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Paasch: „Werden nach jetzigem Stand der Dinge auf die Einführung einer Regionalwährung verzichten“

Max Hilbert, Projektkoordinator des Vereins „De Kär“, zeigt am 26.07.2013 in Beckerich (Luxemburg) die Scheine der Regionalwährung „Beki“, der ersten Regionalwährung in Luxemburg. Foto: Oliver Dietze/dpa

Die Diskussion um die Einführung einer Regionalwährung in Ostbelgien läuft seit mehreren Jahren. Trotz intensiver Vorarbeit, eines Abschlussberichts der Projektgruppe und eines Projektaufrufs im Jahr 2022, der mit bis zu 100.000 Euro jährlich gefördert werden sollte, fand sich kein Akteur, der das Projekt weiterverfolgen wollte.

Was zunächst nur als eine „Schnapsidee“ des ehemaligen Fraktionssprechers von Vivant im PDG, Joseph Meyer, belächelt worden war, wurde später auch von DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) als eine „gute Idee“ gepriesen.

Im Sommer 2020 erklärte DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) gegenüber „Ostbelgien Direkt“: „Ich interessiere mich schon lange für komplementäre Regionalwährungen. In vielen Gemeinden und Regionen wird damit gearbeitet. Entsprechende Konzepte und Vorläufer gibt es schon lange. Die erste bekannte Regionalwährung wurde Anfang der 1930er Jahre im österreichischen Wörgl mit Erfolg eingeführt. Heute existieren weltweit hunderte Regionalwährungen.“

Vivant-Fraktionssprecher Michael Balter (l) und DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (r). Fotos: PDG/CK

Die Vivant-Fraktion freute sich damals darüber, dass das Prinzip einer Regionalwâhrung auch vom Ministerpräsidenten der DG als sinnvoll erachtet wurde.

„Vor 15 Jahren hatte Vivant dieses Thema zum ersten Mal im Parlament eingebracht. Damals wurde schallend gelacht, als Joseph Meyer dieses Thema erklärte und den Begriff ‚Venntaler‘ prägte. Bald könnte eine Regionalwährung in der DG Wirklichkeit werden. Wie diese dann letzten Endes heißt, ist unbedeutend“, so Vivant.

Knapp fünf Jahre später erklärte Paasch am Montag im Ausschuss I des PDG in einer Antwort auf eine entsprechende Frage von Vivant-Fraktionssprecher Michael Balter, seit Herbst 2023 gebe es keine neuen Entwicklungen zur Einführung einer Regionalwährung, da trotz breit angelegter Öffentlichkeitsarbeit und in Aussicht gestellter Finanzmittel niemand gefunden wurde, der bereit gewesen wäre, das Projekt federführend zu begleiten.

Laut Paasch wurden zwar von der DG im Rahmen ihrer sehr begrenzten Befugnisse auf diesem Gebiet zahlreiche Initiativen ergriffen, um die lokale Wirtschaft zu stärken, etwa das „Standortmarketing Ostbelgien“ oder das Label „Made in Ostbelgien“ und zahlreiche andere Initiativen, das Instrument der „Regionalwährung“ jedoch scheine nicht auf die notwendige Akzeptanz zu stoßen.

„Wir werden also nach jetzigem Stand der Dinge in dieser Legislaturperiode auf die Einführung einer Regionalwährung verzichten“, so Paasch abschließend. (cre)

8 Antworten auf “Paasch: „Werden nach jetzigem Stand der Dinge auf die Einführung einer Regionalwährung verzichten“”

  1. Hugo Egon Bernard von Sinnen

    Handelte es sich letztendlich doch um einen Gedanken, welcher bei der Einnahme eines Alkoholischen Getränks, mit einem hohem Anteil an Umdrehungen zustande gekommen ist ?

  2. Wayne … interessiert?

    Bei all den wichtigen Themen im Inland und im Ausland hat Paasch endlich wieder eine News gefunden um von seinem Nichtstun abzulenken. Richtig viel Kohle in den letzten Jahren verbrannt, aber dafür jetzt über Regionalwährungen schwadronieren. Reden wir lieber über die Euros.

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