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Belgischer Sänger Arno nach langer Krankheit gestorben

Sänger Arno bei einem Auftritt im Dezember 2014. Foto: Belga

Der belgische Sänger Arno ist am Samstag nach langer Krankheit gestorben. Das gab sein Manager Filip De Groote bekannt.

Arno kämpfte seit Ende des Jahres 2019 gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er wäre in einem Monat 73 Jahre alt geworden.

Mit seiner rauen Stimme, seiner kernigen Rock- und Bluesmusik und seinen Texten in englischer, französischer und flämischer Sprache begeisterte Arno seit Jahrzehnten das Publikum – nicht nur in Belgien, sondern auch im Ausland.

Arno hatte seinen ersten Auftritt im Jahr 1969 bei einem Sommerfestival in Ostende, wo er am 21. Mai 1949 geboren wurde. Seit den 1980er Jahren lebte der Sänger in der Stadt Brüssel, zu deren Ehrenbürger er später ernannt wurde.

Arno

Plakat zur Tournee „Human Incognito“, die Arno im Januar 2016 auch nach Eupen führte.

Nach ersten Gehversuchen in den 1970er Jahren mit Bands wie Freckle Face, Tjens Couter und TC Matic startete Arno (mit vollständigem Namen Arno Hintjens) seine Solokarriere im Jahre 1986 und wurde musikalisch wie menschlich endgültig zum Kosmopolit.

Er veröffentliche im Laufe der Jahre höchst erfolgreiche Eigenkompositionen wie „Bathroom Singer“ oder „Les yeux de ma mère“ und machte sich auch mit Interpretationen internationaler Hits von Jacques Brel, Serge Gainsbourg, den Rolling Stones oder ABBA einen Namen.

Als Flame, der jedoch meist französischsprachige Texte intoniert, galt Arno als Musterbeispiel für Völkerverständigung im mehrsprachigen Belgien. Seine klare Botschaft ist aktueller denn je: „After all we’re all Europeans“ (Im Grunde sind wir alle Europäer). Arno plädierte in seinen Stücken für Offenheit und Toleranz und traf damit den Nerv seiner zahlreichen Fans.

„Arno, Ehrenbürger von Brüssel, ist gegangen. Wir werden eine Silhouette nicht mehr im Viertel Sainte-Catherine sehen. Putain, putain er fehlt uns schon…“, schrieb Brüssels Bürgermeister Philippe Close auf Twitter. Elio Di Rupo, Ministerpräsident der Wallonischen Region, meinte ebenfalls auf Twitter, Arno sei „einer der größten belgischen Künstler“. (cre)

15 Antworten auf “Belgischer Sänger Arno nach langer Krankheit gestorben”

  1. Peer van Daalen

    Klar! Da ist was dran @Rolf Goenen, „Den „Ostbelgiern“ die aber außchließlich deutsche Radio- und Fernsehprogramme verfolgen sicher nicht.“ Gut beobachtet :-))) …

    Selbst unser König Philippe von Belgien kannte Arno!

    „Der 72-jährige Arno Hintjens aus Ostende, der vorzugsweise auf Französisch, aber auch auf Niederländisch und Englisch singt, erhielt am Freitagabend auf Wunsch von König Philippe von Belgien vom Brüsseler Finanzminister Sven Gatz die Ehrenauszeichnung eines Offiziers des belgischen Ordens der Krone.“ https://www.vrt.be/vrtnws/de/2022/03/19/flaemischer-rockstar-arno-wird-offizier-des-belgischen-ordens-de/

    Das war erst vor ein paar Wochen (Mitte März).

    • Mit 73 Jahren, nach einem langen Krebsleiden und nach Coronaseuche, im Januar 2022 noch einmal eine Tournee starten… l’ancienne Belgique, mit 2000 Stehplätzen und 700 Sitzplätzen, war beim ersten Konzert ausgebucht! Die nächsten Konzerte ebenso… Ein alter, von Krankheit gezeichneter Mann, versammelt 2700 Menschen die ihn hören WOLLEN!
      Aber kennen musste man ihn nicht, er selbst hätte sogar darüber gelacht.
      Gäbe es auf dieser Welt gut mehr Menschen von dieser Sorte.
      Putain, tot ziens, Arno! Du warst ein Großer!

  2. @Sabinchen
    Leider nicht das einzige an Kulturgut, Einzigartigkeit, Lebensstil, ….zu dem ihr keinen Zugang findet. Selbst wenn ihr 30 Jahre hier lebt, könnt ihr nicht aus eurer Haut. Ist halt so. Aber blöd, wenn man sich in seiner Bornierheit selbst permanent im Weg steht und das Beste verpasst.(Trifft natürlich nicht auf euch alle zu)
    Belgien ist viel mehr als Schokolade Bier,Fritten und billiger Kindergarten und Wohraum.
    Holland ist viel mehr als Tulpenund Käse. Mallorca ist viel mehr als Ballermann und Sonnenbrand.
    Open your mind!

  3. Michael Bluhm

    Arno hat mich durch die Jahrzehnte begleitet, für mich war er einzigartig, verspielt und voller Kreativität. Neben seinen Eigenkompositionen hat er auch Songs von anderen Künstlern interpretiert, stets in seiner ihm eigenen Art. Ein gelungenes Beispiel ist hierfür idie Adaption des Abba-Songs „Knowing me Knowing you“, Bon Voyage, R.I.P. Arno

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