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Rätselraten um belgisches Polizeiauto mit ungarischem Nummernschild in Eupen

Das belgische Polizeiauto mit ungarischem Nummerschild auf einem Parkplatz bei Eupen. Foto: Facebook

Das Foto eines belgischen Polizeiautos mit ungarischem Kennzeichen machte in den letzten Tagen im Internet die Runde. Das Auto war auf einem Parkplatz bei Eupen abgestellt worden und hatte die neugierigen Blicke von Passanten auf sich gezogen. Es wurde eifrig gerätselt, was es mit diesem kuriosen Auto auf sich hat.

Zuerst dachten viele an eine Collage. In der Tat wäre es mit den Techniken, die heute zur Bildbearbeitung angeboten werden, ein Leichtes gewesen, ein ungarisches Kennzeichen auf das Nummerschild des Polizeiautos zu projizieren.

Dies war jedoch nicht der Fall. Das Auto war schon echt, und das Kennzeichen ebenfalls. Es war auf einem Parkplatz zwischen Eupen und Welkenraedt abgestellt worden.

Ein Auto der Polizeizone Weser-Göhl oder Eifel konnte es jedoch nicht sein, ebensowenig ein Dienstfahrzeug einer Polizeizone in der Wallonie, denn auf dem Kombi stand „Politie“ geschrieben. Es konnte sich also nur um ein Fahrzeug einer Polizeizone in Flandern handeln.

Auszug aus einem Bericht der Tageszeitung "Het Laatste Nieuws".

Auszug aus einem Bericht der Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“.

So war es auch. Die Polizeizone RIHO in Westflandern bekannte sich mit der Zeit zu dem seltsamen Auto, das ihr aber zuletzt nicht mehr gehörte. RIHO steht für Roeselare, Izegem und Hooglede.

Ein Sprecher der Polizeizone klärte auf, wie es zu diesem Kuriosum kommen konnte. Die Polizeizone RIHO hatte einige ihrer Polizeifahrzeuge verkauft, weil die Leasingverträge abgelaufen waren. Allerdings wies der Sprecher darauf hin, dass im Fall eines Polizeiautos die Leasingfirma per Gesetz dazu verpflichtet sei, die Beschriftung des Dienstfahrzeugs der Polizei zu entfernen, falls das Auto weiterverkauft oder weitervermietet werde.

Bei Fahrzeugen, die mit einer Werbeschrift versehen wurden, gibt es eine solche gesetzliche Verpflichtung nicht.

Der Vorfall ist allein schon deshalb alarmierend, weil das vermeintliche Polizeiauto, das keines mehr war, in Belgien, wo nach wie vor die Terrorwarnstufe 3 gilt, leicht als Tarnung bei der Durchführung einer Straftat oder eines Anschlags hätte eingesetzt werden können.

Auch die flämische Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“ berichtete über das Rätselraten um das kuriose Polizeiauto.

8 Antworten auf “Rätselraten um belgisches Polizeiauto mit ungarischem Nummernschild in Eupen”

    • Haustür

      Dass Belgien hin und wieder etwas aus dem Rahmen fällt, ist schon nicht ungewöhnliches mehr, würde es allerdings anstelle „Afrika“ an gewissen (nicht an allen Orten,) als „wallonisch“ bezeichnen

  1. Positiv denken

    Habe vor ein paar Jahren auch mal einen solchen Bulli mit deutschen Kennzeichen auf einem Flohmarkt in Aachen gesehen. Gehörte einem Händler.

    Kürzlich eine originale belgische „Grüne Minna“ mit Monschauer Kennzeichen gesehen.

    Scheint wohl eher kein Einzelfall zu sein.

  2. „Das Foto eines belgischen Polizeiautos mit ungarischem Kennzeichen…“
    Das sagt doch mal wieder alles über unsere Bananenrepublik aus.
    Wenn es nicht so langsam traurig wäre, könnte man glatt drüber lachen!

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