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Union Kelmis vor dem Start: „Egide Sebastian hält den Laden zusammen“

Der Kader des RFCU Kelmis für die Saison 2016-2017 in der D2 Amateure. Foto: RFCU

Am kommenden Wochenende beginnt auch für den RFC Union Kelmis der Ernst des Lebens. Über die Ambitionen und Perpektiven der Grün-Weißen in der Saison 2016-2017 unterhielt sich „Ostbelgien Direkt“ mit Union-Kelmis-Kenner Werner Pelzer.

Am Sonntag tritt der zweitbeste Club in der DG nach der AS Eupen in der neuen D2 Amateure in Walhain an. Nachfolgend das Interview mit Werner Pelzer.

OD: Werner Pelzer, wie sieht man bei der Union Kelmis die Tatsache, dass man nach der Fußballreform in Belgien ab dieser Saison in der 2. Division Amateure nur noch viertklassig ist?

Pelzer: Ich habe niemanden sagen hören, dass man enttäuscht ist, nicht den Sprung in die 1. Division Amateure geschafft zu haben. In Kelmis ist man realistisch genug, um zu wissen, dass die 2. Division Amateure sportlich und finanziell genau die richtige Serie ist.

OD: Kennen Sie bereits alle Mannschaften der Serie, in der die Union spielt?

RFCU-Kelmis-Kenner Werner Pelzer. Foto: OD

RFCU-Kelmis-Kenner Werner Pelzer. Foto: OD

Pelzer: Nein, absolut nicht. Mit Hamoir, dem FC Lüttich, Ciney und Walhain sind ja nur vier Mannschaften aus der letzten Saison übrig geblieben. Die anderen sind aus der Promotion hinzugekommen.

OD: Auf den ersten Blick ist die Serie recht langweilig. Namhafte Gegner wie Beerschot oder Berchem gibt es nicht mehr. Was hat Kelmis von dieser vermeintlich unattraktiven Serie zu erwarten? Welches Ziel wäre realistisch?

Pelzer: Das wichtigste Ziel ist es zunächst einmal, eine homogene Mannschaft zu formen. Es sind ja nur 5 Spieler aus der letzten Saison übrig geblieben und 16 neue hinzugekommen.

OD: Hier kommt also eine Menge Arbeit auf den neuen Trainer zu, oder?

Pelzer: Genau. Trainer Philippe Dallemagne steht vor einer großen Herausforderung. In den Vorbereitungsspielen hat man gesehen, dass sich die Mannschaft noch sucht. Gegen keine allzu starken Gegner hat Kelmis gerade Mal zwei Spiele für sich entschieden. Demgegenüber stehen zwei Niederlagen und drei Unentschieden.

OD: Wie schätzen Sie also die Leistungsstärke der Kelmiser Union ein?

Pelzer: Kelmis spielt in der am kommenden Sonntag beginnenden Meisterschaft zunächst gegen Walhain und dann gegen Ciney. Diese beiden Mannschaften schauen auf eine sehr gute Meisterschaft 2015-2016 zurück. Für Kelmis sind sie also starke Prüfsteine. Danach geht es weiter gegen Lessines, Charleroi-Couillet und den FC Lüttich. Nach diesen 5 Spielen wird man schlauer sein, wie es um die Kelmiser Union steht in dieser Saison.

OD: Wäre die Union vielleicht sogar in der 1. Provinzklasse besser aufgehoben?

Pelzer: Es ist schon reizvoller, gegen La Louvière, Lüttich oder Namur zu spielen als gegen Hombourg, Raeren oder Weywertz. Man sieht auch besseren Fußball. Von daher kann man die Frage getrost verneinen.

OD: Was treibt einen Präsidenten und Mäzen wie Egide Sebastian heute noch dazu, einen Club zu führen und zu finanzieren, der bei seinen Heimspielen nur wenige Zuschauer anzieht? Hat er nach 30 Jahren noch nicht die Absicht, die Geschicke des Vereins anderen Leuten zu überlassen?

Egide Sebastian, der "Boss" des RFC Union Kelmis. Foto: RFCU

Egide Sebastian, der „Boss“ des RFC Union Kelmis. Foto: RFCU

Pelzer: Egide Sebastian hält den Laden zusammen. Ohne ihn würde es in Kelmis keinen Fußball auf dieser Ebene geben. Es macht ihm weiterhin Spaß, die führende Person des Kelmiser Fußballs zu sein. Finanziell ist es ein Klacks für ihn, den Verein so am Leben zu halten, wie er sich jetzt darstellt. Er könnte auch glatt das Doppelte oder Dreifache investieren, doch das will er nicht – und das verlangt auch niemand.

OD: Wer sind die Favoriten in der 2. Division Amateure im Kampf um den Titel? Der FC Lüttich?

