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Rote Teufel gewinnen 1:0 gegen Japan, aber überzeugen immer noch nicht – Dänemark bei WM

Kevin De Bruyne ist für die Roten Teufel ein Schlüsselspieler. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Die belgische Fußball-Nationalelf hat ihr letztes Länderspiel gewonnen, aber keineswegs überzeugt. Die Roten Teufel besiegten am Dienstag in Brügge die Nationalelf Japans mit Mühe 1:0 durch ein Tor von Romelu Lukaku, der jetzt der erfolgreichste belgische Nationalspieler aller Zeiten ist.

Für diese Partie im Jan-Breydel-Stadion bot Nationaltrainer Roberto Martinez im Vergleich zu der Elf von Freitag gegen Mexiko eine auf mehreren Positionen veränderte Anfangsformation auf.

Kevin De Bruyne, der nach dem Mexiko-Spiel deutlich Kritik an Martinez und seiner Taktik geübt hatte, war dabei, während Eden Hazard geschont wurde.

Romelu Lukaku (rechts, hier gegen Mexiko) ist seit Dienstag mit 31 Toren der alleinige Torerekordhalter bei den Roten Teufeln. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Ein Hazard stand trotzdem auf dem Rasen in Brügge, nämlich der Gladbacher Thorgan Hazard. Martinez entschied sich auch für eine zu zwei Dritteln veränderte Dreier-Abwehr mit dem Ex-Eupener Christian Kabasele, Thomas Vermaelen und Jan Vertonghen.

Eine Veränderung gab es auch zwischen den Pfosten: Simon Mignolet nahm den Platz von Thibaut Courtois ein.

Die belgische Startelf war die folgende: Mignolet – Kabasele, Vermaelen, Vertonghen – Witsel, Meunier, De Bruyne, Chadli -T. Hazard, Mertens – R. Lukaku.

Die belgische Mannschaft hatte im ersten Durchgang zwar die besten Chancen durch De Bruyne (8.), Lukaku (13. und 18.) und noch einmal De Bruyne, aber das Spiel der Belgier war viel zu langsam. Die Abwehr machte einen stabileren Eindruck im Vergleich zu der Begegnung von Freitag gegen Mexiko, was zum Großteil der Rückkehr von Vertonghen zu verdanken war.

Eden Hazard für Belgien unersetzlich

De Bruyne war nach seiner Kritik an Martinez sichtlich bemüht, das gute Beispiel zu zeigen, was ihm einige Male auch gelang. Das war dann der De Bruyne von Manchester City.

Schmerzlich vermisst wurde Eden Hazard, der im belgischen Team wirklich unverzichtbar ist.

Romelu Lukaku (links) und Dries Mertens (hier gegen Mexiko). Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

In der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs gab es noch weniger Höhepunkte als in der ersten Halbzeit. Nach 65 Minuten waren von den Rängen des Jan-Breydel-Stadions sogar Pfiffe zu hören. Bis zur 70. Minute hatte sogar Japan die größte Chance durch Morioka von Waasland-Beveren.

In der Zwischenzeit waren Dries Mertens durch Kevin Mirallas und Kevin De Bruyne durch Moussa Dembélé ersetzt worden.

In der 72. Minute gab es dann doch noch ein Highlight, als Lukaku nach toller Vorbereitung von Chadli per Kopfball das 1:0 erzielte und dadurch mit 31 Toren alleiniger Torerekordhalter der belgischen Nationalelf wurde.

In der Folgezeit konnten sich die Belgier bei Schlussmann Mignolet bedanken, der zwei Mal die Japaner am Ausgleich hinderte. So blieb es beim 1:0. Fazit: Bis zur WM bleibt noch viel zu tun. Ohne Vincent Kompany und Eden Hazard tut sich die belgische Mannschaft sehr schwer.

Dänemark qualifiziert sich für Fußball-WM

Dänemark hat sich als letztes Team aus Europa für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland qualifiziert. Auch dank des dreifachen Torschützen Christian Eriksen gewannen die Dänen am Dienstagabend mit 5:1 in Irland und sicherten sich nach dem 0:0 im Hinspiel souverän und verdient ihre fünfte WM-Teilnahme.

Dänemarks Torschütze Christian Eriksen jubelt nach dem dritten Tor für Dänemark. Foto: Peter Morrison/AP/dpa

Binnen drei Minuten drehten die Dänen in Dublin einen 0:1-Rückstand durch die Treffer von Andreas Christensen (29. Minute) und Eriksen (32.).

Vor allem Mittelfeldspieler Eriksen von Tottenham Hotspur sorgte dann mit seinen weiteren Toren (63./74.) dafür, dass Dänemark erstmals seit 2010 wieder zur Endrunde reisen darf. Nicklas Bendtner (90.) besorgte den Endstand. Die Gastgeber waren durch Shane Duffy (6. Minute) früh in Führung gegangen. Anders als bei diesem Torfestival der Dänen hatten sich die beiden Kontrahenten am Samstag in Kopenhagen über weite Strecken vorsichtig abgetastet.

Lediglich zwei WM-Plätze sind jetzt noch offen. Nach dem torlosen Hinspiel hat Australien am Mittwoch (10.00 Uhr/MEZ) Heimrecht gegen Honduras. Peru empfängt in der Nacht zum Donnerstag Außenseiter Neuseeland ebenfalls nach einem 0:0. (cre/dpa)

13 Antworten auf “Rote Teufel gewinnen 1:0 gegen Japan, aber überzeugen immer noch nicht – Dänemark bei WM”

  1. Rundes Leder

    Der sich so nennende „Sportreporter von OD“ macht es zu einfach! Da fehlten wohl noch einige mehr wie der Eden und der Vincent?! Oder waren: Alderweireld, Carassco und Naingolan auch auf dem Feld?! Sehr schwacher Kommentar, vom Fachmann!?

    • Ostbelgien Direkt

      @Rundes Leder: Auf die derzeit prekäre Verfassung der belgischen Fußball-Nationalmannschaft wird OD noch näher eingehen. Wenn Sie nicht die Kommentare der Experten auf der RTBF nach dem Spiel gesehen haben, sollten Sie sich die Berichte und Analysen in der Inlandspresse von heute zu Gemüte führen. Auch die laute Kritik von De Bruyne vor wenigen Tagen ist ein Alarmzeichen. Belgien hat sich zwar problemlos qualifiziert, aber in der leichtesten Gruppe von allen. Das sieht man daran, dass Gruppenzweiter Griechenland in den beiden Playoff-Spielen gegen Kroatien nicht den Hauch einer Chance hatte. Es stimmt zwar, wie ein anderer Kommentator hier meinte, dass sich auch Deutschland gestern schwer getan hat, aber gegen Frankreich, derzeit 7. der Weltrangliste. Belgiens Gegner Japan ist 44. Tatsache ist, dass man im Vergleich zur EM 2016, als Wilmots noch Trainer war, so gut wie keine Fortschritte erkennen kann. Das größte Problem ist die Abwehr: Kompany ist andauernd verletzt, und Vermaelen hat keine Spielpraxis in Barcelona. Hinzu kommt, dass De Bruyne im Nationaltrikot weit unter seinen Leistungen von Manchester City bleibt. Ist ein Rätsel. De Bruyne ist bei den Roten Teufeln irgendwie ein Fremdkörper. Der einzige, der wirklich immer gute Leistungen bringt, ist Eden Hazard (war gestern in der Tat nicht dabei). Belgien kann nur beten, dass sich Hazard nicht vor der WM verletzt. Sportliche Grüße.

      • @ OD

        Was erwarten Sie von einem Testspiel? Wie der Name schon sagt geht es darum Formationen zu testen. In den seltensten Fällen spielen die Mannschaften auf dem Turnier in der gleichen Zusammensetzung.
        Dazu kommt das die Spieler mit ihren Vereinsmannschaften mitten in der Saison sind. Keiner riskiert da wegen eines solchen Spieles, bei dem es um nichts geht, eine Verletzung demnach geht auch keiner an oder über seine Grenzen.
        Sie schreiben;“ Auf die derzeit prekäre Verfassung der belgischen Fußball-Nationalmannschaft …..“
        Ich vermute sehr stark die Italiener oder Holländer wären froh wenn ihre Nationalmannschaften in einer derart „prekären Verfassung“ wären.

        • Ostbelgien Direkt

          @EdiG: Ich vermute mal, dass Sie das Spiel gestern nicht gesehen haben, doch unabhängig davon, sei daran erinnert, dass Italien in einer Gruppe mit Spanien war (wobei nur der Gruppensieger direkt qualifiziert war) und Holland in einer Gruppe mit Frankreich und Schweden. Gruß

          • Rundes Leder

            Es ist schon sehr spannend, Ihr Dialog, Herr Cremer, mit dem Alleskenner EdiG? Sie beide würden die allerbesten Bundestrainer abgeben? Und dann Ihre Erklärung zu Holland, was soll das denn? Holland war ja auch in einer Gruppe wo nur der Gruppenerste direkt qualifiziert war, oder etwa nicht!? Leider wurden sie dann nur dritter in ihrer Gruppe. Und Argentinien!? Auch nur mit Ach und Krach dabei so gerade noch. Den Belgiern fehlt die schnelle und moderne Art des Spiels. Alles ist zu langsam und behäbig. Fage mich was ein Kabasele da soll, nur Quer- und Rückpass, sonst fast nichts kreatives. War ja nur ein Testspiel, daher!? Mal langsam mit Ihren schlauen Ratschlägen.

            • Richtig, Rundes Leder: Den Belgiern fehlt die schnelle und moderne Art des Spiels. Alles ist zu langsam und behäbig.

              Man braucht nur Real Madrid anzuschauen, wenn man sich abschauen will, wie moderner, schneller Fußball geht.

  2. Man sollte Freundschaftsspiele nicht überbewerten, aber auch nicht unterschätzen. In meinen Augen haben die Profis immer ihre Vereine im Hinterkopf: da steckt das Geld und nicht in einem Nationalteam. Da spielt man gerne mit gezogener Bremse (Verletzungsgefahr droht!) In der Tat erreicht De Bruyne nicht sein Niveau wie in Manchester; aber er bleibt in meinen Augen ein wertvoller Spieler in der Nationalmannschaft. Ob BE nun in einer starken oder schwachen Gruppe sich qualifiziert hat ist doch nun wirklich nicht so ausschlaggebend. Jedes Spiel muss gespielt werden, auch gegen vermeidliche kleinere Gegner. Und die haben Spieler, die Erfahrungen im Ausland sammeln. In der Tat ist die Abwehr nicht sattelfest. Da sollte man wirklich mal abwarten. Gestartet wird am 10.6.2018! Und Totgesagte leben bekanntlich länger.

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