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SPD-Vorstand nominiert Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten

25.11.2024, Berlin: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht auf einer Pressekonferenz im Willy-Brandt-Haus. Foto: Kay Nietfeld/dpa

AKTUALISIERT – Nach zäher und kontroverser Debatte hat der SPD-Vorstand Olaf Scholz einstimmig als Kanzlerkandidaten nominiert. Am 11. Januar soll die Entscheidung noch auf einem Parteitag bestätigt werden.

In den vergangenen zwei Wochen hatten die Sozialdemokraten öffentlich darüber diskutiert, ob der deutlich beliebtere Verteidigungsminister Boris Pistorius als Ersatzkandidat für den nach dem Scheitern seiner „Ampel“-Regierung angeschlagenen Scholz eingewechselt werden soll.

Erst am vergangenen Donnerstag verzichtete Pistorius auf eine Kandidatur und machte so den Weg für die Nominierung von Scholz frei. In der SPD wirkt die Hängepartie in der K-Frage aber noch nach.

25.11.2024, Berlin: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), steht neben den SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil, bei einer Pressekonferenz im Willy-Brandt-Haus. Foto: Michael Kappeler/dpa

Beim Bundeskongress der Jungsozialisten (Juso), des Jugendverbands der SPD, gab es am Wochenende scharfe Kritik an der Parteiführung deswegen. Juso-Chef Philipp Türmer warf den Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil Führungsversagen vor und sprach von einer «Shit Show».

Esken räumte daraufhin ein: „Nein, wir haben kein wirklich gutes Bild abgegeben bei der Nominierung unseres Kanzlerkandidaten.“ Klingbeil verteidigte das Vorgehen der Parteiführung dagegen. „Mein Führungsanspruch ist schon, dass man in die Partei reinhorcht, dass man Debatten führt, dass man in unterschiedlichen Szenarien auch denkt“, sagte er im Deutschlandfunk.

Klingbeil rief die Partei gleichzeitig auf, den Blick jetzt nach vorne zu richten auf die Wahl am 23. Februar. „Jetzt sind alle gemeinsam auch in der Pflicht, den Schalter umzulegen und zu gucken, dass wir in den Wahlkampf starten.“ Esken sagte im ZDF mit Blick auf Scholz: „Mit ihm gemeinsam gehen wir jetzt in diesen Kampf.“

Nach der Nominierung muss die Kanzlerkandidatur von Scholz noch auf dem Parteitag am 11. Januar bestätigt werden. Das gilt zwar als Formsache. Scholz muss sich aber an seinem Ergebnis vom Mai 2021 – gut vier Monate vor der Bundestagswahl – messen lassen. Damals wurde Scholz mit 96,2 Prozent der Stimmen bestätigt.

Die SPD lag zu diesem Zeitpunkt wie heute in den Umfragen zwischen 14 und 16 Prozent. Erst ein Lacher des Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet im Flutgebiet brachte im Sommer die Wende: Die SPD wurde mit 25,7 Prozent noch stärkste Kraft.

25.11.2024, Berlin: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l-r) steht mit Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, bei einer Pressekonferenz im Willy-Brandt-Haus. Foto: Michael Kappeler/dpa

Auf Fehler des Herausforderers hofft die SPD auch diesmal. Die Partei will den Wahlkampf auf das Duell zwischen Scholz und CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz zuspitzen. Ihm werfen die Sozialdemokraten rückwärtsgewandte Politik vor und wollen vor allem mit der Regierungserfahrung und Themensicherheit von Scholz punkten.

Bei den Beliebtheitswerten schneidet der Kanzler in den Umfragen aber weiterhin schlechter ab als Merz. Im aktuellen ZDF-Politbarometer liegt er auf Platz 7 und Merz auf Platz 5. Pistorius ist unangefochten die Nummer 1. Die Daten wurden aber vor der Entscheidung der SPD in der K-Frage am vergangenen Donnerstag erhoben. Zugleich hofft man in der SPD, dass sich Scholz im Wahlkampf anders präsentiert als ein auf Ausgleich bedachter Regierungschef