Pelzer: Der FC Lüttich geht natürlich mit großen Ambitionen in die Saison. Doch überzeugt hat er ja im Vorjahr nicht. Ich glaube, in diesem Verein herrscht viel Unruhe, wie eh und je. Welche Mannschaften oben oder unten spielen werden, wird sich nach 5 oder 6 Spieltagen zeigen. Den RFCU Kelmis sehe ich persönlich irgendwo zwischen Platz 6 und Platz 10. (cre)

Weitere Infos zur Union Kelmis unter www.rfcu.be

13 Antworten auf “Union Kelmis vor dem Start: „Egide Sebastian hält den Laden zusammen“”

  1. Interessant ist die Aussage von Werner Pelzer über Egide Sebastian: „Finanziell ist es ein Klacks für ihn, den Verein so am Leben zu halten, wie er sich jetzt darstellt. Er könnte auch glatt das Doppelte oder Dreifache investieren, doch das will er nicht – und das verlangt auch niemand.“ Dann weiß die AS Eupen ja, an wen sie sich wenden muss, wenn 2022 die Katarer aus dem Eupener Projekt aussteigen sollten.

  2. Legionär

    Ich finde es klasse wie sich Kelmis B, (noch) in der 3. Provinzklasse , präsentiert.
    Einheimische kelmiser Jungs, mit Spass am Fussball und vollem Einsatz.
    Sollte sich Egide mal zurückziehen.
    Stünde eine Mannschaft bereit mit der man sich identifizieren kann.

  3. Hallo Legionär . Alles richtig gesehen . Ich war letzte Saison Kelmis B gegen den FC Eupen schauen. Es war ein hochklassiges Spiel vor sehr vielen Zuschauern. Ein paar Tage danach habe ich Fotos von der Tribüne bei einem Heimspiel von Kelmis 3 Division gesehen , da waren nicht mal halb soviel Zuschauer . Fazit . Die jetzige AS ( Katar ) und Kelmis mit nur fremden Zuschauern interresiert fast keinen .

    • @Eupener
      Warst du auch letzten Sonntag den FC gegen Ster schauen..
      Wenn ja, warst du einer von den 30 Zuschauern
      Auch ein Klasse Spiel von Eupener Spielern.
      Wo sind da nur die „Bekannten“ Zuschauer.
      Hast du eine Erklärung?

      • Ich habe nie behauptet das der FC jedes Spiel viele Zuschauer hat . Diese Zeiten sind leider vorbei . Auch die Temperaturen waren am Wochenende sicher nicht da um sich ein Spiel anzuschauen wo es keine Tribühne gibt und man so 90 Minuten in der pralln Sonne stehen muß.Das kleine AS Stadion aber selbst gegen Anderlecht nicht mal voll zu bekommen ist aber blamabel und zeigt was der Eupener von der AS hält

        • Die Zeiten wo in den unteren Klassen bei jedem Spiel viele Zuschauer kommen ist leider vorbei . Bestimmt nicht bei den Temperaturen . Aber in einem Heimspiel gegn ANDERLECHT noch nicht einmal das kleine Stadion voll bekommen ist blamabel und zeigt deutlich was der Eupener von der jetzigen AS hält

        • @Eupener
          Ach so.Du hast ein Problem mit der Zuschauerzahl.
          Wenn das unsere einzige Sorge ist.
          Bei unserem ersten Gastspiel in der 1.Division hatten wir keine Zuschauer und auch kein Geld mehr.
          Die zweite Sorge sind wir los und bei der ersten kann es ja noch besser werden.
          Übrigens,der Eupener ist bekannt dafür, dass er nicht viel davon hält was in seiner Stadt geboten wird.
          Deshalb knottert er auch so gerne.

  4. Legionär

    Ja, aber jedem Tierchen sein Pläsierchen.

    Vielleicht sollte auch die AS , vielleicht für die Zeit nach Katar, mit einer AS Eupen B vorsorgen.
    Obwohl Kelmis B aus anderen Gründen entstand.

  5. Bigfoot21

    Es ist schon richtig was Sebastian finanziert. Aber jetzt kommt es , der Verein besteht auch einer Jugend, die der Verein auch nötig hat.Aber diese wird unterbewertet und immer vom Präsident kritisiert. Es läuft das sich die Jugendabteilung sich selber trägt. Aber was passiert er wirft immer böses Blut in alles hinein. Er schließt jetzt wieder die Kantine mit einen Preis von 2 Euro pro Getränk bei allen Spielen inder der Woche. Ebenfalls bei Pokalspielen ist sie auch geschlossen. Wo 50 Personen bei dem Spiel der u11 waren. Wenn die Jugendabteilung selbsttragend wird zerstört er alles und wirft auch noch den jugendcoordinateur raus. Aber die Diktatur eines H. Sebastian und seine Hampelmänner lieben die erste Mannschaft.

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