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Die Regierung der DG sagt hiesigen Horeca-Betrieben, Gemeinden und Vereinen finanzielle Unterstützung zu

Abholservice beim Restaurant „Maison“ an der Aachener Straße in Kettenis. „Take away“ dürfte sich auch nach der Pandemie immer mehr durchsetzen. Foto: Gerd Comouth

Seit Montag sind in Belgien Cafés und Restaurants geschlossen. Einige Betriebe haben deswegen ihren Abholservice reaktiviert bzw. intensiviert. Nach Meinung der DG-Regierung kann jedoch ein Liefer- oder Abholservice den entstandenen finanziellen Schaden nur begrenzt auffangen. Deshalb will sie den betroffenen Betrieben eine finanzielle Unterstützung gewähren.

Nach den am vergangenen Freitag beschlossenen Maßnahmen, die möglicherweise morgen, wenn der Konzertierungs-Ausschuss erneut in Brüssel tagt, weiter verschärft werden, hat die DG-Regierung dem Horeca-Sektor, den Gemeinden und den Vereinen eine Finanzhilfe zugesagt.

24.06.2020, Belgien, Brüssel: Oliver Paasch, Ministerpräsident der DG, nimmt an einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats teil. Foto: Pool Alexis Haulot/BELGA/dpa

Für die hiesigen Horeca-Betriebe etwa werden von der DG 2,2 Millionen Euro lockergemacht.

Von der Schließung der Restaurants und Cafés sind nicht nur Selbständige und Beschäftigte in diesem Bereich betroffen. Auch die Reisebeschränkungen in unseren Nachbarländern belasten die ostbelgischen Unterbringungsbetriebe und Reiseunternehmen, die von einer Stornierungswelle berichten.

Erschwerend komme hinzu, dass in Belgien die vierwöchige Schließung der Restaurants und Cafés nicht mit der Strategie der Öffnungszeitenbegrenzung der Nachbarländer Deutschland und Holland übereinstimme, so die DG-Regierung. Somit seien die ostbelgischen Betriebe doppelt betroffen, da Gästebewegungen ins Ausland allein durch die Nähe zur Grenzregion entstehen und somit auch ein Liefer- oder Abholservice den Schaden nur begrenzt auffangen wird.

Nach Meinung der DG-Regierung kann ein Liefer- oder Abholservice den entstandenen finanziellen Schaden nur begrenzt auffangen, zumal in der Regel dem Kunden für das Abholen der bestellten Gerichte ein kräftiger Preisnachlass gewährt wird. Foto: Gerd Comouth

Zur Abfederung der finanziellen Verluste gewährt die DG-Regierung den neun Gemeinden und den ÖSHZ ein zusätzliches Finanzpaket von insgesamt 2,88 Millionen Euro. Hierdurch soll der kommunalen Ebene die Möglichkeit gegeben werden, die durch die Krise hervorgerufenen Mehrausgaben bzw. Mindereinnahmen auszugleichen.

Auch für den Tourismussektor, der gemeinsam mit dem Veranstaltungs- und Kulturbereich zu den hauptleidtragenden Wirtschaftszweigen dieser Krise gehört, bedeutet die nochmalige Schließung eine enorme Belastung.

Ergänzend zu den föderalen und regionalen Unterstützungsmaßnahmen für den Sektor beschloss die DG-Regierung eine Neuauflage ihres Hilfspakets für Tourismusbetriebe. Je nachdem, ob der Betrieb haupt- oder nebenberuflich tätig ist und vorausgesetzt, dass Mindestsozialabgaben geleistet wurden, wird dabei in drei Kategorien unterteilt:

– Kategorie A – 10.000 Euro Prämie
(hauptberuflich)
Traiteure/Caterer
Busunternehmen
Reisebüros
Restaurants mit Vollbedienung
Hotelrestaurants mit Vollbedienung

Kategorie B – 5.000 Euro Prämie
(hauptberuflich)
Schankwirtschaften
Registrierte Unterkunftsbetriebe (Hotels, B&B, Fewo, Camping und Gruppenunterkünfte VoG)

Kategorie C – 2.000 Euro Prämie
Schnellrestaurants
Imbisse
Alle nebenberuflich- oder privat betriebenen Geschäfte aus Kategorie A und B

Anträge können bis Ende November bei der Gemeinde eingereicht werden, in der obengenannte Betriebe ihre Niederlassungseinheit haben. Die Formulare werden auf den Webseiten der Gemeinden zur Verfügung stehen.

Die Musiker des Musikvereins „Cäcilia“ Oudler im „Homeoffice“. Foto: privat

Die Hilfen für die berechtigten Betriebe werden Mitte bis Ende Dezember ausgeschüttet. Ein vereinfachter Antrag ist für diejenigen Betriebe möglich, die bereits für die erste Prämie alle erforderlichen Bescheinigungen vorgelegt hatten. Die erste Unterstützungsprämie der DG haben im März 429 Betriebe in Anspruch genommen.

Auch die Vereine sind von den Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie sehr stark betroffen. Die Kontaktbeschränkungen und die Zurückhaltung der Menschen, am organisierten Vereinsgeschehen teilzunehmen, setzen den Vereinen stark zu.

Die Einnahmen sind aufgrund abgesagter Veranstaltungen und Events eingebrochen, während zusätzliche Kosten zur Erfüllung der Hygienebestimmungen entstanden sind. Um Einkommensausfälle zwischen dem 10. März und dem Jahresende zumindest teilweise aufzufangen und die Vereine mit festen Infrastrukturen zu stützen, gewährt die Regierung den betroffenen Vereinen einen einmaligen Zuschuss von bis zu 10.000 Euro.

Antragsberechtigt sind VoGs, die eine von Vereinen genutzte Infrastruktur verwalten und entweder Eigentümer oder Mieter der betroffenen Infrastruktur sind.

Infos zur Horeca-Prämie: www.wfg.be und www.ostbelgienlive.be. Infos zur Unterstützung für Vereine mit permanenter Infrastruktur: www.ostbelgienlive.be

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

36 Antworten auf “Die Regierung der DG sagt hiesigen Horeca-Betrieben, Gemeinden und Vereinen finanzielle Unterstützung zu”

  1. Da kann sich ja dann der kürzlich berühmt gewordene Gastronom aus der Herbesthaler Straße gleich melden, wo er doch zu denen gehört, die sich durch das Ignorieren von Regeln und Gefährden von Menschen sowie das Gefährden seiner Branche schon als Virus-Experte (und Freiheitskämpfer der Leugner- und Verschwörungsszene) auf den Plan getreten ist.

    • meiner selbst

      @ Oh nein(22/10/2020 12:04);
      Nicht nur „der auf der Herbesthaler Strasse“ sondern „alle anderen“ in Eupen die sonst OHNE „Kassenzettel und Steuerbriefchen“ abrechnen…
      Hoffentlich werden irgendwann all diese Hilfen versteuert…

      • Walter Keutgen

        meiner selbst, interessante Frage, ich denke, solche Hilfen sind Betriebseinnahmen und müssen versteuert werden. Vielleicht nicht, wenn sie direkt an natürliche Personen bezahlt werden. Ihre Unterstellung über Schwarzmachen in Eupen kann ich nicht bestätigen.

  2. Blödsinn

    Es Ist ja erstaunlich, dass unsere Geschäftsleute in der DG Unterstützung Brauchen wenn sie noch nicht mal die eingeführten Chèques de consommation brauchen. Habe Versucht sie in verschiedene Geschäfte auszugeben, doch keiner nimmt sie an außer ein Restaurant auf Schönefeld. Es sollte eine Unterstützung für Arbeitnehmer und Geschäftsleute sein. Geht es unsere Geschäftsleute in der DG doch noch zu gut?

  3. Schönberger

    Unsere Oppositionsparteien sollten allerdings der Regierung kontrollieren um die richtige und genehme Verteilung! Wie war es vor einigen Monaten, da waren auch Empfänger dabei, die es niemals verdienten!? Gerade bei solchen Gelegenheiten! Was mögen übrigens die Kollegen des Herrn Paasch denken: warum gibt er den Ostkantönlern mehr wie die vom Rest Belgiens? Von wegen „Solidarität“!?

    • Wen nicht Ausgaben wie diverse Steuern, Nebenkosten, die hohen Sozialabgaben, Versicherungen,…wären, sicherlich. Von meiner Unterstrützung durch den Staat bleibt mir nach Abzug dieser Kosten….NICHTS, und noch schlimmer, ich mache jeden Monat 1000€ Minus.

      Nochmal 6 Monate mit Corona und ich kann mir die Kugel geben.

  4. Standpunkt

    ja der Horecasektor wird gut unterstützt….es wäre auch anderen Sektoren gegönnt. Schon zum 2. Mal erhält der Horecasektor vom Staat, von der DG, und bei einigen von der Gemeinde hohe Zuschüsse.
    Bis zu 10000 Euros schon zum 2. Mal von der DG und dann ich weiss nicht wieviel vom Staat…dabei sind viele die ToGo Menus anbieten…nicht schlecht.
    Kurzarbeiter erhalten einen Haushaltseinkommen von 1500 Euros …und davon muss man Monate auskommen ob Raten, Mieten oder sonstwas…
    …und die einzigen die keine Einbußen haben sind unsere Politiker….

    • Krisenmanagement

      Nein danke! Wir brauchen keinen 2. Lockdown. Die Kollateralschäden werden in ganz Belgien gross sein. Die bestehenden Maßnahmen sind schon hart genug. Ich fordere die Verantwortlichen in der DG endlich die bestehenden Verordnungen zu kontrollieren.

  5. Ach Regierung

    „Laut DG-Regierung sind die Zuschüsse „im Proporz zu den anderen Regionen des Landes sehr viel umfangreicher“
    \\\\\\\\\
    Es kotzt einen einfach nur noch an. Wie haben hier mehr als unsere Nachbarn. Wir haben noch nie soviel investiert wie jetzt. Es ist der größte Haushalt der Geschichte. Wir brauchen keine Provinz, das können wir alles besser. Wir sind die größten Löcherreißer. Noch nie war eine Regierung so arrogant wie heute. Noch nie arbeiteten soviel Pressereferenten in Regierung und Ministerium wie heute. Wir sind nicht nur die best geschützte Minderheit, wir haben auch außenpolitische Befugnisse, noch nie war die Verschuldung so hoch wie jetzt, noch nie haben wir in guten Zeiten gespart geben in Schlechten aber das doppelte aus……..

  6. Peter Müller

    Man hätte sich viel Geld sparen können, wenn man die Geschäfte bis 22.00 uhr offen gelassen hätte. Was den Geschäftsleuten auch schon helfen würde;
    Ich verstehe nicht, warum gerade die schliessen mussten. Jeder weiss doch, dass der Virus von anderen Stellen verbreitet wird. Würde mich nicht wundern wenn die in den nächsten 14 Tage zurück rudern würden.

  7. stratege

    Denkt mal keiner daran dem Pflegpersonal und Hilfskräften in Krankenhäusern und Altenheime endlich etwas mehr als Applaus zu spenden !Kein einziger unserer Minister ob föderal oder in der DG spricht darüber , bis zu den nächsten Wahlen, dann……
    Sogar die Opposition verpennt das Thema.

    • Jammer leiser! Polizei,Feuerwehr,Handwerker, Reinigungskräfte,Büroangestellte …..Strom,Gas läuft ja auch noch reibungslos und Du kommst mit ,wo bleibt ne Spende? Wenn alle Seniorenheime geschlossen werden, würde ich das ja noch verstehen.(Das wird nie geschehen)

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