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Schild „Wallonie“ ist weg – nur vorübergehend oder definitiv?

Das umstrittene Schild, das über ein Jahr hier an der E40 zwischen Lichtenbusch und Eynatten gestanden hatte, war am Dienstag weg. Foto: OD

Es war eines der am meisten diskutierten Themen in diesem Jahr auf „Ostbelgien Direkt“. Zwischenzeitlich schaltete sich auch die Politik ein. Jetzt aber hat sich die Angelegenheit von selbst erledigt: An der Autobahn E40 in Lichtenbusch (in Richtung Eupen) war von dem mehrmals beschmierten Schild „Wallonie“ am Dienstag weit und breit nichts mehr zu sehen – nur vorübergehend oder definitiv? Oder steht es jetzt anderswo?

An dem Schild – von dem es auch eines an der E42 in Steinebrück gab – hatten viele Bürger der DG Anstoß genommen, weil sie sich nicht als Wallonen betrachten. Wurde es jetzt nur zum Reinigen abtransportiert, oder doch endgültig entfernt?

Erstmals thematisiert wurden die beiden Willkommensschilder der Wallonischen Region Ende September 2014 durch die ProDG.

„Mit Erstaunen müssen wir feststellen, dass unsere deutschsprachige Kultur in diesem Kontext keine Berücksichtigung findet; mit Befremden konstatieren wir zudem, dass die Bildtafeln darauf abzielen sollen, als Nebeneffekt ‚den Zusammenhalt und die gemeinsame Identität aller Wallonen darzustellen‘. Aller Wallonen?!“, machte die ProDG in einer Pressemitteilung ihrem Ärger Luft.

Danach schalteten sich auch die SP-Politiker Edmund Stoffels und Charles Servaty ein. Die Liberalen wollten das Thema sogar auf die Tagesordnung der gemeinsamen Regierungssitzung von DG und Wallonischer Region Anfang Juli 2015 in Namur bringen.

Das Begrüßungsschild der Wallonischen Region an der E40 in Eynatten. Foto: OD

Das Begrüßungsschild der Wallonischen Region an der E40 in Eynatten. Foto: OD

Schließlich verzichteten die Liberalen darauf, die Schilder „Wallonie“ zum Thema zu machen, möglicherweise um die Beziehungen zwischen der DG und der Wallonischen Region im Vorfeld der Übertragung weiterer Befugnisse an die DG (und ihre Ministerin Isabelle Weykmans) nicht zu belasten.

10 Mal hat „Ostbelgiem Direkt“ über das ominöse Schild berichtet. Über 630 (!) Kommentare wurden insgesamt dazu freigeschaltet, wobei das Thema zum Teil sehr kontrovers diskutiert wurde.

Es gab auch Leser, die behaupteten, es sei das gute Recht der Wallonischen Region, die Schilder aufzustellen, zumal die Begrüßung in 4 Sprachen formuliert sei. Schließlich sei die DG Teil der Wallonischen Region, hieß es – aber nicht der „Wallonie“, erwiderten andere.

Eigentlich wäre dies jetzt die Gelegenheit für die DG, die Lücke zu füllen, falls die Region nicht von sich aus ein neues Schild an den Eingängen zu Belgien aufstellt.

Wie wär’s mit „Willkommen in Ostbelgien“? Oder einfach „Willkommen in Belgien?“ (cre)

Mehrmals wurden die Willkommensplakate beschmiert, so wie hier das Schild an der E42 bei Steinebrück.

Mehrmals wurden die Willkommensplakate beschmiert, so wie hier das Schild an der E42 bei Steinebrück.

41 Antworten auf “Schild „Wallonie“ ist weg – nur vorübergehend oder definitiv?”

  1. Böse Zunge

    Jetzt wäre es interessant zu erfahren, was dieser kurze Spass gekostet hat.

    Deshalb DG, bitte keine neuen unnützen Schilder aufstellen. Repariert lieber ’ne Lampe oder ein Schlagloch.

