Topnews

Red Flames verlassen EM erhobenen Hauptes – Tränen zum Abschied

Tessa Wullaert (Bildmitte) jubelt nach ihrem Ausgleichstreffer in der 59. Minute. Foto: Belgian Red Flames

Die Red Flames haben den Einzug ins Viertelfinale durch eine 1:2-Niederlage im Duell mit dem holländischen Nachbarn verpasst. Im Parallelspiel der Gruppe A besiegten die Däninnen Norwegen mit 1:0 und zogen folgerichtig mit 6 Punkten in die nächste Runde ein.

Im ausverkauften Wilhelm-II-Stadion in Tilburg sahen die 13.500 Zuschauer folgende belgische Mannschaft:

Justien Odeurs – Davina Philtjens – Heleen Jaques – Maud Coutereels (46. Davinia Vanmechelen) – Tine De Caigny – Elke Van Gorp (57. Jana Coryn) – Lenie Onzia (76. Jana Coryn) – Tessa Wullaert – Aline Zeler – Janice Cayman – Laura Deloose.

Trainer Ives Serneels hatte Belgiens Topspielerin Tessa Wullaert (VFL Wolfsburg) wieder als Spielmacherin aufgesetzt.

Das letzte Vorrundenspiel leitete die deutsche Schiedsrichterin Bibiane Steinhaus. Sie wird als erste Frau in der kommenden Bundesliga-Spiele im Männerbereich pfeifen.

Belgien fand in den Anfangsminuten schneller ins Spiel. Die Niederlande waren vor allem über die Flügel gefährlich.

Nach einem Kopfballduell in der 13. Minute mit ihrer Gegnerin Anouk Dekker musste Belgiens Verteidigerin Maud Courtereels minutenlang behandelt werden. Dekker ließ sich in der Kabine pflegen. Beide konnten mit Kopfverband dann weiterspielen.

Belgien überließ dem Gegner zu viel Ballbesitz und somit mehr vom Spiel. Die Red Flames standen tief in der eigenen Hälfte.

Elfmeter in der 26. Minute für die Niederlande: Maud Courtereels kam im Strafraum zu spät gegen Jackie Groenen. Mannschaftskapitänin Sherida Spitse ließ der belgischen Torfrau Justien Odeurs keine Chance. 1:0 für das Oranje-Team.

Frech, aber zunächst ohne Torerfolg

In der Folgezeit versteckte sich Belgien nicht, blieb aber bis auf zwei Situationen ungefährlich. Die Niederländerinnen nutzten die gebotene Freiräume für ihre Konter.

Unnötige Ballverluste erschwerten zusätzlich das belgische Bemühen, noch vor der Halbzeitpause den Ausgleich zu schaffen. Belgien spielte zwar frech auf, verpasste aber die Ansätze in Tore zu verwandeln.

Tolle Kulisse am Montag in Tilburg beim Spiel zwischen Holland und Belgien. Foto: Belgian Red Flames

Die Löwinnen begannen die 2. Halbzeit druckvoll. Sie waren in vielen Situationen überlegen. In der 55. Minute kam Janice Cayman am 5-Meterraum ungehindert zum Abschluss. Belgien wechselt in der 57. Minute aus: für Elke Van Gorp kommt Jana Coryn.

Serneels stellt auf eine Dreier-Abwehrkette um. Wullaert wechselte auf die rechte, ihre starke Seite. Die Red Flames nahmen wieder Schwung auf.

Somit fiel auch dann der Ausgleich für Belgien (1:1). Sehenswert allemal. Tessa Wullaert nahm in der 59. Minute einen Fehlpass der Niederländerinnen auf der rechten Seite auf und zog aus 15 Meter ab. Im Bogen senkte sich der Ball ins Tor.

Holland blieb weiterhin gefährlicher. Belgien kämpfte. Ein unnötiger Ballverlust in der Mitte führte dann zum 2:1 der Holländerinnen. Lieke Martens zog auf und davon; ihr Schuss wurde noch abgefälscht. Das Leder landete unhaltbar für Justien Odeurs ins Tor.

Jetzt setzte Belgien alles auf eine Karte. Yana Daniels kam für Lenie Onzia. Orange blieb aber effizienter in ihren Aktionen.

Trotz allem für Belgien ein Erfolg

Bei den Red Flames wich der Spielrhythmus mit fortschreitender Zeit. Auf beiden Seiten gab es noch einige gefährliche Torraumszenen.

In den Schlussminuten kamen die Red Flames noch zu drei Chancen: 89. Philtjens, 90. Wullaert und 91. Jacques. Ein weiteres Tor fiel aber nicht mehr.

Rund um den Frauenfußball in Belgien ist eine unbeschreibliche Begeisterung entstanden. Foto: Belgian Red Flames

Erhobenen Hauptes können die belgischen Kickerinnen die Europameisterschaft 2017 verlassen. Ihre erste Teilnahme an einem großen Turnier war trotz allem ein Erfolg, auch wenn sie den Einzug ins Viertelfinale verpasst haben und am Ende Tränen flossen.

Zum einem ist rund um den Frauenfußball in Belgien eine unbeschreibliche Begeisterung entstanden. Über 5.000 Fans unterstützen die Mannschaft jeweils bei den Spielen der Vorrunde gegen Norwegen und gegen die Niederlande.

Zum anderen beeindruckte die Spielweise und die Qualität der Mannschaft. Sie kann auf europäischer Ebene mithalten. Der Frauenfußball ist (endlich) auch in unserem Land angekommen.

Darauf kann man aufbauen. Im September beginnen die Qualifikationsspiele für die WM 2019. EDGAR HUNGS

Nachfolgend ein Tweet mit einem VIDEO vom Ausgleichstreffer von Tessa Wullaert:

Eine Antwort auf “Red Flames verlassen EM erhobenen Hauptes – Tränen zum Abschied”

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern