Notizen

Rote Teufel bestreiten heute in Brüssel 127. Derby gegen Holland (20.45 Uhr, La Une)

15.10.2018, Belgien, Brüssel: Arnaut Danjuma Groeneveld (M) vom FC Brügge in Aktion während einer Trainingseinheit der Nationalmannschaft der Niederlande (Oranje) vor dem Länderspiel gegen Belgien. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Die belgische Fußball-Nationalelf bestreitet heute Abend (20.45 Uhr) in Brüssel ein Länderspiel gegen Holland. Diese Partie zählt nicht für die Nations League, es geht also um nicht viel, aber ein Derby zwischen den Roten Teufeln und Oranje ist nie ein ganz normales Spiel.

Zum 127. Mal treten die Fußball-Rivalen Belgien und Holland gegeneinander an. Die Derbys zwischen den beiden Flachländern haben eine große Tradition. Lange Zeit fanden sie im Bosuil-Stadion in Antwerpen statt, das für die Nachbarduelle zumeist ausverkauft war.

In den 126 Begegnungen, die bisher zwischen Belgien und den Niederlanden stattfanden, gewannen die Roten Teufel 41 Mal. 55 Mal gab es eine Niederlage, und 30 Mal trennte man sich mit einem Unentschieden, so auch beim letzten Spiel am 9. November 2016 in Amsterdam, das 1:1 endete.

15.10.2018, Brüssel: Ronald Koeman (l), Cheftrainer der Nationalmannschaft der Niederlande, vor einer Trainingseinheit der niederländischen Nationalmannschaft (Oranje) vor dem Länderspiel gegen Belgien. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Unvergessen sind dabei die Qualifikationsspiele für die WM 1974 in Deutschland sowie für die WM 1978 in Argentinien, als sich Holland zwei Mal für die Endrunde qualifizierte.

1974 schied Belgien sogar aus, ohne ein einziges Gegentor in der gesamten Qualifikation kassiert zu haben. Beide Spiele gegen Holland endeten 0:0, wobei im Rückspiel in den Niederlanden Jan Verheyen (Vater von Gert Verheyen) kurz vor Schluss einen Treffer per Freistoß erzielte, der jedoch zu Unrecht aberkannt wurde. Sonst hätte man Johan Cruyff bei der WM 1974 gar nicht gesehen…

In Erinnerung ist aber vor allem das Entscheidungsspiel vom 20. November 1985 in der WM-Qualifikation geblieben, als Georges Grun im Rückspiel in Rotterdam kurz vor Schluss Belgien zur WM nach Mexiko köpfte.

Belgien verlor zwar mit 1:2, doch durch den 1:0-Sieg im Hinspiel nahmen die Roten Teufel an der WM-Endrunde 1986 teil, die sie sensationell als Vierter beendeten.

13.10.2018, Niederlande, Amsterdam: Virgil van Dijk aus den Niederlanden gestikuliert. Foto: Ina Fassbender/dpa

Zu erwähnen ist zudem der 1:0-Sieg der Belgier bei der WM 1994 in den USA durch ein Tor von Philippe Albert. In diesem Spiel war Belgiens Torhüter Michel Preud’homme der „Man of the match“, denn der heutige Coach von Standard Lüttich brachte in dem Hitzespiel in Orlando die Holländer mit einer Glanzparade nach der anderen schier zur Verzweiflung. Preud’homme wurde 1994 zum Welttorhüter des Jahres gewählt.

Seit einigen Jahren hat sich das Kräfteverhältnis zwischen beiden Ländern gewaltig geändert. Inzwischen ist Belgien die bessere Fußballnation. Während Oranje, WM-Dritter 2014, die Qualifikation für die EM 2016 und die WM 2018 verpasste, wurden die Roten Teufel in Russland WM-Dritter.

Belgien ist heute die Nummer 1 in der FIFA-Weltrangliste. Die Niederlande liegen derzeit auf Platz 17.

Indes wächst in Holland eine neue Generation heran. Mit Memphis Depay, Virgil van Dijk, Stefan de Vrij, Frenkie de Jong und Matthijs de Ligt hat Bondscoach Ronald Koeman große Talente zur Verfügung. Der 3:0-Sieg gegen Deutschland am letzten Samstag in der Nations League war ein erstes Ausrufezeichen. (cre)

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern