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Schüsse und Rauch in New Yorker U-Bahn: 23 Verletzte

12.04.2022, USA, New York: Menschen helfen weiteren verletzten Personen an einer U-Bahn-Station im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Foto: Will B. Wylde/Will B. Wylde/AP/dpa

AKTUALISIERT – Nach Schüssen und mindestens 23 Verletzten in der New Yorker U-Bahn sucht die Polizei im Großeinsatz nach dem Täter.

Es werde nach einem 62 Jahre alten Mann gefahndet, bei dem es sich um eine „Person von Interesse“ in Zusammenhang mit dem Vorfall handele, teilten die Behörden am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz mit. Der Mann habe in Philadelphia einen Kleinlaster gemietet. Der Schlüssel des Fahrzeugs sei in einer Tasche am Tatort gefunden worden, die möglicherweise dem Täter zuzuordnen sei.

Der Kleinlaster war nach dem Vorfall abgestellt in einem anderen Teil von Brooklyn gefunden worden. Ob es sich bei dem 62 Jahre alten Mann, der Wohnsitze in Philadelphia und Wisconsin habe, auch um den Täter handeln könne, sei aber noch völlig unklar.

12.04.2022, USA, New York: Fahrgäste stürmen aus einem U-Bahn-Wagen in einer Station im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Foto: Will B. Wylde/Will B. Wylde/AP/dpa

Es werde zudem vermutet, dass es sich bei dem Mann um den Autor mehrerer Veröffentlichungen in sozialen Medien handele. Darin beschwere sich der Autor unter anderem über New York, Bürgermeister Eric Adams und Obdachlosigkeit. Nähere Details wollten die Behörden nicht mitteilen. Adams‘ Polizeischutz werde aber vorsichtshalber aufgestockt, hieß es. Der Bürgermeister hält sich wegen einer Infektion mit dem Coronavirus derzeit in Isolation in seiner Residenz auf der Upper East Side Manhattans auf.

Bei dem Vorfall während der Hauptverkehrszeit am Dienstagmorgen hatte ein Mann ersten Erkenntnissen zufolge in einer U-Bahn im New Yorker Stadtteil Brooklyn das Feuer eröffnet. Der Mann habe im zweiten Wagen eines Zugs der Linie N auf dem Weg nach Manhattan zwischen der Station 59 St und 36 St in einer hinteren Ecke gesessen. Er habe eine orange-grüne Bauarbeiter-Weste, eine Corona-Schutzmaske, einen grauen Kapuzen-Pullover und einen neon-grünen Bauarbeiter-Helm getragen.

Der Mann habe sich dann eine Art Gasmaske übergezogen, zwei Kanister geöffnet, aus denen Rauch oder Nebel strömte, und dann das Feuer eröffnet. Insgesamt habe er 33 Mal geschossen. Der Mann konnte fliehen – wie ihm das gelang und auch sein Motiv waren nach Polizeiangaben zunächst noch völlig unklar. Als terroristischer Akt werde der Vorfall derzeit nicht untersucht.

In der Station 36 St im Viertel Sunset Park hielt der Zug. Auf Videos war zu sehen, wie Menschen aus dem U-Bahn-Wagen strömten, umgeben von Nebel- oder Rauchschwaden, einige blieben am Boden liegen, Blut war zu sehen, andere kümmerten sich um Verletzte.

12.04.2022, USA, New York: Einsatzkräfte riegeln einen Kleinlaster während einer laufenden Untersuchung im New Yorker Stadtteil Brooklyn ab. Foto: John Minchillo/AP/dpa

Mindestens 23 Menschen wurden verletzt. „10 Menschen wurden durch Schüsse verletzt und weitere 13 wurden entweder verletzt, als sie aus dem Bahnhof eilten, oder sie erlitten eine Rauchvergiftung“, sagte Polizeichefin Keechant Sewell bei der Pressekonferenz. Keiner von ihnen befinde sich aber in Lebensgefahr. Zuvor hatte die Polizei von mindestens 16 Verletzten gesprochen. „Wir haben wirklich Glück, dass das nicht noch deutlich schlimmer war als es ist.“ Die New Yorker Polizei erhöhte ihre Präsenz in der U-Bahn.