  2. Eastwind

    Vielleicht hat die Region in Namur endlich kapiert, dass es keinen Sinn macht, die Schilder jedesmal zu säubern, nur damit sie nachher wieder beschmiert werden. Die sagen sich vielleicht: „Merde, que les cantons rédimés fassent ce qu’ils veulent! Qu’ils fassent leur propre publicité! Wir haben fertig!“

  3. Wallonie

    Vielleicht setzen sie es diesmal da auf, wo es hingehört, in der Wallonie. Haben vielleicht mal im Atlas nachgeschaut oder haben mal nachgedacht über die Definitionen „Wallonie“ oder „Région Wallonne“ Es soll nämlich wallonische Minister und Abgeordnete geben, die den Unterschied bisher noch nicht kannten. Ergebnis: Geografie 0/10, Geschichte 0/10, Staatskunde 0/10 ;-)

    • R.A. Punzel

      @Wallonie: Wer weiß? Vielleicht hat ein Straßenbau-„Unternehmen“ bezüglich Her- und Aufstellung der Schilder in Auftrag gegeben – um davon abzulenken, was der aus Nachbarstaaten Einreisende längst gemerkt hat: Tja, wir sind in Belgien, mon choux, hoffentlich bist Du nicht schwanger… ;-))

      Den Politikern sollte man keine Schulnoten verteilen, die können nichts dafür – sie wurden ja gewählt. (Ob deren Lehrer versagt haben, vielleicht sind sie nur in „falsche Kreise“ geraten?)

  4. Öppe Alaaf

    Die Schilder stehen in ganz Belgien auf den Autobahnen an den Grenzen zur Wallonie. Da s in Lichtenbusch war nur eins von Vielen.

    Glaubt hier wirklich jemand, es wäre das Einzige in ganz Belgien gewesen?

  5. Schildbürger

    Nein, die Schilder kommen nicht weg, sie werden nur abgeändert. Sowohl sprachlich (nur noch in Englisch), als auch für eine neue Zielgruppe ausgerichtet. Wie verlautet, steht demnächst folgendes dort zu lesen : „Refugees Welcome“

  6. gerhards

    Vor ein paar Monaten hätte ich mich gefreut wenn das Ding weg kommt oder dahin wo es hingehört. In die „originale“ Wallonie.
    Doch bei der momentanen Situation ist das ein Witz, es gibt besseres zu tun. Einheit ist viel wichtiger als alles andere im Moment und damit meine ich nicht nur die Belgiens.

  7. Ich habe gehört, dass auf die schwarze Fläche auf dem Schild in der Nacht vom Freitag auf Samstag auf arabisch „Allahu Akbah“ gesprüht wurde. Die Polizei Eupen hat sich dann mit der Federalregierung abgesprochen und das Schild nach 2 Stunden komplett abgesägt und als Beweisstück nach Brüssel transportieren lassen. Dabei ist der Konvoi mehrfach gefilmt worden und es gab entsprechende Videos unter Youtube, die allerdings seit vorgestern alle verschwunden sind.

    Wann berichtet OD endlich von diesem Chaos der Kommunikationsorgane?

  8. majestix

    Also ich fand, dass solche Schildern eine nette freundliche Geste für Besucher waren. Das Beschmieren war erbärmlich und ich stellte mir die Frage ob es keine dringenderen Probleme in der DG gab, als diese Schilder.

  9. Frau Mahlzahn

    Ich habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass das Schild noch da steht. Es ist nur mit einer „transparenten Farbe“ gestrichen worden, auf der keine andere Farbe haften bleibt.
    Na bitte geht doch.

    • Der gehört in die Rubrik Satire. Super.

      Dann machen wir aber noch einen Pfeil Richtung Osten und „10km“ drauf.

      (Sorry, dieser Kommentar war geographisch falsch zugeordnet. Is aber auch so’n Ding mit den Schildern.)

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