Seit einem Jahr ist Roberto Martinez Trainer der belgischen Fußball-Nationalelf. In einem Interview mit dem Fußballportal Walfoot.be bzw. Voetbalkrant.com zog der Spanier eine erste Bilanz und warf auch einen Blick in die Zukunft.
Der 44-Jährige, der in der Vergangenheit Coach in England bei Swansea, Wigan und beim FC Everton war, gestand in dem Interview, dass er vor einem Jahr, als er das Angebot des belgischen Fußball-Verbandes annahm, nicht erwartet hatte, dass der Job des Nationaltrainers so arbeitsintensiv sei.
Jedes Detail ist wichtig
„Ich beobachte enorm viele Spieler. Ich habe noch nie so viele Spieler sich aufwärmen sehen wie in diesem Jahr. Ich achte auf alle Details: die Reaktion der Spieler auf das Publikum, wir sie nach einem Tor jubeln, wie sie sich verhalten, wenn sie ausgewechselt werden… So erfahre ich eine Menge über ihren Charakter“, sagte der Spanier.
Er informiere die Nationalspieler nicht vorher über seine Anwesenheit bei einem Spiel, sagte Martinez. Als Klubtrainer hätte er dies auch nicht für gut gefunden. Der Spieler soll nicht noch zusätzlich unter Druck gesetzt werden. Das sei nicht das Ziel seiner Anwesenheit, so Martinez. Manchmal treffe er den Spieler nach dem Schlusspfiff, aber dies müsse sich rechtfertigen und hänge auch vom Ergebnis des Spiels ab.
Martinez äußerte sich auch über sein erstes Spiel als belgischer Nationaltrainer gegen Spanien, bei dem die Roten Teufel von ihrem Gegner regelrecht vorgeführt wurden. „Wir waren nicht bereit für ein Spiel gegen so eine Mannschaft“, so Martinez. Er selbst habe die Begegnung interessant gefunden, er habe auch festgestellt, dass er eine Mannschaft mit exzellenten Einzelspielern zur Verfügung habe, jedoch genüge dies nicht, um ein Spiel zu gewinnen.
Mannschaft mit Siegermentalität
Es bestehe ein großer Unterschied zwischen einer guten Mannschaft und einer Mannschaft mit einer echten Siegermentalität. Martinez zitierte diesbezüglich das Beispiel des Premier-League-Klubs Leicester City, der 2016 sensationell englischer Fußballmeister wurde.
Bevor er sich über die Chancen der Roten Teufel bei der WM 2018 in Russland äußere, sei es zunächst einmal wichtig, sich für diese Endrunde zu qualifizieren. Und dazu benötige Belgien noch 12 Punkte… (cre)