Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat ihre weltweite Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht. Belgien verbesserte sich um einen Platz auf 11 (von 180). Deutschland verlor zwei Plätze und liegt 2021 auf Rang 13.
Zu Belgien bemerkt RSF (Reporters sans Frontières) im Jahresbericht 2021: „Die Situation der Journalisten und der Pressefreiheit in Belgien bleibt besorgniserregend. In Brüssel wurde der Fotojournalist Jérémy Audouard während einer ‚Black Lives Matter‘-Demonstration von Polizeibeamten geschubst, angehalten und bedroht, obwohl er seinen Presseausweis zeigte. Der Vorfall löste eine Kontroverse aus, denn nach belgischem Recht haben alle Bürger und Journalisten das Recht, Bilder von Polizeibeamten zu machen und zu senden. Eine Untersuchung wurde von der Polizei eingeleitet.“
29.08.2020, Berlin: Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen halten vor dem Brandenburger Tor Schilder mit Fotos von Politikern, Journalisten und Wissenschaftlern jeweils mit Namen und „Schuldig“. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Was Deutschland betrifft, so wurde die Lage der Pressefreiheit in der Bundesrepublik aufgrund der vielen Übergriffe auf Journalisten bei Corona-Demonstrationen von „gut“ auf nur noch „zufriedenstellend“ herabgestuft. Gewalt gegen Medienschaffende in Deutschland habe im Jahr 2020 eine noch nie da gewesene Dimension erreicht, begründete die Organisation die Herabstufung.
Noch nie seit Beginn der fortlaufenden Statistik hat es so wenige Länder gegeben, in denen RSF die Lage der Pressefreiheit als „gut“ bewertet hat. Schlusslichter bleiben mit kleineren Verschiebungen China, die Ex-Sowjetrepublik Turkmenistan in Zentralasien, Nordkorea und das afrikanische Eritrea. Die USA liegen in der Statistik auf Platz 45 (Vorjahr: 46), Österreich auf Platz 17 (18) und die Schweiz auf Platz 10 (8). Am besten schneiden laut Statistik Norwegen, Finnland und Schweden ab.
Die Pandemie verstärkte und festigte laut RSF weltweit repressive Tendenzen. „In so unterschiedlichen Staaten wie China, Venezuela, Serbien und dem Kosovo wurden Medienschaffende wegen ihrer Corona-Berichterstattung festgenommen“, so das Fazit der globalen Umfrage. In China sitzen mehr als 100 Medienschaffende im Gefängnis, mehr als in jedem anderen Land der Welt. (dpa/cre)
Die komplette Rangliste von Reporter ohne Grenzen (180 Länder insgesamt) finden Sie unter folgendem Link:
