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1. FC Saarbrücken schreibt deutsche Fußball-Geschichte: Erstmals ein Viertligist im Halbfinale des DFB-Pokals – Schalke unterliegt Bayern 0:1

03.03.2020, Saarland, Völklingen: Saarbrücken jubelt nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf. Foto: Thomas Frey/dpa

Der 1. FC Saarbrücken hat DFB-Pokal-Geschichte geschrieben und als erster Fußball-Viertligist das Halbfinale des 1935 gegründeten Wettbewerbs erreicht.

In einem irren Elfmeterschießen setzte sich der Regionalligist am Dienstagabend gegen Bundesligist Fortuna Düsseldorf im Viertelfinale mit 7:6 (1:1, 1:1, 1:0) durch.

„Das werden wir erst begreifen, wenn die Auslosung stattfindet. Irgendjemand da oben hat es heute ganz gut mit uns gemeint“, sagte Saarbrückens Trainer Lukas Kwasniok dem Sender Sky und kündigte eine Feier an, „so dass wir wahrscheinlich morgen nicht wissen, wie der Tag heißt“.

Der DFB-Pokal, das Objekt der Begierde. Foto: Shutterstock

Tobias Jänicke hatte Saarbrücken in der 31. Minute in Führung gebracht. Nachdem Rouwen Hennings gegen Ende (83.) mit einem Foulelfmeter an Keeper Daniel Batz gescheitert war, gelang Zanka in der 90. Minute der Ausgleich.

Für den Sieg der Saarländer vor 6.800 Zuschauern in Völklingen sorgte Batz, als er den Elfmeter von Zanka abwehrte. „Es ist absolut surreal. Wenn mein Finger nicht so weh tun würde, würde ich sagen, wir leben in einer Traumwelt“, sagte Batz, der vier Versuche im Elfmeterschießen pariert hatte und zum „Man of the Match“ gewählt wurde.

Der FCS, der seit vier Jahren wegen Baumaßnahmen am Ludwigsparkstadion in Völklingen spielt, steht erstmals seit 1985 wieder im Halbfinale. „Ganz klar, jetzt wollen wir auch nach Berlin“, sagte Jänicke.

Mit dem 1. FC Köln und Jahn Regensburg sowie dem Karlsruher SC hatte der aktuelle Tabellenführer der Regionalliga Südwest ja auch schon einen Erst- und zwei Zweitligisten ausgeschaltet.

Der 1. FC Saarbrücken war 1963 eines der 16 Gründungsmitglieder der Bundesliga. Als Tabellenletzter folgte jedoch umgehend der Abstieg.

Bayern nach 1:0-Sieg auf Schalke wieder im Halbfinale

Der FC Bayern München hat sich auf dem Weg zu seinem 24. Finale im DFB-Pokal auch vom tapfer kämpfenden FC Schalke 04 nicht stoppen lassen.

Drei Tage nach dem denkwürdigen 6:0 im Bundesligaspiel in Sinsheim gab es keine weitere Eskalation im Fan-Streit, der Rekordsieger zog mit einem letztlich verdienten, aber knappen 1:0 (1:0) in die Vorschlussrunde ein und bleibt in allen drei Wettbewerben vertreten.

03.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Gelsenkirchen: Bayerns Serge Gnabry (M) in Aktion gegen Schalkes Torhüter Markus Schubert (l) und Jonjoe Kenny (r). Foto: Bernd Thissen/dpa

Vor rund 62.271 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena ebnete der deutsche Nationalspieler Joshua Kimmich am Dienstagabend mit seinem Tor in der 40. Minute den Weg für die überlegenen Bayern und sorgte für den verdienten neunten Erfolg im zwölften Pokal-Duell mit den Königsblauen, bei denen der Belgier Benito Raman erst in der 64. Minute eingewechselt wurde.

So rückte das sportliche Geschehen wieder in den Vordergrund, nachdem am Wochenende in mehreren Stadien mit Schmähungen gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp sogar Spielabbrüche drohten. So war im Vorfeld der Partie diskutiert worden, dass die Schalker bei entsprechenden Aktionen ihrer Fans gegen Hopp direkt das Spielfeld verlassen könnten.

Dazu kam es nicht, ohne Proteste blieb es aber auch nicht. «Dementer Fußball-Bund – Zusage gegen Kollektivstrafe vergessen – versucht ihr nun uns Fans mit Spielabbrüchen zu erpressen?», war etwa im Schalker Block auf einem der Plakate zu lesen. Die Lage im deutschen Fußball bleibt offensichtlich angespannt. (dpa)

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