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Rote Teufel nur 2:2 (trotz 2:0-Führung) gegen Elfenbeinküste

Marouane Fellaini (Nummer 8) erzielt per Kopf das 1:0. Foto: Belga

Die belgische Fußball-Nationalmannschaft hat in ihrem Länderspiel gegen die Elfenbeinküste nach einer 2:0-Führung nur 2:2 gespielt. Fellaini (18.) und Nainggolan (51.) erzielten im ausverkauften König-Baudouin-Stadion in Brüssel die Treffer für die Roten Teufel.

Nationaltrainer Marc Wilmots verzichtete zunächst auf seinen Superstar Eden Hazard, der in England viele Pflichtspiele für Chelsea bestritten hat und deshalb geschont werden sollte – im Gegensatz zu Marouane Fellaini, der erst seit kurzer Zeit bei Manchester United zu regelmäßigen Einsätzen kommt. Auch die Republik Elfenbeinküste startete ohne ihren Star Didier Drogba.

In den ersten Minuten dieses Länderspiels überließen die Roten Teufel zunächst den Gästen die Initiative. Die Elfenbeinküste kombinierte sehr gut, aber gefährlich waren die Afrikaner nicht.

Kompany im ersten Durchgang überragend

Nach einer kurzen Beobachtungsphase nahmen dann die Belgier das Heft in die Hand. In der 16. Minute hatte Fellaini bereits das 1:0 auf dem Fuß, doch konnte ein Abwehrspieler der Elfenbeinküste mit mehr Glück als Verstand den Schuss zur Ecke abwehren.

Vincent Kompany gehörte wieder zu den besten Belgiern. Foto: dpa

Vincent Kompany gehörte wieder zu den besten Belgiern. Foto: dpa

Weniger als zwei Minuten später hatte Fellaini aber schon seine Revanche: Nach einem Eckstoß von Mertens köpfte der Spieler von Manchester United den Ball ins gegnerische Tor, 1:0.

In der 21. Minute war Mertens nach guter Einzelleistung dem 2:0 nahe, doch vereitelte der Schlussmann der Gäste die Chance mit einer Klasseparade. Eine weitere Möglichkeit bot sich den Belgiern in der 36. Minute, als – ähnlich wie beim 1:0 – Fellaini wieder nach einem Eckball von Mertens zum Kopfball kam. Diesmal jedoch ging der Ball übers Tor.

Im belgischen Team wusste bis dahin – neben Fellaini und Mertens – vor allem Kompany zu überzeugen. Der Kapitän lieferte eine überragende erste Halbzeit.

Hazard verletzt sich bei seiner ersten Szene

Zur Halbzeit nahm Coach Wilmots drei Wechsel vor: Lombaerts kam für Van Buyten, Vanden Borre für Alderweireld und Nainggolan für Fellaini. Bei der Elfenbeinküste wurde Stürmerstar Drogba eingewechselt.

Eden Hazard kam erst nach einer Stunde zum Einsatz. Foto: dpa

Eden Hazard kam erst nach einer Stunde zum Einsatz. Foto: dpa

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Roten Teufel sogleich die Initiative. In der 49. Minute vergab Benteke nach Zuspiel von Mirallas eine tausendprozentige Chance. Die Zeitlupe zeigte jedoch, dass der Ball ihm wegen des einigermaßen holprigen Platzes vom Fuß sprang.

Die Belgier ließen nicht locker, und nur zwei Minuten später gelang dem eingewechselten Nainggolan das 2:0. Die Rückennummer 13 hatte dem Spieler des AS Rom Glück gebracht, als der Ball bei einer vermeintlichen Flanke nach innen direkt ins Tor ging.

Belgier verlieren nach einer Stunde den Faden

Nach gut einer Stunde kam dann endlich der vom Publikum frenetisch geforderte Eden Hazard ins Spiel. Der Spieler des FC Chelsea verletzte sich jedoch bei seiner ersten Aktion.

Trainer Marc Wilmots. Foto: RTBF

Trainer Marc Wilmots. Foto: RTBF

Den Fans der Belgier im König-Baudouin-Stadion und an den Bildschirmen stockte der Atem.  Zum Glück konnte der Publikumsliebling weiterspielen.

Man mag gar nicht daran zu denken, was passieren könnte, wenn die Roten Teufel bei der WM auf Schlüsselspieler wie Hazard, Kompany oder Courtois verzichten müssten.

Durch die vielen Wechsel – es kamen noch Lukaku für Benteke und Pocognoli für Vertonghen – schienen die Roten Teufel den Faden verloren zu haben. Nainggolan wirkte ziemlich nervös.

Defensive zweimal nicht konzentriert genug

In der 74. Minute waren die Belgier nicht konzentriert genug bei der Sache, als Drogba nach einer Flanke von rechts der Anschlusstreffer gelang. So stand es nur noch 2:1.

Die Belgier waren bemüht, das 2:1 über die Zeit zu retten. In der Nachspielzeit musste dann Torhüter Courtois trotzdem ein zweites Mal hinter sich greifen: Gradel erzielte das 2:2. Wieder war die Defensive nicht im Bilde. Die Belgier waren am Ende verständlicherweise etwas frustriert.

Fazit: Die erste Halbzeit der Roten Teufel war sehr gut, die zweite aber schwach. Bis zum WM-Start bleiben noch drei Länderspiele gegen Luxemburg, in Schweden und gegen Tunesien. (cre)

16 Antworten auf “Rote Teufel nur 2:2 (trotz 2:0-Führung) gegen Elfenbeinküste”

  1. Meckerer

    Auf die Gefahr hin, einigen Fans der Roten Teufel den Spaß zu verderben, nur soviel: Seit der Qualifikation in Serbien hat Belgien 4 Länderspiele bestritten, alle vier zu Hause: 2 endeten remis (gegen Wales und Elfenbeinküste) und 2 gingen verloren (gegen Kolumbien und gegen Japan). Klar, es ging um nichts, aber trotzdem kann man verstehen, dass einige Fans, zu denen ich mich zähle, sich langsam Sorgen machen.

  2. Meckerer

    Das Spiel gegen die Elfenbeinküste war dem gegen Wales sehr ähnlich: Auch gegen Wales wurde kurz vor Schluss der Sieg leichtfertig verspielt. Damals wurde als Entschuldigung bemerkt, durch den Druckabfall nach dem Erreichen der Qualifikation einige Tage vorher habe den Spielern am Ende die Konzentration gefehlt. Dies kann für das Spiel gegen die Elfenbeinküste aber nicht als Erklärung gelten. Nun ja, wollen wir mal positiv bleiben! Wie sagte Wilmots vor dem Spiel: Die Spiele, die wirklich wichtig sind, sind die in Brasilien. So ist es!

  3. Wilmots hätte nicht all diese Wechsel vornehmen müssen. Nach den Niederlagen gegen Kolumbien und Japan wäre ein Sieg jetzt gut gewesen fürs Selbstvertrauen. Also hätte die beste Elf von Beginn an spielen sollen. Drei Wechsel hätten gereicht.

    • Dieser Meinung schließe ich mich an. Nach den 6 Wechsel war es eine ganz andere Mannschaft, die so in dieser Konstellation noch nie gespielt hat. Die Leistung in der zweiten Halbzeit kann man nicht mit der der ersten Halbzeit vergleichen, geschweige denn mit dem Niveau für die WM.
      Ein Sieg wäre sehr hilfreich für die Motivation gewesen, aber wann sonst als in Freundschaftsspielen kann man solche Resiken eingehen? Bestimmt nicht in der WM.

  4. Moralapostel

    Auch wenn die Fans der Roten Teufel das nicht gerne hören, weil sie unbedingt Party machen wollen, wenn Belgien bei der WM so spielt wie in den letzten Länderspielen, dann fürchte ich, dass die Roten Teufel heilfroh sein können, wenigstens das Achtelfinale zu erreichen. Mehr wäre nicht drin. Stand 6.3.2014.

  5. Ich finde es gut, dass Mac Wilmots in diesem Spiel nochmal einige Sachen getestet hat (z.B. Vanden Borre und Nainggolan). Nainggolan halte ich für eine Alternative im Mittelfeld und von Vanden Borre war ich ziemlich enttäuscht.
    Wir hätten das ohne die Wechsel und bei einer besseren Chancenverwertung locker gewonnen, das weiss auch Wilmots.

    Die wichtigen Testspiele kommen noch gegen Tunesien und Schweden. Dort wird wohl zu grossen Teilen die WM-Elf spielen und die Mannschaft wird Selbstvertrauen bekommen. Gegen Luxemburg sowieso.

    Die Mannschaft sollte nicht wegen dem Ergebnis so schlechtgeredet werden…

  6. @Moralapostel: Spiel gesehen gestern? klar dauert ein Spiel 90 Minuten – aber wenn es um was geht wird man wohl nicht so wild wechseln und testen wie es gestern der Fall war… die ersten 60 Minuten waren nah an Weltklasse
    @ Unparteiischer: warum nicht testen – jetzt ist noch der moment, wo man ne Alternative für die eine oder andere Position finden kann – Das Gerüst steht eh

  7. Belgien war 20 Jahre bei keiner WM mehr dabei. Die heutige Mannschaft ist hochtalentiert, aber unerfahren. Erfahrung ist bei so einem Turnier sehr wichtig. Das sieht man bei Deutschland. Man sollte also nicht zuviel erwarten. Die Euro 2016 ist da schon eine viel günstigere Gelegenheit.

  8. Scheich Abdul Klappstuhl

    Man hat gesehen das der 2. defensive Anzug nicht passt (Grosse Schwäche bei Standards ) aber die die erste Stunde waren wir klar besser haben aber leider vergessen das Match zu „töten“ Ich bin zuversichtlich unsere „Teufel“ erreichen das Viertelfinale wenn die Hauptkteure in der Verteidigung nicht verletzt oder sind

    Go Belgium Go
    Salem Aleikum beim Barte des Propheten

  9. gerhards

    Liebe Teufel, diesmal muss es klappen! Ich habe gegen meine Kinder gewettet, das wir vor Deutschland kommen. Ich habe jetzt schon über 20 Jahrelang gegen unsere Deutschlandfans hier im Ort und das sind tatsächlich alles Belgier, verloren. Also Aufgehts rote Teufel!! Pappa Gerhards will diesmal gewinnen.

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