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Schiri zeigte Gelbe Karte, weil Spieler Französisch sprach

Illustrationsfoto: Shutterstock

So etwas gibt es nur in Belgien! In einem Spiel in der Provinz Flämisch-Brabant zeigte ein Schiedsrichter einem Spieler die Gelbe Karte, weil er auf dem Platz Französisch sprach. Eine Verein will beim belgischen Fußballverband gegen den „Unparteiischen“ Klage einreichen.

Der Vorfall ereignete sich bei einer Begegnung der U15-Jugend in der Brüsseler Randgemeinde Sint-Genesius-Rode (Rhode-Saint-Genèse) zwischen La Rhodienne und Boka United B aus Dilbeek. Sint-Genesius-Rode ist eine der sogenannten Fazilitäten-Gemeinden (mit Spracherleichterung).

Nach Angaben des Delegierten der Mannschaft von La Rhodienne hatte der Schiedsrichter die Spieler und Betreuer bereits vor dem Anpfiff darauf aufmerksam gemacht, er werde nicht dulden, dass auf dem Platz Französisch gesprochen wird, denn das Spiel finde in Flandern und in einer flämischen Liga statt.

„Nicht verdient, ein Spiel zu leiten“

Was sich wie ein schlechter Scherz anhörte, sollte sich im Laufe des Spiels als wahr herausstellen: Zunächst erhielt ein Spieler Gelb, nachdem der Schiedsrichter ihn auf Niederländisch angesprochen und er auf Französisch geantwortet hatte. Später zeigte ihm der „Unparteiische“ noch einmal Gelb, weswegen er vom Platz musste.

Es gibt dazu noch andere Informationen, die allerdings etwas widersprüchlich sind. Ein weiterer Spieler soll ebenfalls Gelb gesehen haben, weil er sich auf Französisch an seine Eltern gewandt habe, die am Spielfeldrand der Begegnung beiwohnten. Aus anderer Quelle war zu erfahren, der Spieler sei verwarnt worden, weil er laut „laisse!“ gerufen habe.

Der Verein La Rhodienne will jedenfalls gegen den Schiedsrichter beim Fußballverband Klage einreichen. „Dieser Schiedsrichter hat es nicht verdient, ein Spiel zu leiten“, zitierte Sudpresse den Präsidenten des Vereins von Sint-Genesius-Rode, Jan Mosselmans.

13 Antworten auf “Schiri zeigte Gelbe Karte, weil Spieler Französisch sprach”

  1. ollekamellen

    Das sind aber alte Kamellen. Ich kann mich an einen Vorfall vor nunmehr 30 Jahren erinnern, als ein deutscher Transferspieler im Süden der DG spielend und nicht der französischen Sprache mächtig wegen einfachen „Nachfragens auf Deutsch“ vom Unparteiischen nach der gelben, sofort die rote Karte sah.

    Noch heute erlebt man bei Meisterschaftsspielen im angrenzenden frankophonen Landesteil verbale Anfeindungen, die sogar Ü-10-Spieler mit ewig gestrigen Beschimpfungen wie „sale bôche“ oder „pays rédimés“ u.ä. beleidigen.

    Die Barrieren in den Köpfen sind also nicht frankophon, flämisch oder deutsch, sondern einfach nur „menschlich“, was allerdings kein Grund ist, diese Taten zu verheimlichen, zu verharmlosen oder gar unter den Teppich zu kehren.

  2. ich glaub, mich tritt ein pferd!

    olekamellen, kann ihnen nur zustimmen. ich erinnere mich an ein fussballspiel als mitspieler einer thekenmannschaft in der wallonie. ich habe bereits nach zehn Minuten fluchtartig den platz verlassen, da ich glaubte, nicht mehr nach hause zu kommen. die dortigen Anhänger bezeichneten uns als „Compagnon hitler“ und feuerten ihre Mannschaft eifrig mit „aller, tuer les Boches“ an. der schiedsrichter war dem absolut nicht gewachsen und hat das spiel zur zweiten hälfte nicht mehr freigegeben.

  3. Mischutka

    Hallo Fussballfreunde,
    Jetzt verstehe ich (endlich) auch, weshalb soviele Jungs aus dem Ausland bei der AS spielen ! Wenn es nämlich hiesige wären, könnte doch schon mal „L.m.a.A…“ gesagt werden – dann wären am Ende kaum noch Spieler auf dem Platz !
    MfG.

  4. nein, nicht nur Fußball, sondern

    in ganz B gibt es halt Sprachenrassisten, einschließlich mir selbst! Ja, auch ich bin also ein Rassist, da ich in OB meiner Muttersprache den Vorrang gebe. Seit ich mich mit dem belgischen Sprachenproblem gedanklich, (manchmal auch aktiv) befasse, behaupte ich, die Wallonen wollen Bezug Sprache sich absolut nicht bemühen, hinzu kommt noch, dass ich diese als eingeschränkt faul empfinde und ebenfalls, dass sie mit ihrem Französisch ganz Belgien beherrschen wollen

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