Am Tatort wurden Sewell zufolge unter anderem eine halb automatische Handfeuerwaffe, mehrere Magazine und eine kleine Axt gefunden. Außerdem sei eine Flüssigkeit sichergestellt worden, bei der es sich mutmaßlich um Benzin handele sowie ein Beutel mit Feuerwerkskörpern.

Der Schütze sei „gefährlich“, sagte New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul. Die Behörden forderten alle Bürger auf, „sehr vorsichtig und wachsam“ zu sein, sagte sie. Wer Hinweise habe, solle die Polizei verständigen.

Es kam zu zahlreichen Verspätungen und Ausfällen im U-Bahn-System. Die Schulen in der Umgebung der Station schlossen vorübergehend, wie US-Medien einen Sprecher des New Yorker Schulsystems zitierten. Es durften nur noch Schulkinder hinein, niemand durfte mehr hinaus. (dpa)

7 Antworten auf “Schüsse und Rauch in New Yorker U-Bahn: 23 Verletzte”

  1. Kevin Giebels

    Sowas muss natürlich in einem US Bundesstaat passieren, in dem fast keiner eine Waffe hat. In Texas, Alabama und co wäre der Verbrecher wahrscheinlich schlichtweg von einem Zivilisten mit Waffe ins Visier genommen worden.

    Deshalb: Waffenbesitz für jeden.

  2. Kevin Giebels
    In den USA sind Waffen ein Grundrecht um sich zu verteitigen das war schon immer so und galt für jeden
    um hier etwas zu ändern müsste man das Waffengesetz einschränken, das klappt nie bei denen sagt man es steht im Grundgesetz,und die Waffenlobby macht alles um es zu erhalten denn die haben viel Geld und da wird auch bei den Wahlen gesponsert. Ungefähr ein vergleich USA sind es die Waffen bei uns ist es die Autofirmen wo sponsern Auch gibt es so was in den USA eine Gute Waffe schützt auch gegen eine schlechte Waffe wenn 2 sich gegenüberstehen

    • Kevin Giebels

      Das Problem ist ganz einfach: Die bösen kommen immer an Waffen. Jemand der Leute erschießen will wird sich höchstwahrscheinlich nicht um Waffengesetze kümmern. Selbst wenn er keine Waffe kaufen können sollte ist es mit 3D-Drucker, CNC, etc möglich sich das ganze zuhause zusammenzubasteln.

      Insofern. Warum sollte nicht auch hier ein jedr Bürger das recht auf eine Waffe haben?

    • Kevin Giebels

      Ja und nein. Sehr abhängig in welchem Bundesstaat man sich befindet. Es gibt dazu eine Karts auf Wikipedia. Einfach mal „Constitutional carry“ suchen.
      Der Bundesstaat New York ist jedenfalls einer, in dem man nur sehr schwer an schusswaffen kommt.

  3. Da hat der Kevin schon Recht in NY ist es so das du und jeder zwar eine Waffe besitzen darfst.. wofür auch Lizenzen vergeben werden …ABER nur zuhause …Du darfst sie nicht mit führen und einfach so tragen …. Du darfst sie nur Gesichert im extra Behälter ungeladen transportieren …. dagegen wurde ja auch geklagt wo die Entscheidung noch aussteht

    Das Ding ist die USA sind nicht Europa oder Germany … Sie haben eine sehr enggestrickte Verfassung und eine völlig andere Kultur was das betrifft …. auch darf man die Größe des Landes und die Bevölkerungsdichte nicht unterschätzen …. bestes Beispiel ist da die Kleinstadt Kennesaw in Georgia bei Atlanta …da hat jeder per Gesetz die Pflicht eine Waffe zu tragen und gleichzeitig ist da mit die niedrigste Kr8minalitätsrate im Vergleich

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