen symbolisiert es die Bereitschaft zur Gewaltausübung.“
    Die „Black Lives Matter“-Bewegung, die seit 2013 in den USA gegen Polizeigewalt und für die Rechte Schwarzer Menschen, PoC und anderer marginalisierter Gruppen kämpft, würde durch solche Symbole missbraucht.
    Auch die Brandenburger Linken-Politikerin Andrea Johlige äußerte sich öffentlich kritisch. Zu dem Foto schrieb Johlige auf Twitter, es „signalisiert im besten Fall, dass im Krieg egal ist, mit wem man zusammenarbeitet. Im schlechtesten Fall untergräbt es die Glaubwürdigkeit der Ministerin, die sich ja den Kampf gegen #Rechtsextremismus auf die Fahnen geschrieben hat.“
    Innenministerin Faeser hatte mit diesem Versprechen ihr Amt angetreten: Den klaren Kampf gegen den Rechtsextremismus in Deutschland. In ihrer Vergangenheit positionierte sie sich immer wieder klar gegen Rechts, verteidigte die Antifa und arbeitete an der Aufarbeitung des NSU-Komplexes mit.
    Das heise-Magazin mutmaßt, Faeser könne das Symbol nicht erkannt haben oder sich verpflichtet gefühlt haben, es für das Foto beim Staatsbesuch in der vom Krieg zerstörten Region zu ignorieren. Eine Erklärung der Innenministerin selbst gab es zu dem Zustandekommen des Fotos bislang nicht.“

  10. „Zwei Mitglieder der deutschen Regierung sind wegen eines Fotos während ihres Ukraine-Besuchs scharf kritisiert worden.“

    In der Ukraine läuft schon seit mehr als 5 Monaten die russische „MSO“ (Militärische Spezial Operation).
    Die Politiker auf dem gezeigten Foto beschweren sich regelmäßig über diese Bezeichnung.

    Tatsache ist aber, in einem Kriegs-Land sah man bisher keine Spitzenpolitiker, die sich lachend mit Sektgläsern ablichten ließen.
    Vielleicht feiern sie den Fehlschlag der russischen „MSO“ – denn Krieg kann es ja nicht sein?

    • Robin Wood

      „Tatsache ist aber, in einem Kriegs-Land sah man bisher keine Spitzenpolitiker, die sich lachend mit Sektgläsern ablichten ließen.“

      Weder Spitzenpolitiker in Kriegsgebieten mit Schampus noch angegriffene Regierungsoberhäupter nebst Frau beim Foto-Shooting der Vogue mitten im Kriegsgebiet.
      Da stellt man sich echt viele Fragen. So etwas gab es meines Wissens noch nie in Kriegsgebieten, wo Menschen Haus und Hof verlieren und sogar ihr Leben.

  11. Robin Wood

    Der Spiegel, 10.08.22:
    „Nancy Faeser bereut Sektglas-Szene auf Balkon in Kiew“
    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/nancy-faeser-bereut-sektglas-szene-auf-balkon-in-kiew/ar-AA10uHEc?li=BBqg6Q9

    „Nun wurde Faeser bei einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland mit einem dieser Bilder konfrontiert. »Das Foto bereue ich«, sagte sie dazu. Es sei »sicherlich nicht angemessen« gewesen.
    Zugleich sei das Bild leicht zu erklären, weil in Kiew im Moment wieder normales Alltagsleben eingekehrt sei – obwohl das angesichts von Kriegsverbrechen und anhaltenden Kämpfen im Osten des Landes kaum zu begreifen sei. »Die Leute gehen einkaufen. Es sind wieder im öffentlichen Raum Blümchen gepflanzt. Die Menschen gehen in Bars, sie sitzen in Cafés, sie gehen ihrer Arbeit nach.«
    Das sei schwer nachzuvollziehen, aber das sehe man letztlich auch auf dem Bild, sagte Faeser. »Wir waren abends eingeladen bei der Botschafterin und mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko und haben letztlich das gleiche Getränk wie er gewählt.« Die Innenministerin betonte: »Ich würde das nicht mehr machen. Weil das etwas ausdrückt, was unangemessen ist, wenn man aus einem anderen Land kommt.«“

    Bizzarer Krieg: Feiern, Sekt, Blumen und normales Leben in Kiew und in der Krim sitzen Touristen am Strand, dazu Kriegsgreuel in vereinzelten Teilen des Landes.
    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/explosionen-auf-der-krim-touristen-fliehen-panisch-vom-strand/ar-AA10uecb?li=BBqg6Q9
    „Explosionen auf der Krim: Touristen fliehen panisch vom Strand.
    Auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim im Schwarzen Meer ist Munition auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt explodiert. In sozialen Netzwerken kursierten am Dienstag Videos, die Explosionen und große Rauchwolken in der Nähe von Badestränden zeigten. Sie sollen bei dem Dorf Nowofjodorowka unweit des Seebades Jewpatorija aufgenommen worden sein. Ein Mensch sei getötet worden, teilte Krim-Chef Sergej Aksjonow nach Angaben russischer Agenturen mit. Sieben weitere Menschen, darunter zwei Kinder, wurden nach örtlichen Angaben verletzt.
    Touristen verließen das Gebiet fluchtartig. Aksjonow sagte, dass ein Bereich im Radius von fünf Kilometern rund um den Stützpunkt abgesperrt worden sei. Der Brand sei gegen Abend unter Kontrolle gebracht worden. Zur Ursache der Explosion äußerte er sich nicht.“

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern