Gesellschaft

Rosenmontag: Trump als Horrorclown, Höcke als Nazi – Auch Hanau wurde im Karneval „närrisch kommentiert“

Bild links - 24.02.2020, Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Motivwagen Donald Trump steht auf der Straße vor Beginn des Rosenmontagszugs. Bild rechts - 24.02.2020, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Ein Motivwagen Thüringen und Björn Höcke steht auf der Straße vor dem Rosenmontagszug. Fotos: Oliver Berg/dpa - Bernd Thissen/dpa

US-Präsident Donald Donald Trump als Nero und als Horrorclown, Björn Höcke als Nazi und „Fridays for Future“-Aktivisten an den Spitzen des Kölner Doms – die Umzüge am Rosenmontag waren in diesem Jahr sehr politisch. Auch der erst wenige Tage zurückliegende Anschlag von Hanau wurde aufgegriffen.

Mit den Rosenmontagszügen erreichte der Straßenkarneval an diesem Montag seinen Höhepunkt. Dabei wurden die satirischen Wagen 2020 vielleicht noch politischer als sonst. Auch der erst wenige Tage zurückliegende mutmaßlich rechtsextremistische Anschlag von Hanau wurde im Kölner und im Düsseldorfer Zug aufgegriffen.

24.02.2020, Nordrhein-Westfalen, Köln: Der Motivwagen „Uns Hätz schleiht för Hanau“ zum Anschlag von Hanau steht auf der Straße vor dem Rosenmontagszug. Foto: Oliver Berg/dpa

„Wir werden das Thema, so schrecklich und traurig es ist, närrisch kommentieren“, sagte der Düsseldorfer Wagenbauer Jacques Tilly der Deutschen Presse-Agentur vor dem Start des Zuges. „Unsere politischen Werte werden in ihrem Kern angegriffen, das kann der Düsseldorfer Karneval nicht verschweigen. Wir haben es uns immer schon zur Aufgabe gemacht, alles, was in der Luft liegt, was die Menschen bewegt, auch aufzugreifen. Wir bedienen ja nicht nur die schönen Seiten, wir machen nicht nur Schunkelei, sondern wir fangen ein, was die Menschen gerade fühlen, wie die Kollektiv-Psyche aufgestellt ist.“

Weitere Themen waren der Machtkampf in der CDU und der Klimawandel. Auf einem Kölner Wagen hingen „Fridays for Future“-Aktivisten an den Spitzen des Doms – der Rest war im Wasser versunken. Auch US-Präsident Donald Trump war wieder mit von der Partie: in Köln als Horrorclown, in Mainz als römischer Kaiser Nero. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

26 Antworten auf “Rosenmontag: Trump als Horrorclown, Höcke als Nazi – Auch Hanau wurde im Karneval „närrisch kommentiert“”

  1. Christophe Nix

    Höcke = politische Person des öffentlichen Lebens
    Juden = politisch verfolgte Minderheit

    Das eine ist eine politische Karrikatur das andere eine Diffamierung einer Bevölkerungsgruppe.

  2. Also : Höcke = Nazi; Nazi = Höcke; Höcke nicht so schlimm, Nazi also auch nicht so schlimm. Nach „Je suis Charlie“ bekommen wir dann vielleicht ein „Je suis Nazi“.
    Indem man den Begriff „Nazi“ für alles und jeden gebraucht beschönigt man die Geschichte.

    • Alfons van Compernolle

      Ich glaube nicht, dass man im Falle dieses (un)netten in Hessen verbeamteten Geschichtslehrer auch nur ansatzweise , etwas Verharmsen kann. Das ist ein „Neo-Goebbels“ der uebelsten Kategorie Mitmensch. Verbeamteter Realschullehrer fuer Geschichte und Sport !
      Als Eltern eines seiner Schueler , wuerde ich mir massive Sorgen um das „geistige & physische“ Wohlergehen machen. Ich kann mir gut vorstellen, wie Hoecke seine politische Einstellung geschichtsverdrehend den Schuelern eintrichtert. War damals in den Schulen nicht anders ,
      und im Sport gibt es dann wohl zur Ertuechtigung von Geist und Koerper Wehrkampfsport , wie bei der HJ und spaeter in der DDR bei der FDJ !!

      • Jockel F.

        Hätte, könnte, würde.
        Haben Sie eigentlich noch was anderes auf Lager (ups) als Ihre alarmistischen Konjunktive? Eigentlich „könnte“ doch jeder ein Nazi sein, „würde“ er nur dieses und jenes sagen/tun, das Sie dann entsprechend hypermoralventilierend – Gottseibeiuns! – rechts einordnen („könnten“). Welch Weisheit! Welch aristotelischer Wiedergang!
        Man kann zum (bisher) einzigen bundesdeutschen Oppositionspolitiker, der offiziell als Anhänger Benito Mussolinis bezeichnet werden darf, diese wie jene Meinung haben. Ich finde seinen Tonfall und seine Gestik unsicher und seine eingestreuten historischen Provokationen plaka- bis primitiv. Meines Erachtens sind diejenigen, die ihn als Reinkarnation des Rheydter Klumpfußes sehen, grundsätzlich dämlich, historisch ungebildet und maulwürfisch weitblickend, ob sie nun Fans oder Gegner sind. Ein Curio mit seinem verdächtigen Doktortitel sollte da als weitaus gefährlicher eingestuft werden, was aber nicht geschieht, weil die ganzen Nazi-Schreier schlicht zu blöde sind, seine rethorisch fein verpackten Frontalangriffe auf den Merkelismus zu verstehen. Da stürzt man sich lieber auf die „1000 Jahre“ oder das „Denkmal der Schande“ eines Höcke, der mit Sicherheit ein besserer Sport- als Geschichtslehrer ist. Wieso hat man eigentlich noch keinen ehemaligen Schüler aufgetrieben, der bei Lanz oder Illner unter Tränen der Indoktrinierung gedenkt, die Sie hier mutmaßen?
        In jedem Fall ist es nichts als gratismutig, mit der vereinten Politrick- und Medienhochgesellschaft im Rücken eine Geschichtsklitterung zu betreiben, die allen Opfern des Nationalsozialismus ins Gesicht spuckt. Aber feige und devot war der Karneval des rheinischen Klüngels schon immer, gerne mit „kritischem“ Anstrich.

        • Rob-Otter

          #Jockel F.
          Der „Focus“ stieß bei seiner Investigation zwischen Hanau-Mörder Tobias Rathjen und der AfD auf eine suspekte Parallelität: Rathjen studierte von 2000 bis 2007, an der Universität Bayreuth Betriebswirtschaftslehre – zeitweise zu derselben Zeit, als dort auch Alice Weidel eingeschrieben war. Also etwa 10 Jahre bevor die AfD von Prof. Lucke gegründet wurde. Später muss sich Tobias Rathjen die schwere psychotische Erkrankung zugezogen haben.

          „Focus“ fragte bei der Universität nach, die gab aber anscheinend keine Auskunft, deshalb ist es „Focus“ „unklar“, ob Tobias R. „damals Kontakt mit Alice Weidel“ hatte.

          Hatte an der Bayreuther Universität nicht auch Freiherr Karl-Theodor zu Guttenberg (Ehemaliger Verteidigungsminister, CSU) promoviert?
          Anscheinend ist deshalb Innenminister Horst Seehofer (CSU), überzeugt, dass die AfD etwas damit zu tun hat und die gesamten Faschingsumzüge und Karnevalssitzungen auch? Die wissen vielleicht einfach mehr.

          Vielleicht platzt auch nach den närrischen Tagen der Luftballon, wer weiß das schon?

          • Jockel F.

            Danke für den Hinweis. Selbstredend würde sich der Focus niemals irgendwelchen Verschwurbelungstheorien hingeben oder für deren Entwicklung und Verbreitung viel Geld ausgeben.
            Ich habe übrigens schon mit Lutz Bachmann den Frühstücksraum geteilt, mit Campino ein paar Bier getrunken und Oliver Pocher in der Raststätte Hochwald beim Klauen einer Bild-Zeitung beobachtet. Ach ja, als Berlusconi 1992 von den Linken in Rom mit „Fasciste! Fasciste!“ empfangen wurde, stand ich mittendrin. Ich kannte ihn damals nicht aber er war mir sofort sympathisch.

        • Indikativ

          Noch einmal: Mit Realpolitik und Fakten kommen Sie bei Idealisten nicht an. Die wollen nicht, ganz einfach, weil die nicht können! Ihre Ideologie verbietet es ihnen. Indikativ, kein Konditionalis! :-)))

  3. Hessen, da capo

    Ein weiterer Beweis, daß mit 2 Maaßen gerichtet wird:
    In Hessen fährt der berühmt-berüchtigte „EinMann“, wer sonst?, in eine Kernevalsgruppe. Da nicht sofort mit „AfD war Schuld“, Nazis, und so „argumentiert“ (desinformiert und abgelebkt, ja) wird; da die Bonzen nicht gleich aufspringen und wenige Minuten nach der Tat bereits vor Ort waren, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, daß es ein lieber „Neuer“ war.
    Wie bitte? Ach, Sie meinen „29jähriger Deutscher“? Klar, der Pass, ja, der Pass… Wie bei Momo Atta, gel?!?

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