Notizen

Die Roten Teufel verlieren nach ganz schwacher Leistung 1:2 in Portugal

Belgiens Nationaltorhüter Thibaut Courtois. Foto: Belga

Die belgische Nationalelf hat in ihrem ersten Länderspiel im EM-Jahr 2016 enttäuscht. Die Roten Teufel unterlagen am Dienstag in Leiria Portugal nach ganz schwacher Leistung mit 1:2.

Der angekündigte große emotionale Moment blieb aus. In Gedenken an die Opfer der Anschläge in Brüssel sollten Belgier und Portugiesen gemeinsam die „Brabançonne“ singen, jedoch sangen nicht einmal die belgischen Nationalspieler mit.

Von einem „Gänsehaut-Moment“ wie dem vom 17. November 2015 nach den Anschlägen von Paris beim Länderspiel England-Frankreich, als das ganze Wembley-Stadion die „Marseillaise“ anstimmte, war man in Leiria weit entfernt. Gleichwohl sah man portugiesische Zuschauer mit einem belgischen Fähnchen in der Hand.

Die Fernsehzuschauer hatten zudem einige Mühe, die beiden Mannschaften auseinanderzuhalten. Die Belgier spielten erstmals in ihren hellblauen Ersatztrikots, die allerdings denen der Portugiesen zum Verwechseln ähnlich waren (siehe dazu Artikel an anderer Stelle).

Portugals Superstar Cristiano Ronaldo (Archivbild) erzielte das 2:0. Foto: Shutterstock

Portugals Superstar Cristiano Ronaldo (Archivbild) erzielte das 2:0. Foto: Shutterstock

Nationaltrainer Marc Wilmots musste für das Spiel in Leiria auf zahlreiche Leistungsträger verzichten. Vor der Begegnung hatte er jedoch deutlich gemacht, dass Belgien auch ohne De Bruyne, Eden Hazard, Kompany, Benteke, Alderweireld und Vertonghen eine spielstarke Mannschaft aufbieten werde. In der belgischen Startelf stand mit Guillaume Gillet ein ehemaliger Spieler der AS Eupen:

Courtois – G. Gillet, Denayer, Lombaerts, Vermaelen – Witsel, Fellaini, Nainggolan – Mertens, R. Lukaku, Chadli.

Nach der ersten Halbzeit war die von Wilmots versprochene spielstarke belgische Mannschaft allerdings weit und breit nicht zu sehen. Nur Torhüter Courtois verdiente eine gute Note, alle anderen Rote Teufel blieben weit unter ihren Möglichkeiten.

Ohne Courtois, der im ersten Durchgang mit mehreren Paraden glänzte, hätte Portugal zur Pause nicht 2:0 geführt, sondern 4:0 oder 5:0. Es war die schlechteste Halbzeit der Roten Teufel seit langer Zeit.

Nani (20.) und Ronaldo (40.) erzielten die beiden Treffer für die Portugiesen in der ersten Halbzeit. Belgien brachte es gerade mal zu einem Torschuss durch Mertens (37.).

Im Fußballstadion von Leiria (Bild) fand das Länderspiel Portugal-Belgien statt. Foto: Shutterstock

Im Fußballstadion von Leiria (Bild) fand das Länderspiel Portugal-Belgien statt. Foto: Shutterstock

In der zweiten Halbzeit konnte sich die belgische Nationalmannschaft etwas steigern, was aber auch damit zu tun hatte, dass die Portugiesen weniger Druck entwickelten als im ersten Durchgang.

Nach einer Stunde Spielzeit nahm der portugiesische Trainer sogar seinen Star Ronaldo aus dem Spiel. Und prompt gelang Belgien der Anschlusstreffer durch eine Co-Produktion der Brüder Jordan (Flankengeber) und Romelu Lukaku (Vollstrecker).

Danach tat sich bis auf mehrere Spielerwechsel nicht mehr viel. Es blieb beim verdienten 2:1-Sieg der Portugiesen. Für die Roten Teufel und Trainer Marc Wilmots bleibt bis zur EM noch viel zu tun.

Belgien darf sich derweil damit trösten, dass andere Nationalmannschaften auch verloren haben, so zum Spiel Belgiens Gruppengegner Italien (1:4-Niederlage in Deutschland), aber auch die Schweiz (0:2 gegen Bosnien), England (1:2 gegen Holland), Russland (2:4-Niederlage in Frankreich) und Österreich (1:2 gegen die Türkei). Die beiden anderen Gruppengegner der Belgier mussten sich mit einem Unentschieden begnügen (Schweden 1:1 gegen Tschechien und Irland 2:2 gegen die Slowakei). (cre)

Siehe auch Artikel „Keine Begeisterung für die neuen Ersatztrikots der belgischen Nationalelf“

28 Antworten auf “Die Roten Teufel verlieren nach ganz schwacher Leistung 1:2 in Portugal”

  1. Ostbelgien Direkt

    ZUSATZINFO: Belgien darf sich damit trösten, dass andere Nationalmannschaften auch verloren haben, so zum Spiel Belgiens Gruppengegner Italien (1:4-Niederlage in Deutschland), aber auch die Schweiz (0:2 gegen Bosnien), England (1:2 gegen Holland), Russland (2:4-Niederlage in Frankreich) und Österreich (1:2 gegen die Türkei. Die beiden anderen Gruppengegner der Belgier mussten sich mit einem Unentschieden begnügen (Schweden 1:1 gegen Tschechien und Irland 2:2 gegen die Slowakei).

