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„Rote Teufel heute besser als bei WM 2018“: Martinez irritiert Experten und Fans mit einigen seltsamen Aussagen

06.06.2021, Belgien, Brüssel: Roberto Martinez, Cheftrainer von Belgien, reagiert an der Seitenlinie. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Anderthalb Monate vor dem Start der Fußball-WM in Katar haben die Fans der belgischen Nationalelf erhebliche Bedenken, was das Leistungsvermögen der Roten Teufel betrifft. Nicht so Roberto Martinez, der am Montag in einem Interview mit der RTBF sogar allen Ernstes behauptete, das belgische Team sei …„besser als bei der WM 2018“.

Im Gespräch mit RTBF-Journalist Pierre Deprez, das zum Teil am Montagabend im Fußballtalk „La Tribune“ ausgestrahlt wurde, begründete der Spanier seinen überraschenden und für viele Experten, Journalisten und Fans nicht nachvollziehbaren Optimismus mit den Erfahrungen, die seine Spieler in Russland gesammelt haben.

Martinez: „Zum ersten Mal Bronze bei einer Weltmeisterschaft zu gewinnen, ist eine Erfahrung, die dich besser macht. Ich wusste, was wir erreichen wollten, ich wusste, was wir verbessern mussten. Ich habe damals schon gesagt, dass uns auf einigen wichtigen Positionen Ersatzspieler fehlten, und ich denke, das Problem haben wir gelöst.“

22.09.2022, Belgien, Brüssel: Kapitän Eden Hazard von Belgien in Aktion. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

„In den letzten vier Jahren haben wir es geschafft, vier Spieler für jede Position zu finden, je nach dem Stil, den wir anwenden wollen, und der Identität unseres Gegners“, so der belgische Nationalcoach, der nicht ausschloss, dass er auch nach der WM in Katar im Amt bleibt.

Es stimme zwar, so Martinez, dass alle Spieler vier Jahre älter sind, aber es gebe nur vier, die ihre Karriere in der Nationalmannschaft beendet hätten. „Und die jungen Spieler, die nachgerückt sind, geben uns ziemlich viele Möglichkeiten, die Abgänge zu kompensieren.“

Für Diskussionen sorgten auch die Aussagen des Nationaltrainers zu Eden Hazard, der am Sonntag bei Real Madrid zum wiederholten Mal von seinem Trainer Carl Ancelotti keine einzige Minute Spielzeit zugestanden bekam und voraussichtlich bis zur WM auch nicht mit viel mehr Einsätzen rechnen kann, und zu Neuling Zeno Debast.

11.06.2022, Großbritannien, Cardiff: Belgiens Leandro Trossard (r) und Wales‘ Neco Williams kämpfen um den Ball. Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa

Obwohl am Wochenende Leandro Trossard mit Brighton & Hove Albion beim 3:3 in Liverpool alle drei Tore seiner Mannschaft erzielte (siehe Meldung mit VIDEO an anderer Stelle) und nach Meinung von VRT-Sportjournalist Filip Jost „in der Form seines Lebens“ ist, scheint Coach Martinez mit aller Macht an Hazard festhalten zu wollen, auch wenn er einräumt, dass der Kapitän der Roten Teufel wohl keine 90 Minuten wird spielen können.

Nach Meinung von Fußballexperten wie Philippe Albert und Filip Jost steht die Aussage von Martinez zu Hazard in krassem Widerspruch zu dem, was der Spanier bisher immer behauptet hatte, nämlich dass ein Nationalspieler über ausreichend Spielpraxis verfügen muss. Außerdem sende Martinez das falsche Signal an Leandro Trossard oder Yannick Carrasco, die ebenfalls einen Stammplatz auf der linken Offensivseite beanspruchen würden.

Auch das Urteil des Nationaltrainers über die nach Meinung von Experten und Fans viel zu langsamen Abwehr stößt weitgehend auf Unverständnis. So bescheinigte Martinez Newcomer Debast „ein beeindruckendes Debüt“ im Dress der Roten Teufel, obwohl der junge Anderlechter an beiden Gegentoren gegen Wales und in den Niederlanden mitschuld war. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

11 Antworten auf “„Rote Teufel heute besser als bei WM 2018“: Martinez irritiert Experten und Fans mit einigen seltsamen Aussagen”

    • Rundes Leder

      Panda! mal langsam, oder trainieren Sie etwa auch eine Mannschaft? Kritisieren kann jeder, besser machen aber…?! Der Martinez hat bis heute noch immer gute Arbeit gemacht, oder meinen Sie etwa der 3te Platz wär ihm in den Schoss gefallen? Vergleichen Sie unser Land mit den anderen ebenso grossen Ländern/Verbände! Hinsetzen, und sich beruhigen!

  1. Eckiger Pfosten

    Die ewigen « Wunderknaben » dieser außergewöhnlichen belgischen Fußballergeneration haben uns zwar oft begeistert, national wie vereinsmässig. Der große Coup gelang nie, leider. Und jetzt scheint mir die Luft raus. Martinez will’s spannend « reden »…

  2. Piersoul Rudi

    Hoffentlich sind K. De Bruyne und Courtois fit bis dahin, sonst wird es schnell vorbei sein.
    Vielleicht hat man noch Glück mit alle die bei ihre Vereinen nur noch Ersatzspieler sind.
    Für die beide Hazard´s gibt es schon besseres verfügbar…und beide fehlen eh Spielpraxis…
    …Es sei denn man will die beiden mitnehmen um das Rahmenprogramm zu organisieren…

  3. Peter Müller

    Auf jede Position 4 gleichwertige Spieler. Ich wusste garnicht, dass wir soviele Exelente Spieler haben. Das hat ja noch nicht mal unser Nachbar . Was soll er denn anders sagen. die Flucht nach vorne. Er weiss, dass er gehen muss, wenn es nicht klappt, er hofft aber auf ein Wunder wie beim FC Brügge. Er lehnt sich weit aus dem Fenster, wir weden es sehen.

    • Piersoul Rudi

      @ Peter Müller(05/10/2022 11:02);
      Zu Ihren Satz;
      …Das hat ja noch nicht mal unser Nachbar…
      Welche Nachbarn meinen Sie denn???
      Die Franzosen, die Holländer oder die Luxemburger???
      Oder meinen Sie Deutschland(Sorry ich vergaß)???
      Deutschland ist schon lange nicht mehr das Vorbild die Sie meinen zu sein.
      Nur so nebenbei…
      MfG.

  4. Eden Hazard spielt bei Real Madrid definitiv keine Rolle mehr. Wie üblich saß er auch gestern 90 Minuten auf der Bank. So kann er Belgien bei der WM nicht weiterhelfen. Wenn Martinez das nicht erkennt, ist ihm nicht mehr zu helfen.

  5. Peter Müllerl

    Hallo Rudy, da hast du Recht, habe ich ja geschrieben. Mir geht es um die dumme Aussage von unserem Trainer. Suche mal eine Nationalmannschaft die das hat ?, gibt es nicht. Lass Frankreich oder Brasilien mit dem C oder D Kader bei der WM antreten. Wenn Argentinien ohne Messi, Belgien ohne Kevin und Frankreich ohne Benzema und Mbappé spielen, fängt das jammern schon an.

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