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Riesenbegeisterung in Brüssel zum „Grand Départ“ der Tour de France: Teunissen gewinnt und holt Gelb

06.07.2019, Belgien, Brüssel: Belgiens Radsport-Legende Eddy Merckx (l) winkt beim Start der Tour. Foto: Kristof Van Accom/BELGA/dpa

Große Begeisterung in Brüssel zum „Grand Départ“ der Tour de France, der zu Ehren von Belgiens Nationalheld Eddy Merckx und dessen erstem Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt vor 50 Jahren in der belgischen Hauptstadt erfolgte.

Der Tour-Auftakt gestaltete sich zum riesigen Volksfest im radsportverrückten Belgien. Hunderttausende Fans säumten den Straßenrand mitunter in Zehner-Reihen. Gefeiert wurde die Tour – und natürlich Radsport-Legende Eddy Merckx.

Der 74-Jährige, der vor 50 Jahren den ersten seiner fünf Toursiege feierte, wurde von den Landsleuten bereits beim Start auf der Place Royale mit „Eddy, Eddy“-Rufen gefeiert, bevor er im Wagen von Tour-Direktor Christian Prudhomme als Ehrengast Platz nahm.

06.07.2019, Frankreich, Brüssel: Mike Teunissen (r) aus den Niederlanden von Jumbo-Visma und Peter Sagan (M) aus der Slowakei von Bora-Hansgrohe sprinten zur Ziellinie. Foto: Christophe Ena/AP/dpa

Bei der großen Radsport-Party in Belgien hat Ex-Weltmeister Peter Sagan nur um Zentimeter den Auftaktsieg und das erste Gelbe Trikot der 106. Tour de France verpasst. Der Superstar vom deutschen Bora-hansgrohe-Team musste sich nach einem hektischen Finale am Samstag nach 194,5 Kilometern rund um Brüssel nur dem niederländischen Sieger Mike Teunissen geschlagen geben. Dritter wurde der Australier Caleb Ewan.

Die Favoriten um Vorjahressieger Geraint Thomas hielten sich auf dem ersten Teilstück der 3480 Kilometer langen Reise vor allem durch Frankreich erwartungsgemäß zurück und erreichten mit dem Hauptfeld das Ziel.

Die erste Etappe des härtesten Radrennens der Welt führte an einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten in Brüssel und außerhalb der Hauptstadt vorbei, weshalb dieser „Grand Départ“ auch Tourismuswerbung für Belgien und seine Hauptstadt war, zumal das Wetter so gut war wie auf jeder Postkarte.

Heftige Stürze schon auf der ersten Etappe

Doch fast schon traditionsgemäß kam es zum Tour-Auftakt wieder zu heftigen Stürzen. Dabei erwischte es 1,3 Kilometer vor dem Ziel Sprintstar Dylan Groenewegen, der als großer Favorit auf den ersten Sieg galt. Auch Mitfavorit Jakob Fuglsang war vorher schon zu Boden gegangen. Mit blutigen Wunden schaffte es der Däne aber zurück ins Hauptfeld.

06.07.2019, Belgien, Brüssel: Greg Van Avermaet aus Belgien vom CCC Team trägt das gepunktete Trikot des Führenden in der Bergwertung auf dem Podium. Foto: David Stockman/BELGA/dpa

„Es war klar, dass es wieder knallt“, sagte der deutsche Profi Nils Politt, der heil ins Ziel kam. Im Finish wurde Sagan noch kurz vor dem Zielstrich von Teunissen überholt. „Ich habe mich gut gefühlt und war in einer guten Position. Ich wusste erst gar nicht, dass Dylan gestürzt war. Es war ein seltsamer Tag“, sagte Teunissen, der eigentlich den Sprint für Groenewegen anziehen sollte.

Schon am Sonntag dürfte das Gesamtklassement beim 27,6 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren in Brüssel wieder umgeworfen werden. Dann kommt es auch zur ersten Standortbestimmung der favorisierten Fahrer. «Wir wollen den Abstand zum siegreichen Team so gering wie möglich halten. Eine Top-6-Platzierung ist das Ziel», sagte Ralph Denk als Teamchef von Bora-hansgrohe, der mit Emanuel Buchmann einen Platz unter den besten Zehn anpeilt. Das hatte zuletzt Andreas Klöden vor zehn Jahren als Gesamtsechster geschafft.

Das erste Bergtrikot trägt der Olympiasieger. Für den Belgier Greg van Avermaet war es als Klassikerspezialist natürlich ein großes Bedürfnis, die nötigen Punkte an der Mauer von Geraardsbergen und dem Bosberg – zwei historische Anstiege in der Geschichte der Flandern-Rundfahrt – einzusammeln. (dpa/cre)

https://twitter.com/doering_stefan/status/1147113432635904000?s=21

3 Antworten auf “Riesenbegeisterung in Brüssel zum „Grand Départ“ der Tour de France: Teunissen gewinnt und holt Gelb”

    • Sportler

      Nennen Sie mir einen Tour-Sieger der in der Vergangenheit nicht unter Doping-Verdacht steht/stand… diese Leistungen, die der menschliche Körper während den 3 Wochen erbringen muss/soll, ist bei den gefahrenen Kilometern/Geschwindigkeiten leider nicht „sauber“ zu leisten… auch von keinem „deutschen“ Fahrer…

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