Er war gewissermaßen der Kummerkasten des WDR. Tausende von Telefonaten hat er geführt, jede Nacht war er zu hören und zu sehen. Nach 20 Jahren macht Jürgen Domian Schluss.
„Ich habe Lust, mal wieder häufiger die Morgensonne zu sehen“, wurde der Kult- und Nachttalker auf der Website des WDR zitiert.
„20 Jahre Nachtschicht sind nicht spurlos an mir vorbeigegangen“, bekannte der 57-Jährig. Jochen Rausch, Programmchef bei 1 Live, wo Domians Sendung zu Hause ist, sagte: „Wir respektieren die Entscheidung von Jürgen Domian. Nach 20 Jahren ist so ein Entschluss mehr als verständlich. Jürgen Domian hat Großartiges für den WDR geleistet und eine ganz eigene Marke geschaffen.“ Der WDR werde Jürgen Domian und seiner Sendung einen würdigen Abschied bereiten, so Rausch weiter.
Seine Karriere hat der gelernte Germanist als Kabelträger beim Fernsehen begonnen. Danach übernahm er von Chris Howland die Sendung „Blue Monday“.
Die erste Telefon-Talk-Sendung mit Domian startete der WDR 1993. Damals hieß die Sendung „Riff – der Wellenbrecher“. Aus WDR 1 wurde 1 Live, aus „Riff“ wurde „Domian“ – und der Moderator mit Kopfhörern und Mikro vor die Fernsehkamera gesetzt. Da hörte er Tausenden von Geschichten zu und gab Tausenden von Hörern Ratschläge.
Die Fan-Gemeinde dankt es ihm: Bei Twitter hat er mehr als 30.000 Follower. Und 2003 bekam er die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland – für sein soziales Engagement. (wdr.de/stern.de/cre)
Der „Stern“ zeigt die 10 spannendsten Anrufe, mit denen es Domian in den 20 Jahren als WDR-Talker zu tun bekam:
http://www.stern.de/kultur/tv/domian-hoert-auf-die-zehn-spannendsten-anrufe-2178982.html