Gesellschaft

„Rebellenprinz“ Laurent poltert gegen die königliche Familie: „Wie mit der Stasi“

"Irgendwo im Mittelalter": Prinz Laurent mit Ehefrau Claire bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am 21. Juli 2014 in Brüssel. Foto: dpa

Während König Philippe und Königin Mathilde nach allgemeinem Dafürhalten in ihrer neuen Funktion einen exzellenten Job machen, ist es um den Rest der Familie weniger gut bestellt. Das Verhältnis zwischen Philippe und seinen Eltern – König Albert und Königin Paola – ist seit dem Thronwechsel im Juli 2013 angespannt, und jetzt poltert wieder Prinz Laurent gegen die königliche Familie.

Laurent verglich die königliche Familie mit der Stasi, also dem Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR. Vor allem mit seinem Onkel, dem 1993 verstorbenen König Baudouin, und seinem Vater Albert ging der Prinz hart ins Gericht.

„Meine Familie hat mich niemals unterstützt“, soll Laurent in einem Gespräch mit der RTBF gesagt haben: „Alles fing an mit meinem Onkel, Baudouin. Danach ging es weiter mit meinem Vater, Albert II. Mit ihnen war es so wie mit der Stasi. Ihr Fehler ist es, dass sie ein Umfeld geschaffen haben, das mich beschädigt und mich an der Ausführung meiner Arbeit hindert“, sagte der 51-Jährige. Diese Kritik zielte in erster Linie auf den langjährigen Kabinettschef des Hofes, Jacques Van Ypersele de Strihou, ab.

Prinz Laurent (im Hintergrund) bei der Trauerfeier für Königin Fabiola im Dezember 2014. Foto: epa

Prinz Laurent (im Hintergrund) bei der Trauerfeier für Königin Fabiola im Dezember 2014. Foto: epa

Heute habe er auch den Eindruck, dass es mit seinem Bruder, König Philippe, so weitergehe.

Kommentar des BRF: „Für König Philippe muss es ein Albtraum sein: Erst der Konflikt mit seinen Eltern, jetzt sorgt Laurent wieder für Schlagzeilen.“

Laurent gilt als extravagant – er ist ein engagierter Umweltschützer und hat eine Vorliebe für schnelle Autos. Er wird deshalb auch „Rebellenprinz“ oder „enfant terrible“ genannt. Der Prinz vertritt König Philippe bei öffentlichen Terminen und ist Sonderbotschafter der Welternährungsorganisation FAO.

Bevor die Verfassung im Jahre 1994 geändert wurde, stand Prinz Laurent an zweiter Stelle der belgischen Thronfolge. Inzwischen genießen auch die weiblichen Mitglieder des Königshauses das gleiche Recht wie die männlichen. Somit steht er zur Zeit an elfter Stelle, ihm folgen seine drei Kinder. (cre)

27 Antworten auf “„Rebellenprinz“ Laurent poltert gegen die königliche Familie: „Wie mit der Stasi“”

  1. Der Laurent hat es natürlich nicht immer leicht gehabt. In dieser Familie war er von Geburt an eine Null. Mit dem arroganten Albert und der noch arroganteren Paola gab es für ihn nichts zu lachen.

  2. Zaungast

    Mein Gott, was für eine Familie!

    Anstatt sich ruhig zu verhalten und in Ruhe ihre üppigen Dotationen zu geniessen, demontiert sie sich selbst.

    Eines Tages werden wir mit einem Seufzer der Erleichterung ihre Abreise ins Exil nach Motril oder Italien zur Kenntnis nehmen.

      • Merowinger

        @ Gudrun Geisler

        mit dem Nachfolgemodell der Scottish Maiden ,es entstand ca. 1790 in Frankreich.
        Hat Damals funktioniert und würde auch heute noch funktionieren. ;-)

        Ob es was bringen würde bezweifle ich.
        Die Menschen die ein Präsidentenamt bekleiden sind auch manchmal eine Fehlbesetzung.
        Andererseits kann ein Präsidenten unblutiger „entsorgt“ werden als ein Monarch.

        • @ Merowinger

          Billiger wird es dadurch aber auch nicht. Die Ex-Präsidenten haben alle Anspruch auf Privilegien und satte Pensionen. Das Prinzip Danton ist im 21. Jahrhundert nicht mehr anwendbar.

          • Merowinger

            @ EdiG

            In der Monarchie gibt es ein Geburtsrecht auf Durchfüttern auf Staatskosten.
            Nicht nur des Staatsoberhauptes sondern der ganzen Entourage mit Kind und Kegel.
            Das ist das einzige was mich an der Monarchie stört.

            Ein König wie Baudouin war meiner Ansicht besser als ein Präsident, Albert eher nicht. Philippe kann/muss sich noch beweisen.

            Das „Prinzip Danton“ war in 18. Jahrhundert für Louis XVI und Marie Antoinette eben so wenig vorstellbar wie heute.
            Führte aber direkt in die Terrorherrschaft von Robespierre und Danton.
            Danton endete so wie der Bourbonen-Herrscher auf dem Schafott.

            Alles in allem eine unschöne Zeit.
            Dann lieber der Status quo.

            • Baudimont

              @ Merowinger
              In der Republik gibt es ein „Recht durch Wahl“ auf Durchfüttern auf Staatskosten.

              Nicht nur des Staatsoberhauptes sondern der ganzen Beamtes und Burokraten.
              Das stört Sie nicht an der Republik ?

              Man hat ein Recht auf sich selbst, auf seine Arbeit, auf sein Eigentum und kein Recht, andere zu zwingen…Die Steuererhebung sei Raub,(legalisiertem Raub),bestenfalls Zwang zur Bezahlung nicht bestellter Dienste.
              (Murray Rothbard)

              http://www.freiwilligfrei.info/archives/5976

            • @ Merowinger

              Ich möchte Ihrer Analyse widersprechen, Die Monarchie wird nicht auf Staatskosten durchgefüttert. Die königliche Familie hat einen Ganzjahresjob im Dienste des Landes. Das hört sich auf Anhieb etwas pathetisch an trifft aber die Situation recht gut. Als Staatsoberhaupt und Repräsentant der belgischen Wirtschaft vertritt er Belgien in der Welt und führt Wirtschaftsdelegationen beim Erschliessen neuer Märkte an.Er ist, neben der Nationalmannschaft das einzige Bindeglied zwischen Flamen und Wallonen, und muß sich für seinen Einsatz auch noch von allen Seiten beschimpfen und beleidigen lassen.

              Ohne politische Macht muß er den Regierungschef einsetzen und zwischen den Parteien vermitteln, gerade in Belgien ein ziemlich unmögliches Unterfangen. König Baudouin war für das Land ein Glücksfall, König Albert hat für den Zusammenhalt Belgiens wahrscheinlich mehr getan als die Öffentlichkeit wahrhaben will und König Philippe wird in die Aufgabe, für die er erzogen wurde, hineinwachsen. König Albert wollte nie König werden und mußte den Job machen, Prinz Laurent wird dieses Schicksal erspart bleiben (und das ist gut so)
              Jede Familie hat ihr schwarzes Schaf, einige wachsen aus dieser Phase hinaus, andere verharren im Infantilen. So what. Sprüche und Beschwerden dieser Art werden ohnehin nur eine Fußnote in der Regenbogenpresse bleiben

              • Merowinger

                Wahrscheinlich haben Sie Recht.
                Ich bin weder pro noch kontra Monarchie.
                Wie Sie zurecht sagten war Baudouin das beste was einem Land wie Belgien, mit all seinen inneren Problemen, als vereinendes Staatsoberhaupt geschehen konnte.
                Ein wirklich besonderer Mensch.
                Ich hege die Hoffnung dass ich das eines Tages auch von Philippe sagen kann.

                Dem normalen Bürger fällt es schwer die Eskapaden eines Prinz Laurent zu akzeptieren.
                Seinen Ganzjahresjob im Dienste des Landes macht er jedenfalls nicht besonders beeindruckend.
                Er muss unbedingt an seinem Image und seiner Marketingstrategie arbeiten. ;-)

                Die meisten Bürger Belgiens verbinden mit Prinz Laurent nur Skandale,schnelle Autos und Pressemitteilungen der „besonderen“ Art.

                Einem Prinzen dem soviel Skandalträchtiges widerfährt ist mir keinen Asbach Uralt wert.

                Wir haben unseren Laurent und die Deutschen ihren Wulff. suum cuique.

                  • Merowinger

                    OK hab Alt Bundespräsident nicht explizit erwähnt, müsste aber jedem bekannt sein.

                    Wulff hat trotzdem den gleichen nutzen wie Laurent, nämlich keinen.
                    Beide kosten Geld.
                    Beide haben dubiose Finanzierungsmodelle von Immobilien.
                    Beide lassen kein Fettnäpfchen aus.

                    Könnten Brüder im Geiste sein ;-)

    • Gudrun Geisler

      @Frittentüt: Sehen Sie das mal so: Ich habe mit den Windsor-Schmarotzern kein Problem. Zum Nachdenken regen mich „Kommentatoren“ an, die nicht auf den Bericht eingehen, sondern glauben, sie müssten der Welt beweisen, dass sie noch Buchstaben, wenn auch sinnlosen Inhaltes, aneinanderreihen können.

  3. …er ist ein engagierter Umweltschützer und hat eine Vorliebe für schnelle Autos….
    Ein Widerspruch in sich. Der Mann will sich nur wichtig machen, und das geht am besten als „engegierter Umweltschützer“…

  4. „Laurent verglich die königliche Familie mit der Stasi, also dem Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR.“

    Was dieser Profilneurotiker einfach so rausblafft! Fehlt nur noch, dass dieser, vom Steuerzahler finanzierte Freizeit-Prinz, noch vom Nazi-Regime spricht! Ich kenne (inzwischen) persönlich Menschen, die nachweislich zu DDR-Zeiten von der Stasi schikaniert wurden. Für diese Personen sind die Äußerungen wie diejenigen unserer monarchischen Skandalnudel blanker Hohn!

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