    • Peter Müller

      Was wollen Sie uns damit sagen; Hier geht es um die Belgiesche Nationalmannschaft.. So ein kappes den Sie hier scheiben. Belgien ist noch weit weg, von da, wo Sie gerne hin möchten. Aber so eine unnötige und blödsinnige Weltrangliste vernebelt bei vielen die Realität.

  2. Rundes Leder

    Dieses Spiel sollte man nicht über bewerten. Es war ein stink normales Freundschaftsspiel, nicht mehr und nicht weniger. Da sollte man alleine sehen, die vielen Ersatzspieler, es fehlten sehr wichtige Stützen in der Abwehr und Mittelfeld. Vom Resultat war es in Ordnung. Einige junge Spieler, wie der Jordan Lukaku, Denayer zeigten das mit ihnen in Zukunft zu rechnen ist. Vor allem der Radja Naingolan imponiert mir immer mehr. Schnelligkeit, Kampf und gute Schusskraft sind sein Eigen. Ich habe Vertrauen in das Team. Übrigens: Deutschland verliert gegen England, England verliert auch zu Hause gegen Holland welches nicht mal zur EM fährt, und Italien verliert Haushoch gegen Deutschland! Daher „Ball flach halten“.Es wird schon werden!

  3. anti-aspire

    Grottiger Kick, zugegen nur mit B-Elf, aber von den Reservisten hat sich keiner hervorgetan. Courtois stark, Radja und Romelou ordentlich, Witsel und Fellani wie gewohnt inkompatibel.Warum Willi Dembele, der bei den Spurts richtig stark aufspielt, keine echte Chance gibt, bleibt sein Geheimnis. Der spielt zumindest nach vorne

  4. Gerhards

    Bei der letzten WM haben hier alle noch getönt wie toll unser Team ist. In der belgischen Presse wurde dann alles bejubelt und die Fans sahen sich schon fast im Finale.Die Realität sah anders aus. Nüchtern betrachtet,wer mich kennt weiß das dies selten vorkommt, muss man sehen das wir mit den großen nicht auf Augenhöhe sind und waren. Nur nüchtern macht die Realität keinen Spaß, so ist die Lage in La Belgique und deshalb Allez les belges! Prost.

    • positiv denken

      Zitat: „Nüchtern betrachtet,wer mich kennt weiß das dies selten vorkommt, muss man sehen das wir mit den großen nicht auf Augenhöhe sind und waren“

      Auf Entzug :-) ? Welche Großen ? Ehemalige ja – aber aktuell ?

      Was sollten unsere Jungs auch groß reissen.
      Wenn man die, dank Adidas, in Radfahrerkostüme steckt …mit der Fahne falsch rum auf dem Bauch.
      Hat mal jemand genau hingeguckt, vielleicht hat ihnen Adidas dazu auch Radfahrerschuhe angedreht ?

  5. Peter Müller

    Das, hätten wir gegen die USA Offensiver oder Defensiver gespielt dann ……..
    Fakt ist das Belgien eine sehr gute Generation an Fussballer hat; da sind einige sehr gute Leute. Nur muss jeder sein Ego zurückstellen wenn es die Nationalmannschaft betrifft. So Arroganten typen wie De Bruyne sollten Fussball spielen, dann klappt das auch. Ich hoffe, dass das der Trainer hin bekommt. Dann ist alles möglich.

    • anti-aspire

      „Ich hoffe, dass das der Trainer hin bekommt.“
      Wilmots ist ein klasse Motivator, ein Typ, mit sehr hohem Identifikationsfaktor fürs Fußballvolk und ein echter Profi, dem es gelungen ist, das Team zu einen und das Schiff auf Kurs zu bringen (und alle Störenden im erweiterten Trainerstab über Bord zu werfen). Seinem Vorbild Stevens nacheifernd, gibt er sich gerne als entschlossen-autoritärer Alleinentscheider, auch wenn er zahlreiche seiner Aussagen und Entscheidungen der letzten Jahre später relativiert oder komplett über den Haufen geworfen hat (was an sich ja auch nicht arg ist). Aber ein begnadeter Taktiker ist er zweifellos nicht, sein Spielsystem ist total starr, unflexibel und für halbwegs organisierte Gegner leicht durchschaubar. Großartigen Fußball, der bei dem geballten Talent in der Mannschaft ab und an drin wäre, haben wir in der erfolgreichen Ära Wilmots kaum gesehen. Gegen wirklich gute Teams (Kolumbien, Argentinien) wurden keine Lösungen gefunden, viele der Erfolge während der WM und der fußballerisch grausigen EM-Quali basierten einfach auf dem enormen Einzelkönnen im Kader. Für den neutralen Beobachter (der ich allerdings nicht bin) waren sie in der Regel sehr langweilig, bisweilen auch Zumutungen (Russland, Korea, letzten beiden Wales-Spiele, in Bosnien, in Zypern…) Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich bei der EM daran etwas ändern wird, auch wenn es schön wäre. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn Willi danach wirklich ginge, wie immer wieder kolportiert wird. Mit einem Trainer, der taktisch annähernd das Niveau der Mannschaft hat, könnte wirklich noch etwas aus dieser großartigen Generation werden.

  6. Loch im Netz

    Wir sind Nr 1 oder 2 in der Welt, für mich bedeutet das überhaupt nichts ! Die EM wird schwierig, die Gruppe ist nicht gerade leicht… ich traue unseren Teufel den 1. Platz zu, unter der Bedingung, dass ALLE Mann an Bord sind (also kein Verletzter) und dass sie kämpfen bis zum umfallen. Ich glaube jedoch, dass wir nicht weiter als das Viertel-, höchstens Halbfinale kommen… am Ende siegt entweder Frankreich… oder Deutschland.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern