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„Ostbelgien Direkt“ bei der Vorstellung von Roberto Martinez als Belgien-Coach

Belgiens Fußball-Nationaltrainer Roberto Martinez. Foto: OD

Roberto Martinez, der neue Coach der belgischen Fußball-Nationalelf, ist am Donnerstag am Sitz des belgischen Fußball-Verbandes in Brüssel offiziell vorgestellt worden. „Ostbelgien Direkt“ nahm an der Pressekonferenz im Glashaus an der Avenue Houba de Strooper teil.

Bei seiner Vorstellung am Donnerstag sprach Martinez ausschließlich Englisch, versprach aber, die belgischen Landessprachen so schnell wie möglich erlernen zu wollen, wobei ihn ein Vertreter des Fußball-Verbandes sofort davon in Kenntnis setzte, dass es in Belgien drei Landessprachen gebe.

Am späten Mittwochabend hatte die Union Belge publik gemacht, dass sich die Verantwortlichen des Verbandes auf den 43-jährigen Spanier verständigt hätten. „Der belgische Fußball-Verband ist erfreut und stolz, in so kurzer Zeit einen Trainer von diesem Kaliber für seine Nationalmannschaft gefunden zu haben“, hieß es in der Pressemitteilung.

Die Vorstellung von Roberto Martinez am Donnerstag in Brüssel. Foto: OD

Die Vorstellung von Roberto Martinez am Donnerstag in Brüssel. Foto: OD

Bei der Pressekonferenz am Donnerstag zeigte sich Martinez hocherfreut über die Aufgabe, die man ihm anvertraut habe. Er sei erst seit 4-5 Stunden in Brüssel und bereits wunderbar empfangen worden.

Martinez sprach von einer ehrenvollen Aufgabe und reizvollen Herausforderung. Belgien gehöre inzwischen zur Weltspitze, die Roten Teufel würden überall respektiert und geschätzt. Man müsse davon ausgehen, dass auf dem Weg zur WM 2018 Belgien in jedem Spiel Favorit sein werde. Darauf müsse sich die Mannschaft einstellen. Er wäre jedoch dumm, wenn er behaupten würde, Belgien werde ab jetzt unter seiner Führung alle Spiele gewinnen.

Nach seiner aktiven Karriere trainierte Martinez in England die Teams von Swansea, Wigan und Everton. Swansea führte Martinez von der vierten in die zweite englische Liga. Mit Wigan gewann er den FA-Cup. Bei Everton waren seine Erfolge durchwachsen. Bei dem Club der belgischen Nationalspieler Romelu Lukaku und Kevin Mirallas wurde der 43-Jährige im Mai 2016 entlassen.

Primäres Ziel des Katalanen ist es, das Starensemble um Kevin De Bruyne, Eden Hazard und Thibaut Courtois zur WM 2018 nach Russland zu führen. Der Weltranglisten-Zweite trifft in der Qualifikationsgruppe H auf Bosnien-Herzegowina, Griechenland, Estland, Zypern und Gibraltar.

Bereits am 1. September steht für Martínez in Brüssel das erste Länderspiel gegen Ex-Weltmeister und Ex-Europameister Spanien auf dem Programm – ausgerechnet gegen das Heimatland des neuen Belgien-Coachs.

Roberto Martinez (Bildmitte) am Ende der Pressekonferenz. Der Spanier kann sich jetzt dem sportlichen Teil seiner Aufgabe widmen. Foto: OD

Roberto Martinez (Bildmitte) am Ende der Pressekonferenz. Der Spanier kann sich jetzt dem sportlichen Teil seiner Aufgabe widmen. Foto: OD

Martinez gab sich am Donnerstag sehr zuversichtlich, was die Bewältigung der künftigen Aufgaben betrifft. Er habe Belgien bei der EM in Frankreich gesehen und festgestellt, dass die Roten Teufel im Vergleich zur WM 2014 in Brasilien weitere Fortschritte gemacht hätten. Er kenne auch sehr gut die belgischen Nationalspieler, die in der englischen Premier League unter Vertrag stehen. In der nächsten Zeit werde er den persönlichen Kontakt zu allen Nationalspielern suchen.

Nach der Trennung von Marc Wilmots hatte die Union Belge ein Stellenangebot im Internet veröffentlicht, auf das sich rund 100 Trainer bewarben. Rund 40 Bewerbungen wurden berücksichtigt, darunter die von bekannten Fußball-Lehrern wie Marcello Lippi, Weltmeister 2006 mit Italien, und Rudi Garcia, dem früheren Coach des AS Rom. Der Niederländer Louis van Gaal hatte sich nicht offiziell beworben, wohl aber über seine Berater Erkundigungen einholen lassen.