Scholz ist nach Merz und bei den Grünen Vizekanzler Robert Habeck der dritte Kanzlerkandidat, der von seiner Partei für die Wahl am 23. Februar aufgestellt wurde. Am 7. Dezember will der Vorstand der rechtspopulistischen AfD dann noch Parteichefin Alice Weidel als Kanzlerkandidatin nominieren. Erstmals gibt es damit vier Kanzlerkandidaten und -kandidatinnen bei einer Bundestagswahl. (dpa)

56 Antworten auf “SPD-Vorstand nominiert Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten”

    • Die nächste Koalition wird schwarz-rot, die SPD wird wahrscheinlich Pistorius zum Kanzlerkandidaten machen ( und leider nicht Klingbeil).
      Pistorius ist sehr beliebt in Deutschland und für Ekel Merz eine echte Bedrohung.

      • Ob Pistorius, Klingbeil oder was auch immer aus diesem linken Rotzhaufen wird es nicht besser machen. Sollte es kommen wie Sie voraussagen wird es genauso weitergehen wie bisher. Dann ist das Ende der Wirtschaftsmacht und des einst eines der sichersten Länder ganz nahe.

      • @ – Logisch 12:42 – ihre Dummschwätzerei , löst nicht die Probleme die wir haben .
        Gut , meine Feststellung natürlich auch nicht .
        Aber über eine Feststellung kann man zumindest nachdenken , im Gegensatz zu dem Müll den Sie hier wieder verbreiten .

        • Wenn es hier im Forum einen Dummschwätzer gibt, dann Sie. Oder glauben Sie, dass die Grenzen offen blieben, wenn die EU verschwinden würde? Aber es ist nicht nur der offene Waren- und Personenverkehr, der ein Vorteil dank der EU ist. Aber Blinde wie Sie können die Vorteile nicht sehen.

      • Robin Wood 12:43 – Sie könnten recht haben , auch wenn unser logisch den Auftrag hat , jede Meinung anderer , die nicht im Sinne der Politik ist, bzw man diese kritisiert , zu verunstalten.
        Das hat man ihm wohl beigebracht , wie er das Praktizieren sollte .
        Wenn jemand die Bevormundung der EU auf die einzelnen Länder kritisiert , hat man ja nicht behauptet dass morgen alle Grenzen geschlossen werden sollten .
        Er lässt es aber dann gerne so aussehen , als hätte man genau das gemeint .
        Wenn jemand Zweifel an zwei verschiedenen Politikern hat , schiebt er sie natürlich sofort auf die Höcke Schiene .
        Und wenn jemand behauptet : morgen würde es regnen , soll er dann fragen, wieso der betreffende behauptet , dass morgen die Welt untergeht ?
        Eine lustige Taktik , die nicht von der hellsten Kerze stammen kann .-)

        • Ja, mein lieber Anoroc, wer A sagt muss auch B sagen. Wer die Bevormundung der EU kritisiert, muss aus ihr austreten, wie Großbritannien es konsequenterweise getan hat. Und das mit allen Folgen, also auch der Schließung der Grenzen für den freien Personen- und Warenverkehr.

            • Man kommt nur nach GB rein, wenn man sich ausweisen kann und die einzuführende Ware deklariert. Sonst bleibt die Grenze geschlossen. Das ist einer der Nachteile, wenn man die EU verlässt.

              • Logisch, aber man kommt dann doch rein. Das war übigens bei uns vor 1993 auch so. Man muss sich überall ausweisen können, sonst … Was die waren angeht: Schon mal was von Frachtpapieren, Rechnungen usw. gehört? Übrigens: Wegen der Autorenrechte muss man in Belgien alle elektronischen Kulturprodukte bei Einfuhr verzollen; dazu muss man sich zum Zollamt begeben.

        • Robin Wood

          @ANOROC
          So ist es. Leider ist die Diskussionskultur verschwunden. Bist du nicht meiner Meinung, bist du gegen mich. Oder der Andersdenkende wird in eine rechte Schublade gesteckt. Was soll’s. Verrückte Welt. :-)

      • Robin Wood

        @Logisch
        Glauben Sie wirklich noch immer an diese Correctiv-Lüge? Obschon ein Gericht Correctiv und ARD aufgefordert hat, diese Lügen von ihren Plattformen zu streichen? Was übrigens auch gemacht wurde. Aber Sie sind bestimmt schlauer als die Richter, die sich mit Beweisen und Argumenten auseinander setzen.

  1. Als EX Militär, platzt mir jetzt der Kragen, ungeachtet ob deutsch, belgisch oder wie auch immer, diese FEIGEN pathologischen paranoiden HEUCHLER und Schmarotzer von REGIERUNGEN, ZWINGEN zum Teil unsere Laute an die Front, um dort unser Leben und Unverseitheit für FEIGLINGE die kein Mum haben ihr Land zu verteidigen zu Riskieren !

    Diese Heuchler die die Kriege REIN aus NIEDEREN BEWEGGRÜNDEN führen müssen GEZWUNGEN werden selbst zur Waffe zu greifen und ihr HEUCHLERISCHES Leben zu Riskieren !

    Ja wer Helfen will darf gerne zur Waffe greifen und Kämpfen gehen !

    Wer zu Feige war und ist, ( Politiker, Oligarschen usw. ) sollten besser die Klappe halten !

      • @ – Haha 18:37 – Einerseits gebe ich Ihnen recht .
        Andererseits muss man auch verstehen , dass die Ukrainer nicht darum betteln Russland zugehörig zu werden.
        Da leben wir schon ein Stück freier .
        Was Selensky natürlich nicht verstanden haben will , ist , dass die Bürger der EU nicht vorhaben ein Leben wie Mutter Teresa zu führen , wenn wir noch mehr Länder in die EU aufnehmen .
        Da sind vorher schon genug gewesen , die man im Abstand von 20 bis 30 Jahren , reibungsloser hätte aufnehmen können.
        Interessiert natürlich in Brüssel und Straßburg niemanden , weil man so seinen Eigeninteresse Club vergrößern konnte und sich selbst die Löhne nach Belieben zusammenschraubt .
        Aber auch die Ukraine kann ja frei sein , wenn Sie es schaffen , die Leute wieder in ihr Land , zwecks wieder Aufbau zurückzuholen .
        Beim letzten Satz hätte ich fast Ironie Ende schreiben können , denn viele die sich frei gekauft hatten, kehren auch dort den Dreck nicht weg , sondern nie wieder in die Ukraine zurück .
        Ncht wenige haben ja auch schon in Deutschland & Co eine Festanstellung .
        Menschenhandel ist kein Kavaliersdelikt und sollte eigentlich mit aller Härte bestraft werden .
        Das Problem ist dabei der Unterschied , wer diesen Menschenhandel betreibt .
        Nur dürfte es diesen Unterschied natürlich nicht geben .

  2. Der Alte

    Scholz oder Pistorius? Eigentlich gehoppst wie gesprungen. Das einzig Spannende an der Kanzlerkandidatur einer 15-16 % Partei ist doch die innerparteiliche Auseinandersetzung. Feind-Todfeind-Parteifreund.

  3. besserwisser

    Ich frage mich was das gequatsche hier soll, wir leben in Belgien, also haben nichts mit der Deutschen Politik mitzureden oder????
    Besser ist sich mit seinem Land zu befassen als sixch irgendwo anders einzumischen

    • Robin Wood

      Nur sollte man nicht vergessen, dass es hier auch um unsere Sicherheit geht, je nachdem, wer die Wahlen in D gewinnen wird. Bekanntlich liegt Belgien recht nah an Deutschland.
      Mit Pistorius könnte D und somit auch die Nachbarländer in den Krieg gezogen werden, weil er Taurus liefern will. Scholz will das nicht, das einzig gute und vernünftige, was ich an ihm finde.

  4. schlechtmensch

    Als Deutscher würde ich jetzt Scholz wählen. Wir stehen kurz vor der kompletten Eskalation zum 3ten Weltkrieg. Wenn Merz Kanzler wird. wird er die Taurus freigeben. Somit beginnt der dritte Weltkrieg, der von vielen hier im Westen so sehr herbei gesehnt wird. Elensky wird dann mit dem Taurusendlich die Waffe besitzen um die Nato in den Konflikt hineinzuziehen. Darum geht es ihm. Wer noch ein wenig Hoffnung hat sollte zusehen dass Scholz solange im Amt bleibt bis Trump übernimmt. Die Zukunft unserer Kinder hängt jetzt davon ab, dass Putin rational bleibt und dann mit Trump den Konflikt beendet. Ich befürchte dass von den ukrainern nun false flag Aktionen gestartet werden um uns hereinzuziehen in den globalen Krieg.

  5. Erwin Haep

    dann wählt doch alle den Merz; Führungskräfte wie Trump und Konsorten treffen sich mit Elon Musk auf dem Mond. Hoffentlich zündet dann die Rakete zur Rückkehr nicht. Die Erdenbürger würden sich freuen.

  6. Wahrscheinlich

    Man könnte sich vorstellen, dass dieser Schachzug sicherstellen soll, dass die SPD nicht den nächsten Kanzler stellen muss. Die Zeiten sind mehr als „explosiv“ – die Entscheidungen die jetzt anstehen, können über Krieg und Frieden in ganz Europa entscheiden … diese Verantwortung ist enorm!

    Dass es soweit gekommen ist, liegt aber nur an der Schwäche der westlichen Staaten. Wenn die EU ein starkes Bündnis gewesen wäre, hätte es nie einen russischen Einmarsch in die Ukraine gegeben – unsere Politiker beschäftigen sich eben lieber mit dem Krümmungsgrad von Gurken, ist ja auch viel wichtiger.

  7. delegierter

    Da zankt eine Parteiführung um 2 Kandidaten und das ganze Land zittert um seine Arbeitsplätze.
    Der Scholz hat es doch verkackt. Der Pistorius hat doch Recht, daß er nicht in die Spuren von Cum-Ex-Olaf treten will. Hätte der Scholz eher mit Habeck und Co. am Tisch, mal richtig auf den Tisch gehauen und für Ordnung gesorgt, dann wäre der Verfall des Landes zumindest abgebremst worden.
    Naja, was solls, die kriegen es zu 3 nicht hin, wie soll es denn in Belgien zu 5 was werden. Aussichtslos.

  8. Der neueste Trend

    Olaf verkündet die letzten Tage, in jedes Mikro das man ihm hin hält, die Deutschen müssen sich „unterhaken“. Nach dem gescheiterten Doppel-Wums und den anderen irrwitzigen Plänen wird „Unterhaken“ Deutschland jetzt retten 😂 und die Deutschen wählen den immer noch 🤣

  9. Alfons van Compernolle

    Und die SPD wird hochhaus diese vorgezogenen Wahlen zu recht verlieren.
    Olaf Scholz ein guter Hamburger Buergermeister aber sicher kein guter Bundeskanzler !
    DAX, Eskens als Kanzlerkandidatin, alleine die Vorstellung reicht aus um mich zu fuerchten und gruseln!

  10. Hubert Schmitz

    Das Thema ist durch: Scholz ist und bleibt Kanzlerkandidat.
    Das hat die SPD gefickt eingeschädelt:
    – Die Wahl geht verloren
    – Der Kanzlerkandidat ist auf Jahre verbrannt.
    – Man nimmt also den ohnehin aussichtslosen, um beliebtere Kandidaten zu schonen.
    So wie damals vor vier Jahren die CDU den Laschet aufstellte, der nicht der schlechteste NRW-Ministerpräsident war, dem aber das Format zum Bundeskanzler fehlte und immer noch fehlt.
    Merz wird die letzten Sympathien der CDU verspielen, indem er seine idiotische Brandmauer vorschiebt und lieber mit den SPD-Versagern, den Grünen Spinnern und vielleicht sogar mit den Bolschewisten der SED-Mauerschützen-Nachfolgepartei (BSW) in die Kiste steigt.
    Tolle Aussichten.
    Großes Haus ganz im Westen von NRW mit 1600m² Grundstück bald zu verkaufen… ;-)

  11. Einen Kanzler mit Bedarfsdemenz würde ich nicht wählen. Er hat Merkels Agonie in die Ampel rüber gerettet und verkauft das als Besonnenheit.

    Andererseits kann ich als CDU-Wähler der SPD nur dankbar sein, den denkbar unbeliebtesten Kandidaten ausgewählt zu haben.

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