Der US-Sänger und Songwriter Bob Dylan (75) bekommt den Literatur-Nobelpreis. Er wird für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Song-Tradition geehrt, wie die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekanntgab. „Blowin‘ In The Wind“ und „Like A Rolling Stone“ gehören zu seinen berühmtesten Songs.
Im vergangenen Jahr hatte die Jury die weißrussische Schriftstellerin und Journalistin Swetlana Alexijewitsch „für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt“, ausgezeichnet.
In diesem Jahr waren rund 220 Autoren für den Preis nominiert. Den Preisträger wählt die Schwedische Akademie, die aus Schriftstellern, Literatur- und Sprachwissenschaftlern und Historikern besteht, aus fünf Kandidaten auf einer Shortlist aus.
Die mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) dotierte Auszeichnung wird am 10. Dezember – dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) – gemeinsam mit den anderen Nobelpreisen in Stockholm verliehen.
Rund 20 Jahre lang wurde Bob Dylan mit schöner Regelmäßigkeit für den Nobelpreis vorgeschlagen, doch stets ging der Dauerbrenner unter den Kandidaten leer aus. Zu gewagt erschien es offenkundig der Jury, einem Musiker – und sei es auch der berühmteste Songschreiber überhaupt – die höchste Literaturauszeichnung der Welt zuzuerkennen. Nun hat sie sich getraut. Diesmal haben die favorisierten Romanautoren und Dramatiker das Nachsehen.
Von einigen Skeptikern abgesehen, dürften die meisten gut 50 Jahre nach Dylans Karrierestart anerkennen, dass der Autor von Folk-, Blues- und Rock-Lyrik wie „Masters Of War“, „Like A Rolling Stone“ oder „Visions Of Johanna“ ein würdiger Preisträger ist. Den Pulitzer-Preis für „lyrische Kompositionen von außerordentlicher poetischer Kraft“ hatte Dylan bereits.
Seinen Ruf als Revolutionär der Folk- und Rockmusik erwarb sich Dylan schon Anfang der 60er Jahre, als er die Zeichen einer unruhigen Zeit richtig deutet. Seinen Start als Singer-Songwriter beschreibt er später in der literarisch anspruchsvollen Autobiografie „Chronicles“ (2004) so: „Amerika wandelte sich. Ich ahnte eine schicksalhafte Wendung voraus und schwamm einfach mit dem Strom der Veränderung.“ (dpa)
Die Adelung der Rockmusik !
Er hat mit vielen Anderen meine Generation entscheident geprägt. Es ist schön zu sehen dass das Nobelpreiskomite auch die andere Art von Literatur zu würdigen weiß.
Aber sich bedanken oder den Preis zur Kenntniss nehmen könnte er schon, oder ?
Wie man so hört, scheint ihm dieser Preis am A… vorbeizugehen. Es wird spekuliert, dass er, wie die Flamen zu sagen pflegen, seine Katze nach Stockholm schicken wird…
Von Bob Dylan selbst hat man noch nichts gehört da er nach langer Krankheit sich im Moment auf ein Konzert in LA vorbereitet. Der Mann ist fast 80 Jahre alt, was für Luftsprünge erwarten Sie von dem?
Im Übrigen finde ich die Entscheidung auch richtig. Er hat mit seinen Texten die Welt verändert und Generationen von Sängern und Songwritern beeinflusst. Eine Zeile von „Blowin in the wind“ ist mehr wert als alle Texte einiger Hater hier.
Nein, der Mann ist 75 und ist hält Konzerte ab. Ein Satz zu der Verleihung würde reichen. Keiner erwartet Luftsprünge. Aber wenn er singen kann, kann er auch etwas sagen. Wenn schon einem Songschreiber die Ehre zuteil wird, den Literaturnobelpreis zu erhalten, ist dies auch eine Ehre für die gesamte „Zunft“. Warauf wartet Bob Dylan ?
Ein Literaturnobelpreis sollte an einen Literaten gehen und nicht an einen Sänger.
Es gab weiß Gott genügend Gelegenheiten, Herrn Dylan mit Musikpreisen zu ehren.
Da wollte man sich wohl mit einem großen Namen schmücken. Knapp daneben…
@ Der Eynattener
Liedtexte sind vertonte Gedichte, Warum also nicht ein Literaturpreis für den Dichter Bob Dylan? Das er seine Gedichte mit Musik vorträgt macht sie nicht weniger Wert.
Das mag ja stimmen.
Im Vergleich zum Werk eines großen Schriftstellers finde ich Dylans Poesie dann aber doch etwas spärlich.