Neben sportlichen Kriterien spielten natürlich auch finanzielle Aspekte eine Rolle. „Wir können uns nicht mit anderen Fußballnationen wie zum Beispiel Deutschland messen“, hieß es am Donnerstag in Brüssel.

Assistent von Martinez wird übrigens ein Engländer: Graeme Jones. Mit ihm arbeitete der Spanier schon als Coach von Wigan und Everton zusammen. Für die Besetzung der anderen Posten im Trainerstab der Roten Teufel will sich Martinez noch etwas Zeit lassen. Wahrscheinlich sucht er noch den einen oder anderen Kenner des belgischen Fußballs.

Die Nominierung von Graeme Jones bedeutet auch, dass Vital Borkelmans nicht mehr länger Co-Trainer der Nationalmannschaft sein wird. (cre)

35 Antworten auf “„Ostbelgien Direkt“ bei der Vorstellung von Roberto Martinez als Belgien-Coach”

    • Legionär

      Vielleicht haben Sie ja recht.
      Ein junger, international unerfahreren und zuletzt erfolgloser Trainer (1 Sieg aus 10 Spielen), der sein Potential noch beweisen muss, immerhin mit spanischem Namen, gepaart mit jungen, nur so vor Potential triefenden Spielern, mit mässigem Erfolg. Das muß perfekt zusammen passen und die ersehnte Wende bringen.
      Geben wir ihm eine Chance. Was anderes bleibt uns ja nicht übrig.

      Versprochen ist versprochen…..
      https://www.youtube.com/watch?v=rZDzlqPc8qQ

  1. anti-aspire

    Mmmm. Unter den kolportierten Bewerbungen waren sicher größere Fische als er, zumal das Bewerbungskriterium „internat. Palmares“ bei Martinez völlig fehlt. Vermutlich war das Kriterium „möglichst günstig“ genauso wichtig. Bin mal gespannt auf die Vertragsmodalitaten nachher bei der Vorstellung, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass Preudhomme, der 2017 frei wird, als potentieller WM-Coach zumindest im Plan B der Entscheider weiter eine Rolle spielt.
    Froh bin ich aber, dass man sich für einen jungen taktisch versierten Coach entschieden hat, und wünsche Martinez viel Erfolg bei seinem Job. Hoffe, et kriegt eine faire Chance.

  2. Martinez ist eine gute Wahl. Oder hätte hier jemand lieber den arroganten van Gaal gehabt? Martinez hat auch mehr aufzuweisen als Wilmots. Also müsste es klappen. Wenn Belgien in einer Gruppe mit Bosnien, Griechenland, Zypern, Estland und Gibraltar nicht die Qualifikation für die WM 2018 schafft, sollte man endgültig aufhören, von einer „goldenen Generation“ zu sprechen.

  3. Na..lasst den Mann mal antreten,schaun wie er sich das vorstellt.Es steckt doch Potential in der Mannschaft,und nun neue,frische Ideen dazu.
    Kann doch nur noch positiver werden.
    Wenn ich bedenke,wo wir vor 5 Jahren standen….
    Tous ensemble….

  4. Starensamble, schonmal der erste Lacher. Dann, er soll die roten Teufel nach Russland führen:))) Stars naja, Team Nein! Die Qualifikation zur WM ist ja wohl ein Witz aber kein Ziel. Immerhin hat man den Anspruch an Spieler und Trainer runtergeschraubt, ist schonmal ein Anfang zur Einsicht. Belgier gabs wohl keine die den Posten wollten? Viel Glück!! Er kann ess brauchen .

  5. Ostbelgien Direkt

    ZUSATZINFO: Assistent von Martinez wird übrigens ein Engländer: Graeme Jones. Mit ihm arbeitete der Spanier schon als Coach von Wigan und Everton zusammen. Für die Besetzung der anderen Posten im Trainerstab der Roten Teufel will sich Martinez noch etwas Zeit lassen. Wahrscheinlich sucht er noch den einen oder anderen Kenner des belgischen Fußballs. Die Nominierung von Graeme Jones bedeutet auch, dass Vital Borkelmans nicht mehr länger Co-Trainer der Nationalmannschaft sein wird.

    • anti-aspire

      Logisch, dass Borkelmans nicht bleibt, der vielmehr Wilmots Handlanger als ein echter Co-Trainer war. Trotzdem wäre Martinez gut beraten, den ein oder anderen Insider dabei zu behalten, der ihn mit den Besonderheiten, Eitelkeiten und v.a. Ränkespielen der Funktionäre der beiden großen Gemeinschaften vertraut macht. Dass in Belgien sogar drei Sprachen gesprochen werden, hat er ja bereits auf der PK erfahren.

    • Die Berufung eines Engländers zum Co-Trainer macht schon daher Sinn weil er die belgischen Spieler wahrscheinlich besser kennt als jeder Kenner des aktuellen belgischen Fußballs. Schliesslich liest sich die Liste der „Heimatvereine“ belgischer Spieker wie der who ist who der Premier League.

  6. Fehlbesetzung

    Anstatt denTrainer zu halten der Nachweislich Erfolg hatte nimmt man jetzt einen xbeliebigen Trainer der mit Sicherheit unsere Manschaft nicht weiter bringen wird. Eher ein Schritt zurück.

  7. Unparteiischer

    Wilmots musste zurecht gehen, denn er ist mit den besten Spielern, die es in Europa gibt, bei der EM gescheitert. Das Viertelfinale war mit dieser Elf viel zu wenig. Ob Martinez es jetzt besser macht, muss abgewartet werden. Einen großen Namen trägt er jedenfalls nicht, was aber nichts heißen muss.

  8. Ostbelgien Direkt

    ZUSATZINFO: Anscheinend hatte der Verband am Ende zwischen drei übriggebliebenen Kandidaturen zu entscheiden: Neben Martinez befanden sich noch Rudi Garcia und …Dick Advocaat in der engeren Auswahl, Letzterer anscheinend auf Empfehlung von Verbandspräsident François De Keersmaecker. Mit diesen drei Bewerbern wurden Gespräche geführt. Michel Preud’homme hatte sich nicht explizit beworben, er hätte den Job aber nach eigenen Worten angenommen, wenn er zumindest im ersten Jahr das Amt des Nationaltrainers und das des Cheftrainers vom FC Brügge in Personalunion hätte ausüben können, was alles andere als ideal gewesen wäre. Gruß

    • Legionär

      Dann ein herzliches Dankeschön, dass es nicht Advocaat wurde.

      Bei Rudi Garcia hätte für mich seine offensive ausgerichtete 4-3-3 Spielweise den Ausschlag gegeben.
      Jetzt bleibt vermutlich beim „EM-System-Wilmots“. 4-2-3- und Lukaku einzige Spitze.

      • Ostbelgien Direkt

        @Legionär: Ich kann die Skepsis in der belgischen Presse und Öffentlichkeit gegenüber Roberto Martinez nicht ganz nachvollziehen. Der Spanier hat auf jeden Fall mehr Referenzen vorzuweisen als seinerzeit Wilmots, der es damals eigentlich nur auf zwei mehr oder weniger gescheiterte Trainerversuche bei Schalke und in Sint-Truiden gebracht hatte. Martinez hingegen hatte Swansea von der 4. in die 2. englische Liga gebracht, gewann mit Wigan den FA-Cup und wurde mit Everton 5. der Premier League, einer der besten, anstrengendsten und kompliziertesten Ligen Europas. Zudem machte Martinez am Donnerstag auf der Pressekonferenz einen hochmotivierten Eindruck. Man spürte, der Mann freut sich riesig auf seine neue Aufgabe. Außerdem machte er nicht nur einen sympathischen Eindruck, sondern wirkte auch bescheiden, ja sogar etwas schüchtern. Marc Wilmots hingegen machte zuletzt eher einen arroganten Eindruck, er schien etwas die Bodenhaftung verloren zu haben, was möglicherweise auch dazu geführt hat, dass er einen Teil der Mannschaft gegen sich hatte. Dick Advocaat wäre auf jeden Fall eine Katastrophe gewesen. Wie kann nur einer wie De Keersmaecker Advocaat empfehlen, der ihn seinerzeit über Nacht hatte sitzen lassen, um russischer Nationaltrainer zu werden, weil er als solcher viel mehr verdiente? Gruß

        • Legionär

          Wie Advoccat es unter die letzten drei geschaff hat, ist mir auch rätselhaft. Er hatte seine Chance Belgien zu trainieren bereits und unmissverständlich weggeworfen. Es ist offensichtlich, dass er jetzt nur versucht auf belgische Kosten selbst wieder in die Erfolgsspur zu finden. Seine Bewerbung hätte ich gleich aussortiert.

          Herr Martinez ist auch mir sehr sympathisch, ehrlich interessiert und motiviert wirkt er auf jeden Fall.
          Was mich verunsichert ist, dass wir nach Wilmots jemanden brauchen, der den nächsten Schritt macht. Sonst hätte Wilmots auch gerne bleiben dürfen.
          Wenn ich „auf dem Papier“ die Spielphilosophie von Wilmots und Martinez vergleiche, dann sehe ich zu viele Parallelen, um mir diesen nötigen Entwicklungsschritt mit Marques vorstellen zu können.
          Nahtlos anknüpfen an Wilmots Erfolge , wird man mit Martinez auf jeden Fall können, aber auch mehr ? Seine internationale Bilanz mit Everton und den 4-2-3-1-System (um das noch mal zu wiederholen) lautet Achtelfinale.
          http://www.transfermarkt.de/roberto-martinez/leistungsdatenDetail/trainer/4328/wettbewerb_id/EL
          Nun ist es Martinez geworden, also lassen wir ihn mal machen. Vielleicht überrascht er mich ja.

          Ich bin ja schon ganz froh, dass man nicht wieder Leekens aus dem Hut gezaubert hat. Auch wenn Ihnen das vermutlich gefallen hätte. Erinnere mich da an einen Artikel “ Leekens Trainerfuchs“, wo wir unterschiedlicher Meinung waren ;-)

        • Rundes Leder

          Bin ganz Ihrer Meinung, Herr Cremer. Es kommt natürlich auch auf das Verständnis Trainer- Spieler an. Das wird für die Spieler besonders eine Umstellung sein. Die Charaktere sind Verschieden und müssen sich anpassen damit das Team auch einen Block wird. Ich habe auch ein gutes Gefühl beim neuen Mann! Scheint jedenfalls sympatisch zu sein. Den De Keersmaecker sollten sie schon lange aud den Mond geschossen haben. Der Mann hat schon vieles beim Verband vermaselt.

  9. Ich fürchte das unser Team die besten Jahre hinter sich hat. Wenn ich als Ziel die Quali zur WM angebe und das in einer Gruppe mit 2. Wahl Nationalmannschaften dann sagt das alles. Immerhin haben wir schön gefeiert, auch wenn nur bis zum Viertelfinale.

  10. Unparteiischer

    Belgien hat seine besten Jahren ganz sicher vor und nicht hinter sich. Hazard, Lukaku und De Bruyne sind blutjung und haben noch 8 bis 10 Jahre vor sich. Auch die anderen Leistungsträger sind noch immer im besten Fußballalter. Wir werden noch tolle Jahre mit der belgischen Elf erleben. Die Quali-Gruppe werden wir mit links gewinnen.

    • Vollkommen Recht , wir werden bald wieder die Glorreichen Zeiten erleben wie mit dem Enfant terrible Roger Classen , Van-Himst , Stockmann , Lambert oder dem leider viel zu früh verstorbenen Wilfried Puis .

  11. Jungs, Eure wünsche in Gottes Gehörgang. Nur glauben kann ich es schwer. Das sind verzogene Bürschchen die Spielen für Geld und nix Belgique. Allein das absingen der Hymne, da hätten die besser geschwiegen.

  12. Nein die Herren ich bins der Liebe Gerd mit Vorliebe für Bit. Ich bin einfach immer noch enttäuscht vom Ergebnis der Teufel, also vielmehr vom fehlenden Einsatz und ich glaube nicht das dies besser wird. Grüße mit Flöte aus Öpe

    • @" Flöte"

      Nein, Gerd, Sie sind EdiG, klarer Fall. Schauen Sie mal in den Spiegel, Sie werden sich wundern wer da steht. Ist aber nicht weiter schlimm. Ich mag Sie und schätze Ihr grosses Allgemeinwissen. Ebenso bewundernswert, wie Sie einen neuen Schreibstil durchziehen, nur um weiter zu kommentieren; in diesem Falle eben als der „Liebe Gerd“. Von mir aus brauchen Sie diese Scharade nicht, aber es macht auch Spaß, wie man sieht. Ich mag Sie übrigens auch als Mischutka; ein echtes Glanzstück. Ist bestimmt nicht leicht für einen Menschen mit Ihrer Intelligenz eine solche Rolle zu spielen; aber Sie meistern es brillant. Meine Bewunderung haben Sie.

      • Lieber „Freund“,

        Die „Lob Nummer“ funktioniert bei mir nicht , dafür initiere ich sie selbst viel zu gerne. Wenn ich es auch leid bin es immer wieder zu erklären, nur wo EdiG draufsteht ist auch EdiG drin, ich tu es zum letzten mal. Das „G“ steht nicht für Gerd oder eine andere Form dieses Namens. Ihre Unterstellung ich sei mit Herrn Mischutka identisch weise ich auf das schärfste zurück. . Auch wenn meine Art Humor vielleicht für den einen oder anderen Gewöhnungsbedürftig ist nehme ich doch zumiondest einen Anflug von Niveau für mich in Anspruch.

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