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Aywaille: Schneeleopard erschossen – Onkelinx kündigt Untersuchung an

Ein Schneeleopard im Winterfell. Foto: Wikipedia

Aus dem Wildtierpark von Aywaille ist am Dienstagmorgen ein Schneeleopard ausgebrochen. Um das Tier zu finden, setzten Polizei und Feuerwehr sogar einen Hubschrauber und einen Spürhund ein. Die Suche endete in der Nacht zum Mittwoch.

Gegen 11 Uhr meldeten die Verantwortlichen des Tierparks „Le Monde Sauvage“, dass ein Schneeleopard ausgebrochen sei. Das Tier habe bei der Flucht eine Scheibe zerschlagen, sagte Joseph Renson, Leiter der Einrichtung.

Das noch junge Tier war erst vor zwei Wochen aus einem Zoo in Österreich, wo es eine Überpopulation gab, nach Aywaille gekommen. Offenbar stellt es keine Gefahr für den Menschen dar. Es ist an Menschen gewöhnt.

Eine Schwierigkeit lag darin, dass sich der Schneeleopard normalerweise bei Tageslicht versteckt hält, um sich nach Einbruch der Dunkelheit auf Nahrungssuche zu begeben. Das machte die Suche nicht gerade einfach, hieß es. Späterbwurde auch ein Spürhund auf den Schneeleopard angesetzt.

Keine andere Wahl gehabt?

Die Suche endete in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Ein Wachmann sei auf dem Gelände des Tierparks mit dem Schneeleopard konfrontiert worden und habe laut Direktor Renson keine andere Wahl gehabt, als ihn zu erschießen, meldete die RTBF. Nähere Angaben über die Umstände dieser Tötung waren zunächst nicht bekannt. Direktor Renson sagte lediglich, das Tier habe sich dem Wachmann gegenüber sehr aggressiv verhalten.

Die Tierschutzorganisation GAIA will sich mit den Aussagen des Leiters des Tierparks nicht zufriedengeben und hat das für den Tierschutz zuständige Kabinett von Ministerin Laurette Onkelinx (PS) um eine Untersuchung gebeten. GAIA-Chef Michel Vandenbosch äußerte sich erstaunt darüber, dass keine narkotisierenden Pfeile eingesetzt wurden, um den Schneeleopard außer Gefecht zu setzen, aber am Leben zu erhalten. Am Donnerstag kündigte Ministerin Onkelinx im Parlament an, die Tötung des Tieres in Aywaille erfordere eine detaillierte Untersuchung.

33 Antworten auf “Aywaille: Schneeleopard erschossen – Onkelinx kündigt Untersuchung an”

    • Mischutka

      Hallo, mein Freund, da sind „wir“ ja wieder. Ich habe wirklich sehr über den letzten Satz in deinem Kommentar gelacht !
      Es kann ja sein, dass dieses „liebe“ Raubtier morgen zur Presse läuft und eine Anzeige aufgibt unter der Rubrik „MEIN ZUHAUSE VERLOREN“. Und wir müssen daran denken, dass Aywaille nicht sehr weit von uns entfernt liegt und diese Tierchen sehr weit laufen können… Mutti hat schon mal ein paar Leckerlis gebraten, falls er bei uns schellen kommt und nachfragt, ob er mal in Österreich anrufen dürfe, da hier ja gar kein Schnee liege…..
      Mit allerbesten Grüssen an dich & Co – bis BALD, dein Freund Mischutka.

    • Ostbelgien Direkt

      @Fritz the cat: Es gibt bisher nur wenige, wenn nicht sogar gar keine Einzelheiten zu den Umständen, die zu der Erschießung des Schneeleopards geführt haben. Die Tierschutzorganisation GAIA hat eine Untersuchung gefordert. Vielleicht erfahren wir ja mehr im Laufe des Tages. Gruß

    • Altweltenaffe

      Siegfried und Roy haben auch Tiger, die an Menschen gewöhnt sind. Es sind und bleiben wilde Tiere, die gegen ihren Willen eingesperrt werden. Tut mir Leid für das schöne Tier, ich hätte aber in dieser Situation auch geschossen.

    • Altweltenaffe

      Ja, aber die Betäubung wirkt auch nicht sofort, und ein Tier, auf das man schiesst, auch mit Betäubungsmunition, wird sich bedrängt fühlen und dann ganz sicher angreifen. Haben sich schonmal versucht eine wilde Hauskatze beim Tierarzt zu bändigen? Na dann stellen sie sich mal vor, die hätte 10 mal mehr Kraft, wie so ein Leopard.
      Ja, ein Leopard ist kein Tiger. Trotzdem kann er einen Menschen schwer verletzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Tierpfleger einen vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden willentlich abschiesst. Das wird ja dann aber die Untersuchung zeigen.

  1. Petralin

    Boah, war wieder klar, dass die sich keine Mühe machen und ein geladenes Gewähr mit sich tragen.
    So sind se, die Menschen. Was man nicht kennt, muß dran glauben.
    Ein Schneeleopard ist kein Tieger und eher klein (im Vergleich): Außerdem wird er mehr Angst gehabt haben.
    Wirklich traurig!!! :((

  2. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Der Bericht wurde um folgenden Absatz ergänzt: „Die Tierschutzorganisation GAIA will sich mit den Aussagen des Leiters des Tierparks nicht zufriedengeben und hat das für den Tierschutz zuständige Kabinett von Ministerin Laurette Onkelinx (PS) um eine Untersuchung gebeten. GAIA-Chef Michel Vandenbosch äußerte sich erstaunt darüber, dass keine narkotisierenden Pfeile eingesetzt wurden, um den Schneeleopard außer Gefecht zu setzen, aber am Leben zu erhalten.“

    • Die Tierschutzorganisationen sollen nicht nur protestieren, wenn es um medienwirksame Fälle, wie in vorliegendem Fall des getöteten Schneeleoparden geht ,sondern auch mal auf anderen Gebieten „tätig“ werden, wie beispielsweise das Schächten von Tieren, in gewissen kulturellen , religiösen Gemeinschaften praktiziert, anprangern. Der Schneeleopard, so traurig es auch ist, wurde ja nicht gequält sondern erschossen. Beim Schächten hört man kaum etwas von irgendwelchen Tierschutz-
      organisationen,wobei hier doch in der Tat von Tierquälerei gesprochen werden kann. Da herrscht sozusagen eher das Schweigen der Lämmer.

        • Zum Thema Halal !

          Ich weiss aus zuverlässlicher Quelle, dass in
          einem Lütticher Schlachthof mehr als die Hälfte der Stiere geschächtet werden.
          Völlig unnötig werden diese Tiere zu Tode
          gequält. Und wir alle essen dieses Fleisch ohne es zu wissen!!

  3. Am besten die Tierschutzorganisationen erklären mal, wie das genau beim Schächten abläuft.Da der ganze Rummel um den Schneeleoparden medial so langsam abgeebbt ist, wäre jetzt so der richtige Zeitpunkt dafür. Lustig finde ich übrigens die Aussage von Petralin: „Wenn es richtig gemacht wird, leidet das Tier nur wenige Minuten“.Eine wahrlich tolle Aussage.

  4. Und wieder rappeln die Tierschützer an den Käfigen, ohne gross einen Plan der Dinge zu haben.

    Dem Wächter war sein Leben lieber, als das des Leopards. Betäubungsgewehre sind üblicherweise magazinlos, was heisst, bei einem Fehlschuss muss mit der Hand nachgeladen werden. Sollte dies passiert und der Leopard aufgescheut worden sein, dann bleibt halt nix anderes, als ’ne Ladung Blei. Falls der Wächter erst gar nicht die Aufgabe hatte, das Tier zu finden, sondern nur den Park zu bewachen, dann führt nun mal keine Betäubungspistole herum.

  5. Schade oder ?

    Komisch ist das schon!
    Wenn ich mich in den Wald begebe, sind die meisten wilden Tiere schon verschwunden bevor ich sie erblickt habe, die beiden Wildkatzen (Felis silvestris) auf dem Hohen Venn mal ausgenommen.
    Wo diese Schneeleoparden doch angeblich so scheue Tiere sind, der muss bestimmt unvorsichtigerweise eingeschlafen sein!
    Mit diesen Tarnfarben stolpert dann schnell über so ein Vieh.

  6. Die Onkelinx hat doch echt einen Riss in der Schüssel. Haben Politiker wirklich nichts Besseres zu tun? Wenn man sonst nichts zu sagen hat, muss der tote Leopard für’s mediale Rampenlicht herhalten. Sie sollte doch eher mal Stellung beziehen zu den schwerwiegenden Anschuldigungen, beispielsweise gegen den Premier Di Rupo, welche der Abgeordnete Laurent Louis im Parlament vor ein paar Tagen im Parlament geäussert hat,( u.a.Vorwürfe betr.Pädophilie) Da hört und liest man nichts, weder von Politikern, noch von und in den Medien. In unserem Nachbarland wäre so ein „Schweigen im Walde,“ bei solch einem Thema, unvorstellbar. Hier richtet sich der Fokus auf ein, wenn auch bedauernswertes „fait divers“, hinsichtlich eines getöteten
    Tieres in einem Wildpark

    http://www.lameuse.be/885633/article/regions/liege/actualite/2013-12-19/panthere-des-neiges-abattue-laurette-onkelinx-ouvre-une-enquete-plus-approfond

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